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0262 - Der Meisterplan

Titel: 0262 - Der Meisterplan
Autoren: Unbekannt
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Verwaltungsgebäude zurück. Zwei Mechaniker in blauen Uniformen kamen auf Ko-Antin zu und grüßten.
    „Alles in Ordnung, Kommandant", sagte einer der Männer. „Der geringfügige Schaden an der dritten Landestütze wurde behoben."
    „Danke!" knurrte Ko-Antin.
    Mit langen Schritten ging er den Landesteg hinauf. Arrek hatte Mühe, ihm zu folgen.
    Als sie die Schleusenkammer betraten, begann es wieder zu regnen. Es war ein wolkenbruchartiger Regen. Ko-Antin blickte zum Landefeld hinab. Die beiden Mechaniker trugen jetzt Plastiküberzüge und bestiegen gerade ihren Montagewagen.
    Die Außenfläche der SUSAMA glänzte vor Nässe. Ko-Antin hörte das Rumoren des Donners. Tibot III war eine überaus unfreundliche Welt. Der Kommandant beneidete die Männer nicht, die hier ihren Dienst versehen mußten. Bestimmt wurden sie nicht oft abgelöst.
    „Schade", sagte er. „Ich wäre gern noch einmal auf Saurierjagd gegangen."
    „Viel zu gefährlich", sagte Arrek prompt „Abgesehen von den Verwundungen, die Sie dabei erleiden können, sind diese Tiere Bakterienträger von beachtlicher Größe."
    „Sie öden mich an", knurrte Ko-Antin und stürmte in die Schleusenkammer.
    Arrek war immer noch an seiner Seite als er kurz darauf die Kommandozentrale betrat. Er wich den erwartungsvollen Blicken seiner Offiziere aus, sorgte jedoch dafür, daß jeder den Umschlag mit dem Geheimsiegel sehen konnte.
    Er ließ sich in den Kommandositz sinken. Arrek erschien und überprüfte die Kontrollen. Es war eine Marotte von ihm, daß er die Luftfeuchtigkeit innerhalb des Schiffes ständig überprüfte, ebenso die Zusammensetzung der Luft und die Temperatur.
    Ko-Antin öffnete den Umschlag und zog die Folien hervor. Dann entnahm er dem Kuvert den Kode-Schlüssel. Die Positroniken würden die Befehle in wenigen Minuten entschlüsselt haben.
    Ko-Antin schwang sich mit seinem Sitz zum Eingabeschlitz der Hauptpositronik hinüber. Er programmierte den Kodeschlüssel und schob die Folien in den Eingabeschlitz. Dann schaltete er den Lautsprecher ein.
     
    *
     
    „Vieles spricht dafür, daß dieses geheimnisvolle Riesenschiff, das sich immer wieder in den Ortungsschutz größerer Sonnen zurückzieht, halutischer Bauart ist und offenbar auch von Halutern geführt wird." Ko-Antin schloß die Augen, um sich vollkommen auf die mechanische Stimme konzentrieren zu können.
    „Die Besatzung dieses Schiffes hat mit großer Wahrscheinlichkeit nur Beobachtungsaufgaben durchzuführen, Deshalb ist es von großer Wichtigkeit, wenigstens einen Teil dieser Wesen gefangenzunehmen, sie zu duplizieren und dadurch in den Besitz aller wertvollen Informationen zu gelangen. Mit jedem Tag, den das zweitausendfünfhundert Meter durchmessende Schiff länger in der verbotenen Zone herumfliegen kann, wächst die Gefahr, die von ihm ausgeht. Wir dürfen diesen Gegner nicht unterschätzen. Deshalb wurde ein Plan ausgedacht, um das fremde Schiff in eine perfekte Falle zu locken."
    Ko-Antin nickte, als wüßte er bereits, wie die nächsten Worte lauten würden.
    „Es gilt als sicher, daß die Haluter, denn nur um solche kann es sich handeln - an unseren Auseinandersetzungen mit den ständig angreifenden Maahk-Flotten interessiert sind. Das bedeutet, daß das unbekannte Riesenschiff sich ständig in unmittelbarer Nähe einer Raumschlacht aufhalten wird, um ungehindert seiner Beobachtungsaufgabe nachzugehen. Diese Aufgabe muß den Eindringlingen scheinbar erleichtert werden. Das heißt, den Halutern muß die Möglichkeit gegeben werden, ein tefrodisches Schiff gründlich zu untersuchen, denn genau das scheint ihre Absicht zu sein.
    Ab sofort wird jedem Flottenverband, der in Kämpfe mit Maahk-Schiffen verwickelt werden könnte, ein Duplikatorschiff zugeteilt. Das Schiff ist ihn Ernstfall von den eigenen Einheiten unter Feuer zu nehmen. Es darf jedoch nur geringer Schaden entstehen. Das Duplikatorschiff wird sich zurückziehen und über Hyperfunk unverschlüsselte Hilferufe ausstrahlen. Eine solche Gelegenheit werden sich die Haluter nicht entgehen lassen, wenn sie mit ihrem Schiff in der Nähe sind. Dann kommt es darauf an..."
    Je länger Ko-Antin zuhörte, desto überzeugter war er, daß der Plan funktionieren würde. Die Fremden würden die Falle erst erkennen, wenn es zu spät war.
    Als er den Lautsprecher der Hauptpositronik ausschaltete, war es innerhalb der Kommandozentrale still. Ko-Antin brach das Schweigen und sagte: „Da außer uns noch siebenhundert andere
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