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0261 - Vom Teufel besessen

0261 - Vom Teufel besessen

Titel: 0261 - Vom Teufel besessen
Autoren: Jason Dark
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letzte Zahl hatte sie noch nicht berührt, als etwas geschah, das sie fast bis in den Wahnsinn trieb.
    Der rote Hörer veränderte sich. Der Kunststoff in ihrer Hand wurde zu einer widerlich weichen Masse, die zwischen ihren Fingern hervorquoll.
    Wie zäher Sirup sah das Zeug aus, das über ihren Handrücken rann, die Uhr bedeckte und zwischen Haut und Ärmel verschwand.
    Mit einem Schrei auf den Lippen fuhr Isabella Norton herum. Sie schüttelte den Kopf, ihre rotbraunen Haare flogen, und sie hörte den unheimlichen Besucher lachen, bevor er fragte: »Wollten Sie nicht telefonieren, Isabella?«
    Hohn! Der reine Hohn sprach aus diesen Worten. Der Kerl wußte genau, daß es nicht ging. Irgend etwas hatte den Apparat zerstört, er war nur noch eine weiche, warme Masse, die man kneten konnte.
    »Was ist da geschehen?« hauchte sie. »Verflucht, wie ist das möglich?«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß ich der Teufel bin, Gnädigste!«
    Pfeifend saugte Isabella die Luft ein. »Den Teufel gibt es nicht!« schrie sie. »Verdammt, das ist eine Erfindung! Es gibt keinen Teufel! Hören Sie auf!«
    »Sie müssen es ja wissen..« Der Besucher blieb gelassen. »Wollen Sie noch eine Kostprobe?« Er kam langsam näher.
    »Nein!« keuchte Isabella. »Nein, auf keinen Fall. Hauen Sie ab, verschwinden Sie! Ich…ich…«
    »Wirst du mir gehören?« Er war jetzt so nahe herangekommen, daß Isabella Norton nicht mehr ausweichen konnte, denn sie stieß mit der Hüfte gegen ihren Schreibtisch.
    Der Mann stand dicht vor ihr. Sein Blick bohrte sich in ihre Augen, und dann hob er die Arme an.
    Die Frau spürte seine Hände an ihrer Taille. Sie trug eine weiße Bluse aus Baumwolle und einen pechschwarzen Rock.
    Kalte Hände besaß der Mann. Sie glitten höher und näherten sich ihrer Brust.
    Isabella vereiste innerlich. Sie stellte sich auf Abwehr ein, ihre Hände hatte sie gedreht und die Ballen auf den Schreibtisch gestützt. So weit wie möglich beugte sie sich zurück, und sie spürte seine Finger jetzt auf ihren Brüsten.
    Nicht daß sie prüde gewesen wäre, nein, das auf keinen Fall, aber diese Anmache ekelte sie an. Was nahm dieser Kerl sich überhaupt heraus, und er grinste sie dabei noch lüstern an.
    Mit routinierten Bewegungen ließ er seine Hände über ihren Körper gleiten. Er drückte sie immer weiter zurück, und Isabella spürte, wie ihr dunkler Wickelrock an der rechten Oberschenkelseite aufklaffte.
    Die Frau konnte sich nicht mehr halten. Jetzt würde sie von dem Kerl auf den Rücken gelegt werden.
    Und das an einer belebten Straße, dachte sie. Es passierten doch Menschen das Eckgeschäft mit der großen Schaufensterscheibe, und sie schauten auch in das Geschäft, aber Hilfe bekam sie nicht.
    Sie ruckte weiter zurück. »Lassen Sie mich los!« keuchte sie. »Sie…Sie tun mir weh…«
    Der Mann lachte nur. Er hatte seinen Mund geöffnet, und Isabella glaubte, einen Schwefelgeruch wahrzunehmen, der über die Lippen des Mannes wehte.
    Etappenweise rückte sie mit den Händen zurück. Und plötzlich lag ihr rechter Handballen auf etwas Hartem aus Metall.
    Sie wußte sofort, daß es eine Schere war. Eine lange Stoffschere mit sehr scharfen Spitzen.
    Wenn alles nichts half, dann…Automatisch riß sie ihr Knie hoch, als der Mann sie noch weiter nach hinten drücken wollte.
    Und sie traf.
    Er hätte jetzt schreien müssen. Jeder an seiner Stelle hätte geschrien, nicht dieser Besucher. Er starrte die Frau nur an, während er sie losließ und zurückging.
    Tief holte sie Luft. Sie fühlte sich von einem Druck befreit, drängte ihren Oberkörper vor und hielt plötzlich die Schere in der rechten Hand. Beide Schenkel lagen zusammen, sie bildeten eine Linie, und Isabella Norton hob den rechten Arm.
    »Wenn du nicht verschwindest, du Bastard, dann steche ich zu!« zischte sie, wobei sie sich selbst über die Worte wunderte, die aus ihrem Mund drangen.
    »Du willst mich töten?« höhnte der Mann.
    »Bei Gott, ich tu's!«
    »Laß das Wort aus dem Spiel!« erwiderte der Typ und warf sich urplötzlich vor.
    Damit hatte Isabella Norton nicht gerechnet. Sie konnte nicht so schnell weg, und sie hielt zudem noch die Schere in der rechten Hand. Der andere machte auch keinerlei Anstalten, auszuweichen, und das Unglück war nicht mehr aufzuhalten.
    Er fiel nicht nur gegen sie, sondern auch gegen die Schere in ihrer Hand.
    Tief drang die zweckentfremdete Waffe in den Körper des Mannes.
    Isabella Norton ließ die Schere so heftig los, als
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