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0261 - Vom Teufel besessen

0261 - Vom Teufel besessen

Titel: 0261 - Vom Teufel besessen
Autoren: Jason Dark
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sie starrte dorthin, wo die Schere getroffen haben mußte. Eigentlich hätte sie Blut sehen müssen.
    Dick und rot mußte es doch aus der Stichwunde quellen, aber da war nichts.
    Nur ein Loch im Anzug, wo die aneinandergelegten Schenkel der Schere getroffen hatten. Sie schüttelte sich vor Entsetzen. Nach Erklärungen zu suchen, war unnötig, sie fand sowieso keine, aber sie konnte auch nicht so ohne weiteres diesen Menschen, der eigentlich tot sein sollte, akzeptieren, und sie fragte mit kaum zu verstehender Stimme:
    »Wer…wer sind Sie, Mister?«
    Der Schwarzhaarige lächelte. »Ich sagte Ihnen bereits, ich bin der Teufel. Und den Teufel kann man nicht so leicht umbringen, meine Liebe. Hast du verstanden?«
    »Erklären Sie mir den Trick, erklären Sie mir…«
    »Kein Trick. Der Teufel hat so etwas nicht nötig. Und ich will dich, Isabella, dich allein, denn ich habe ein Auge auf dich geworfen. Du wirst mir gehorchen, denn der Teufel bekommt alles, was er sich einmal vorgenommen hat.«
    »Nein, das werde ich…« Isabella Norton erstarrte und unterbrach abrupt ihren Satz, als sie sah, was ihr dieser Mann plötzlich antat. Es war das Schlimmste, was er machen konnte, und er tat es auf eine wirklich satanische Art und Weise.
    Der Mann hob ein wenig den rechten Arm und schnippte lässig mit den Fingern. Das Geräusch, das dabei entstand, lenkte die Blicke der Frau auf die Hand des Mannes, und sie sah plötzlich eine Feuerzunge zwischen den Fingern aufflackern.
    Feuer in einem Geschäft wie dem ihren. Das war der absolute Horror, der Alptraum eines jeden Ladenbesitzers, und die Flamme tanzte auf den Fingern des Mannes, wobei sie sich zuckend wie ein kleiner Teufel von einer Seite zur anderen bewegte und die Frau ihren Blick nicht von ihr lassen konnte.
    Dann wanderte sie.
    Als hätte sie einen unhörbaren Befehl bekommen, schwang sie durch die Luft und fand zielsicher ihren Weg, den vollbepackten Kleiderständer.
    Isabella konnte nicht einmal schreien. Sie sah nur die Flamme, die innerhalb einer Sekunde von der Handspannengröße zu einem fauchenden Flammenpaket wurde. Augenblicklich setzte sie die Kleidung in Brand.
    Als hätte jemand mit einem Schweißbrenner über die Bügel gestrichen, so standen plötzlich sämtliche Kleider in Flammen, warfen ein wild zuckendes Muster und fauchten so hoch, daß sie fast mit ihren Spitzen die Decke berührten.
    »Nun?« Die Stimme des Teufels klang spöttisch. »Was sagst du dazu? Kennst du das Feuer?«
    Isabella Norton starrte gebannt auf die tanzende Feuerwand. Sie konnte es einfach nicht fassen, nicht begreifen, daß so etwas möglich war. Und sie spürte nicht einmal Hitze, denn es war ein Feuer, das zwar zerstörte, aber nicht abstrahlte.
    Und es blieb begrenzt.
    »Höllenfeuer!« sagte der Mann lachend. »Höllenfeuer!« Er drehte sich, schnippte abermals mit seinen Fingern, und aus der Hand schoß eine weitere Flammenzunge. Sie fand ihren Weg zum Teppich, den sie sofort in Brand setzte.
    Da loderte die Säule hoch, und der dunkel gekleidete Mann streckte seinen linken Arm aus, legte die Finger aneinander und senkte die Hand, damit er den Flammen seinen Willen auf diktieren konnte.
    Sie breiteten sich nicht weiter aus, sondern blieben als eine Säule stehen, die Isabella an ein in die Länge gezogenes Ei erinnerten, das auf dem Fleck tanzte.
    Sie war starrund stumm vor Entsetzen. So etwas konnte sie einfach nicht begreifen, das ging über ihre Kraft.
    Zwei Säulen tanzten vor ihr und hinter dem Rücken des Mannes, während die Kleider auf dem Ständer ebenfalls noch brannten, aber keinen Rauch absonderten.
    »Nun?« fragte der Teufel, »wie gefällt dir das?«
    Isabellas Gesicht verzerrte sich. Die Augenschienen aus den Höhlen springen zu wollen, sie schüttelte den Kopf, öffnete ihren Mund, und bevor der gellende Schrei ihre Kehle verlassen konnte, schnippte der Teufel ein drittes Mal mit seinen Fingern.
    Diesmal hatte er sich Isabella als Opfer ausgesucht.
    Es war ein langer Feuerschweif, der auf die Frau zuwaberte und dabei sehr schnell wurde. Er tanzte über den Boden, sprang plötzlich dicht vor ihren Füßen in die Höhe und ergriff im Nu ihre gesamte Gestalt, so daß er sie umhüllte wie einen Mantel.
    Isabella Norton stand tatsächlich in hellen Flammen. Sie hatte die Arme hochgerissen, wurde von den zuckenden und feurigen Zungen umtanzt, die rotgelb schimmerten und dabei wie Glas wirkten, denn die Gesichtszüge der Frau waren noch deutlich zu erkennen.
    Sie
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