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0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

Titel: 0262 - Non-Stop in die Ewigkeit
Autoren: Non-Stop in die Ewigkeit
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lief er nicht zur Polizei. Er witterte eine andere Chance. Er witterte Geld durch eine Erpressung. Er brauchte einige Zeit, um herauszufinden, wem die Brieftasche gestohlen worden war, aber dann erfuhr er meinen Namen. Er rief an. Er war so knapp bei Kasse, dass ihm keine Zeit blieb, Sicherungsmaßnahmen einzubauen. Ich verabredete ein Treffen mit ihm. Ich fuhr hin, aber ich nahm Sam mit. Natürlich passte dieser notwendige Mord nicht in mein Konzept, aber es war alles vorbereitet. Ich konnte die Ermordung Ethel Sherwoods nicht aufschieben. Leider standen damit zwei Morde an Leuten, die sich im Trampmilieu aufhielten, auf der Liste des Messermörders. Ich glaube, das hat euch Burschen vom FBI auf den Gedanken gebracht, unter den Tramps nach ihm zu suchen; aber ich hatte nicht erwartet, dass einer von euch sich konsequent unter die Landstreicher mischen würde. Ethel Sherwoods Testament wurde geöffnet. Alles verlief wie vorgesehen. Allerdings bestand die Gefahr, dass jene Sandra Spent das Testament der Tante anfechten könne. Ich glaube, ich spielte meine Doppelrolle besonders gut. Auf der einen Seite riet ich Miss Spent zu, das Testament für ungültig erklären zu lassen, erstickte dadurch jeden Verdacht gegen mich im Keim, auf der anderen Seite verzögerte ich selbst den Einspruch durch angebliche Schwierigkeiten, ein Gutachten über Ethel Sherwoods Geisteszustand zu verfassen. Gleichzeitig ließ ich das Mädchen durch die Tramps beobachten. Leider ahnte ich nicht, G-man, dass du dich unter diesen Tramps befandest. Schlimmer nocht als ich dem Hinker befahl, Sandra Spent zu entführen, wählte er ausgerechnet dich für die Rolle des Chauffeurs. Kein Wunder, dass die Entführung misslang, und noch ein Glück für mich, dass der Hinker unter einen Laster geriet. Dir gelang es, die Sache so zu drehen, als hätte die Polizei eingegriffen und als wärest du nur knapp entkommen. Du bedrohtest Bolwer, und der dicke Hugh ging ziemlich in die Knie. Immerhin blieb er so weit fest, dass er dir nicht seine Vermutung verriet, ich sei der Boss. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass du ein G-man warst. Ich ließ dich durch ein paar Tramps beobachten, und als du dich an der richtigen Stelle aufzuhalten schienst, kam ich mit Sam hin. Noch hielt ich dich für einen aufsässigen Tramp, der auf die übliche Weise zu erledigen war. Du entkamst uns. Ich weiß nicht, warum du dich uns nicht zum Kampf gestellt hast? Besaßest du damals noch keinen Revolver?«
    »Leider«, knurrte ich. »Leider, sonst hätte ich dich mit Wonne auf dem längsten Weg zur Hölle geschickt.«
    Er lachte laut. »Mächtiges Glück, das ich an dem Abend hatte. Übrigens erfuhr ich schon ein paar Stunden später, dass du der G-man Jerry Cotton bist. Bei Bolwer tauchte Slim Meadock auf. Ihr habt am Anfang eurer Suche nach dem Messermörder mit ihm als Spitzel gearbeitet. Meadock hatte dich in deiner Trampverkleidung gesehen und hatte dich erkannt. Er hatte dich beobachtet, hatte gemerkt, dass sich dein Interesse auf das Asyl konzentrierte. Nun kam er, um Hugham Bolwer sein Wissen zu verkaufen. Der Dicke handelte richtig. Er ließ alle Rücksichten fallen und rief mich an. Er sagte, ich weiß, dass du der Boss bist, und ich erfahre, dass der Tramp Kid der FBI-Beamte Jerry Cotton ist. Was sollen wir tun, Boss? Ich fuhr sofort mit Sam zum Asyl. Unten im Keller zahlten wir erst einmal Slim Meadock aus.«
    Sein Lächeln entgleiste zu einem diabolischen Grinsen.
    »Du hast gesehen, auf welche Weise wir unsere Gläubiger bezahlen. Ich habe Meadocks Leiche extra hertransportieren lassen, um sie dir zu zeigen. Bolwer musste noch in der gleichen Nacht verreisen, um für alles, was jetzt geschah, ein einwandfreies Alibi zu besitzen. Bolwer war der Einzige, der sich wirklich verdächtig gemacht hatte. Ich dachte daran, ihn endgültig zu beseitigen, aber ich brauche ihn noch. Er sitzt zurzeit in einem kleinen Sanatorium in Fieldsprings, und er wird dort bleiben, bis hier alles erledigt ist. Fünfundzwanzig harmlose Kurgäste werden beeiden können, dass Mr. Bolwer sich immer unter ihnen befunden hat, während in New York, Hunderte von Meilen entfernt, der G-man Jerry Cotton verschwand und Miss Sandra Spent von dem bekannten Messermörder getötet wurde. Wahrscheinlich werden deine Kollegen ihn durch die Mangel drehen, aber ich hoffe, dass Bolwer, gestärkt durch sein Alibi, durchhält. Nachdem Bolwer abgereist war, kassierte ich dich innerhalb von zwölf Stunden.
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