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0262 - Der Meisterplan

Titel: 0262 - Der Meisterplan
Autoren: Unbekannt
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Andromedanebels vorging.
    „Sie können Ihren Bericht vor unserem Start beenden", sagte Arrek.
    „Wie großzügig!" fauchte Ko-Antin. „Ich frage mich immer wieder, warum ich mir keinen anderen Stellvertreter zuteilen lasse."
    „Ich führe Sie immer wieder auf den Pfad der Tugend zurück", behauptete Arrek lächelnd. „Wer sonst wäre dazu in der Lage?"
    „Da haben Sie allerdings recht" gab der Kommandant der SUSAMA erschüttert zu. „Den Rest meines Berichtes kann ich mir übrigens sparen. Ich glaube nicht, daß für die Komputer noch irgend etwas dabei ist."
    Arrek umrundete den Memo-Schreiber und lehnte sich gegen den bequemen Sessel. Er war klein und korpulent. Er sah alles andere als gesund aus, obwohl er ständig für eine gesündere Lebensweise eintrat.
    Ko-Antin seufzte. Arrek war ein erfahrener und kaltblütiger Mann von außerordentlicher Intelligenz.
    Ohne ihn war die SUSAMA nur halb sovi el wert. Lieber wollte er Arreks Vorwürfe ertragen, als sich nach einem anderen Stellvertreter umsehen.
    Ko-Antin verließ die Memo-Box. Sein Stellvertreter folgte ihm lautlos. Für Ko-Antin war es ein Rätsel, wie sich ein so schwerfälliger Mann völlig geräuschlos bewegen konnte.
    Der Himmel von Tibot III war wolkenverhangen. Große Wasserlachen zeugten von einem gerade verzogenen Gewitter. Tibot III war einer jener unzähligen kleinen Stützpunkte, die die Tefroder überall im Zentrum des Andromedanebels errichtet hatten.
    Ko-Antin hörte, wie Arrek genußvoll die Luft einatmete.
    „Ah!" machte der kleine Mann. „Pumpen Sie sich die Lungen voll, Kommandant. Das wird Ihnen guttun."
    „Der Mief jeder winzigen Kneipe ist mir lieber", sagte Ko-Antin aufgebracht. „Merken Sie sich das, Arrek!"
    Die Memo-Halle durchmaß etwa fünfzig Meter und war unmittelbar neben dem Verwaltungs- und Kontrollgebäude errichtet worden. Nur wenige Boxen waren im Augenblick besetzt. Ko-Antin wußte, daß außer der SUSAMA zwei weitere Schiffe der Tefroder-Flotte auf Tibot III gelandet waren.
    „Weichen Sie den Pfützen aus", drang Arreks Stimme in seine Gedanken. „Sie könnten auf dem schlüpfrigen Boden ausrutschen und sich einen Arm brechen."
    Ko-Antin watete genußvoll durch die größte Wasserlache und trat so heftig auf, daß das schmutzige Wasser bis zu Arrek spritzte. Arrek nahm auch das mit äußerer Gelassenheit hin, wenn er sich auch bemühte, außer Reichweite von Ko-Antins Füßen zu kommen.
    Ko-Antin ließ seine Blicke zum nahen Dschungel schweifen.
    „Trostlose Welt", knurrte er. „Noch nicht einmal eine Ansiedlung. Keine Kolonisten, keine Häuser, keine Kneipen."
    „Trösten Sie sich", meinte Arrek. „Auf neunzig von hundert Welten sieht es noch schlimmer aus. Hier gibt es wenigstens reine und gesunde Luft. Eine Wohltat für meine Lungen." Er atmete so heftig, daß sein Gesicht noch röter wurde. Gleich darauf zog er eine Schatulle aus seiner Uniformtasche und entnahm ihr zwei rosafarbene Kugeln von wenigen Millimetern Durchmesser.
    Ko-Antin beobachtete ihn mißtrauisch.
    Arrek streckte die Zunge heraus, legte eine der Pullen auf deren Spitze, balancierte sie einen Augenblick mit unglaublicher Geschicklichkeit und schleuderte sie dann mit einem Zungenschnalzer in den Mund. „Die andere", sagte er, „ist für Sie, Kommandant."
    „Ich habe heute bereits vier Pillen geschluckt", sagte Ko-Antin abweisend. Jedesmal wollten Sie mir weismachen, daß ich dem sicheren Tod ausgeliefert sein wenn ich die Einnahme dieser Dinger unterließe."
    Arrek drehte das Kügelchen zwischen Daumen und Zeigefinger seiner rechten Hand, als sei es eine ungemein kostbare Perle.
    „Keine regelmäßige Verdauung ohne Dubizal", sagte er streng.
    Ko-Antins Augen verengten sich. „Kümmern Sie sich nicht um meine Verdauung!" schrie er wütend. „Wenn es einer Pille bedarf, um mein Wohlbefinden zu regeln, werde ich mich rechtzeitig bei Ihnen melden."
    „Ihr Blutdruck scheint nicht in Ordnung zu sein", argwöhnte Arrek. „Darf ich einmal Ihren Puls fühlen?
    Ko-Antin brachte sich fluchend vor den tastenden Händen des kleinen Mannes in Sicherheit. Sie hatten das Verwaltungsgebäude erreicht. Ko-Antin ging geradewegs zur Anmeldung, die von einem jungen Offizier betreut wurde.
    „Ich bin Kommandant Ko-Antin von der SUSAMA", stellte er sich vor. „Ich landete zur Zwischenkontrolle der Multi-Duplikatoren auf Tibot Drei. Liegen Befehle für mich vor?"
    „Ja, Kommandant", bestätigte der Offizier und griff hinter sich. Er brachte einen
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