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0261 - Vom Teufel besessen

0261 - Vom Teufel besessen

Titel: 0261 - Vom Teufel besessen
Autoren: Jason Dark
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die Frau sich auf. Sie drehte den Kopf und schaute Sheila an.
    »Einen Arzt?«
    »Gern, ich…«
    »Nein, nein.« Sie sprach schnell. »Ich brauche keinen Arzt. Es ist so schlimm, aber ich werde allein damit fertig. Bitte, lassen Sie mich jetzt in Ruhe!«
    »Sie haben Schlimmes erlebt«, gab Sheila zu bedenken. »Denken Sie an Ihren Kunden.«
    »Es war der Teufel«
    »Was macht Sie denn so sicher?« wollte Shao wissen.
    »Ich habe ihn getötet, und er war nicht tot. Er stand wieder auf, versteckte sich, als ich im Keller war, und dann schlug er das Feuer aus seinen Händen. Und schauen Sie da, der Hörer!«
    Die drei Frauen blickten auf das Telefon. »Was ist damit?« fragte Sheila.
    Isabella Norton schüttelte den Kopf. »Meine Güte«, hauchte sie, »das verstehe ich nicht. Das will in meinen Kopf nicht rein. Ich…ich wollte die Polizei anrufen, und als ich den Hörer in der Hand hielt, schmolz er mir zwischen den Fingern weg…«
    Sheila und Shao sagten nichts. Das konnte man glauben, aber auch sein lassen. Sie jedenfalls enthielten sich eines Kommentars.
    Sie zuckten jedoch zusammen, als das Summen des Apparates die Stille durchbrach. Isabella Norton schaute auf das Telefon, traute sich jedoch nicht, den Hörer von der Gabel zu nehmen.
    »Heben Sie ab«, verlangte Sheila.
    »Nein, ich…«
    Kurzentschlossen griff Sheila Conolly zu und meldete sich mit einem völlig unverbindlichen »Hallo…«
    »Bist du es, Kleine?«
    »Ja«, antwortete sie in Isabellas Namen und lauschte auf die Stimme.
    Vier Worte hatte der Anrufer bisher gesagt, die allerdings ausreichten, um Sheila einen Schrecken einzujagen, denn sie hatte den gnadenlosen Klang genau verstanden.
    Dieser Anrufer kannte keinerlei Rücksicht. Der war abgebrüht, kalt und brutal.
    »Was wollen Sie?«
    »Ich kriege dich, Schätzchen, keine Bange…« Ein wahrhaft höllisches Gelächter folgte, das in einem schaurigen Echo allmählich ausklang.
    Dann war die Verbindung unterbrochen.
    Auch Sheila legte auf. Sie drehte sich zu Isabella um, und die fragte:
    »War er das?«
    »Wen meinen Sie? Er hat seinen Namen nicht gesagt.«
    »Ich denke an den Teufel.«
    Sheila lächelte. »Das kann ich Ihnen nicht sagen, aber ich bin nicht so sehr davon überzeugt. Der Teufel wird kaum…«
    »Hören Sie auf! Ich weiß es besser.«
    »Sollen wir nicht doch…«
    »Bitte gehen Sie! Ich muß mit meinen Problemen allein fertig werden. Und entschuldigen Sie.«
    Man kann einen Menschen nicht zu seinem Glück zwingen. Jeder besitzt einen eigenen Willen. Da sich Isabella Norton nicht in unmittelbarer Gefahr befand, kamen Sheila und Shao dem Wunsch der Frau nach. Sie verließen das Geschäft.
    Bevor sie gingen, wandte sich Sheila noch einmal an die Boutique-Besitzerin. »Sie haben meine Adresse, Isabella. Sollte irgend etwas sein, so rufen Sie mich bitte an. Sie können von mir jede Hilfe bekommen.«
    Die Frau nickte.
    Vor dem Geschäft blieben Shao und Sheila stehen. Sie schauten durch das Fenster und sahen Isabella Norton noch immer wie versteinert hinter dem Schreibtisch sitzen.
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Shao leise. »Überhaupt nicht.«
    »Glaubst du ihr?«
    »Ob es tatsächlich der Teufel war, der ihr einen Besuch abgestattet hat, meinst du?«
    Sheila hob die Schultern. »Möglich ist vieles. Wenn nicht sogar alles…«
    ***
    Ich schaute zu, wie das Bier in einem fingerdicken Strahl aus der Flaschenöffnung rann, einen Halbkreis bildete und in das Glas schäumte. Es entstand ein herrliches Geräusch dabei, und meine Augen begannen zu glänzen.
    Wir hockten in Sukos. Wohnung zusammen und löschten unseren Durst.
    Bill, Suko und ich.
    Dabei warteten wir auf die Frauen, die einkaufen gegangen waren und bald zurückkehren mußten, denn anschließend wollten wir noch essen gehen.
    Natürlich drehten sich unsere Gespräche um die Fälle. Besonders der letzte Fall hatte stark an meinen Nerven gezerrt. Suko war nicht dabei gewesen, während die Conollys nur am Rande davon berührt wurden.
    Es war um das Kreuz, um eine Nonne und auch um Nadine Berger und einen unheimlichen Wolfszauber gegangen. Dabei hatte nicht nur ich Nadine Berger so vor mir gesehen, wie ich sie von früher her kannte, sondern Myxin und Kara war das gleiche passiert. Der fremde Zauber hatte den Körper von der Seele getrennt.
    Zwei von einander unabhängige Dinge. Zum ersten der Wolf, zum zweiten die Frau. Nur für einen Moment war die für mich sichtbar gewesen, aber diese Zeitspanne hatte bei mir
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