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0261 - Vom Teufel besessen

0261 - Vom Teufel besessen

Titel: 0261 - Vom Teufel besessen
Autoren: Jason Dark
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steht sie unter einem Schock!«
    »Ja, das sieht man.«
    Shao hatte die Worte kaum ausgesprochen, als Isabella anfing zu reden.
    Ihre Stimme war tonlos und signalisierte den Zustand, in dem sie sich befand.
    »Es war der Teufel!« erklärte sie roboterhaft. »Der Teufel hat mich besucht…«
    Sheila und Shao schauten sich an. Beide bekamen nach diesen Worten eine Gänsehaut. Die Chinesin hob die Schultern. »Glaubst du ihr?« flüsterte sie.
    Bevor Sheila eine Antwort geben konnte, redete Isabella. Auch sie hatte Shaos Worte verstanden und sagte: »Der Teufel war es, nur der Teufel. Er will mich holen, er braucht mich und meine Seele, das hat er mir deutlich gesagt.«
    Sheila brachte ihre Lippen dicht an das Ohr der Chinesin. »Erinnere dich an den Mann.«
    »Der sah mir nicht wie der Teufel aus.«
    »Und als er sich umdrehte?«
    »Du meinst das komische Gesicht?«
    »Genau.«
    Shao zog die schmalen Augenbrauen zusammen. »Das habe ich auch gesehen, aber da von einem Teufel zu sprechen, wäre doch ein wenig vermessen, meine ich.«
    »Dann gib mir eine andere Erklärung.«
    »Der Flammenschein muß sein Gesicht gerötet haben.«
    Sheila nickte. »Möglich. Nur — wie kommt es, daß er so plötzlich verschwunden ist? Ich habe ihn nicht aus dem Raum laufen sehen. Daran würde ich mich erinnern.«
    »Ja, ich auch. Vielleicht ist er…« Shao wußte keine Worte mehr und schwieg.
    Dafür vernahmen die beiden Frauen das Heulen von Sirenen. Die Feuerwehr kündete ihr Kommen an.
    Sheila lief nach draußen. Vor dem Geschäft standen die Neugierigen und gafften durch die Scheiben. Niemand von ihnen traute sich jedoch, das Geschäft zu betreten. Als der rotlackierte Wagen bis zur Hälfte auf den Gehsteig fuhr, schufen sie erst Platz.
    Sheila erwartete die Männer des Löschtrupps. Feuer war nicht mehr zu sehen, und so beeilten sich die beiden auch nicht sonderlich, als sie den Laden betraten.
    »Hier soll es gebrannt haben«, sagte einer der Männer.
    »Das stimmt.« Sheila nickte, »aber es ist alles in Ordnung.«
    Sie bekam von den Männern einen undefinierbaren Blick zugeworfen, bevor die beiden in das Innere des Geschäfts gingen. Suchend schauten sie sich um. Dabei schüttelten sie laufend die Köpfe, denn so etwas hatten sie noch nicht erlebt. Und sie sprachen es auch aus. Sie konnten sich nicht erklären, wie ein Feuer auf einem so eng eingegrenzten Raum brennen konnte.
    »Ist das die Inhaberin des Ladens?« wurde Sheila gefragt. Der Mann deutete auf den Rücken der Isabella Norton.
    »Ja.«
    »Was sagt sie dazu?«
    »So gut wie nichts. Sie steht unter einem Schock.«
    Der Mann hob die Schultern und stieß seinen Helm in den Nacken bevor er zu ihr ging.
    Er sprach leise auf sie ein. Da es still war, konnten auch Sheila und Shao die Antworten verstehen.
    Es waren die gleichen, die sie auch schon gehört hatten. Isabella sprach nur vom Teufel, der den Brand angeblich gelegt haben sollte. Das paßte den Männern natürlich nicht, und sie reagierten dementsprechend sauer.
    Einer meinte: »Vielleicht hat sie den Brand sogar selbst gelegt, obwohl ich es mir nicht erklären kann, denn er hat sich nicht ausgeweitet und ist begrenzt geblieben.« Seine Stimme steigerte sich. »Aber wir werden diesem Fall nachgehen und ihn genauestens untersuchen, das verspreche ich Ihnen.«
    Isabella Norton ging überhaupt nicht auf den Spruch des Mannes ein.
    Sie sagte mit tonloser Stimme. »Ich habe ihn getötet. Die Schere steckte in seiner Brust.«
    Der Beamte zuckte zusammen. »Welche Schere?«
    »Vielleicht meint sie die, die auf dem Boden liegt«, sagte Sheila.
    »Nein, auf keinen Fall. Wäre das der Fall gewesen, müßten wir Blutspuren auf der Schere finden. Entdecken Sie etwas?«
    Sheila schüttelte den Kopf.
    »Na bitte«, sagte der Mann. »Jetzt will sie auch noch eine Mörderin sein. Ich sage Ihnen was. Hätten wir nicht mehrere Zeugen, so würde ich an einen falschen Alarm glauben. Vielleicht läuft auch alles auf einen Versicherungsbetrug hinaus, aber das werden die Nachforschungen ergeben, dessen bin ich mir sicher.« Er winkte seinem Kollegen, nickte den Frauen noch einmal zu und ging.
    Wenig später fuhr der Wagen wieder ab.
    Isabella Norton hatte ihren Kopf nicht gedreht. Nach wie vor hockte sie an ihrem Schreibtisch und starrte auf die Platte. Der Blick war leer, ohne jegliches Gefühl.
    »Isabella«, sagte Sheila Conolly leise. »Isabella, bitte! Hören Sie mich?«
    »Ja!«
    »Soll ich Ihnen einen Arzt holen?«
    Da richtete
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