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0259a - Der Tod im Poker-Club

0259a - Der Tod im Poker-Club

Titel: 0259a - Der Tod im Poker-Club
Autoren: Der Tod im Poker-Club
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Trick wußten sie ja, wo wir uns befanden. Wenn es uns gelang, Zeit zu gewinnen, hatten wir gewonnen. Ich war mir darüber klar geworden, daß wir nur ein Spiel machen würden, denn der Gangster war gewohnt, um so hohe Summen zu spielen, wie sie ein G-man nur in zwölf Monaten verdienen konnte.
    Was versprach sich der Gangster-Boß von einem Spiel mit uns?
    War es der Reiz, einmal gesehen zu haben, wie G-men um ihr Leben spielen?
    Uns sollte jede Minute Spielverlängerung recht sein.
    »Los! Machen wir unser Spiel!« knurrte der Boß und ließ sich ein Kartenspiel geben. »Es ist ein neues Spiel. Ihr sollt nicht sagen, ich hätte euch betrogen.«
    Er zeigte uns das fabrikneue Kartenspiel, riß die Umhüllung ab und mischte die Karten.
    Einer der Gangster brachte drei versiegelte Samtbeutelchen. Er öffnete den Verschluß vor unseren Augen und schüttelte die Jetons aus.
    »Jeder hat jetzt 50 Jetons. Also spielen wir!« knurrte der Boß und gab Phil und mir je fünf Karten.
    Dann zählte er auch sich die gleiche Anzahl Karten hin und legte den Rest der Spielkarten auf den Tisch.
    Der Boß schob einen Jeton in die Mitte. Wir laten es ihm gleich.
    Phil kaufte zwei neue Karten und legte dafür zwei verdeckt auf den Tisch. Die Nerven im Gesicht des Gangsters zuckten. Der Boß legte einen Jeton in die Kasse. Phil zog mit, und ich zog gleich und erhöhte um zwei.
    »Na, G-man, findest du nicht Geschmack an der Sache?« spottete Carnelan.
    »Ich finde Geschmack an einem anständigen Whisky, aber nicht an so einem faden Zeug, das du uns hier bietest«, konterte ich.
    Carnelan biß sich auf die Lippen, er war sehr empfindlich.
    »Wenn du hier verlierst«, jappte der Gangster, »bekommst du deinen Whisky, deinen letzten.«
    »Ich glaube, bei diesem Spiel gibt es nur einen Verlierer, und das bist du, Carnelan. Auf dich wartet Sing-Sing!« sagte Phil.
    »Wir werden sehen!« knurrte der Gangster.
    »Los, wir spielen jetzt, quatschen könnt ihr später — wenn ihr gewonnen habt.«
    Phil schaute mich an und schob zwei Jetons in die Mitte. Der Boß zog gleich und erhöhte um drei.
    »Zeigen!« brummte der Gangster und schaute uns erwartungsvoll an.
    »Kein Interesse! Ich ziehe gleich und erhöhe«, sagte ich und legte erst drei, dann zwei Jetons in die Kasse. »Ich gehe mit«, sagte Phil und schob seine fünf Kunststoffjetons auf den Haufen.
    »Jetzt will ich die Karten sehen!« sagte ich und schob zwei Jetons in die Mitte. Der Boß schaute mich an, ohne sein Trommeln zu unterbrechen. Seine Augen flackerten. Mit zitternden Händen schob er zwei, dann drei Jetons zur Mitte.
    Es war still im Raum. Wir lauschten. Er war nichts zu hören. Wie lange spielten wir schon? Wie lange brauchten die Kollegen, um den Poker-Club zu umstellen und dies makabre Spiel zu beenden? Wir mußten Zeit gewinnen.
    »Los, spielt weiter«, brummte der Gangster, und seine Gorillas drückten uns die Revolver in den Rücken.
    »Du wirst verlieren! Denk an den Elektrischen Stuhl«, sagte Phil.
    »Ich habe meine Pflicht und Schuldigkeit getan«, knurrte Wardman und warf dem Gangsterboß einen fragenden Blick zu.
    Carnelan riß den Kopf in die Höhe und starrte Wardman an.
    »Willst du nicht erleben, wie diese Schnüffler ihren letzten Jeton setzen, Warden?« keuchte er.
    »Thanks, ich habe genug von den Burschen«, knurrte Wardman. Ich konnte die Eile des Gangsters verstehen. Trotz aller Vorhaltungen von Mister C. hatte er ein gutes Geschäft gemacht. Ich war überzeugt, daß Wardman seine Auslandsreise auch ohne Mrs. Dolan antreten würde.
    »Es paßt mir nicht, daß du schon verschwindest«, zischte Carnelan.
    »Ich habe genug Zeit verloren«, stöhnte Wardman.
    »Well, ein Gangster, dem der Boden unter den Füßen zu heiß wird, Carnelan. Heute ist es Wardman, morgen bist du es, Carnelan. Aber vielleicht gibt es für dich kein morgen mehr«, sagte ich.
    »Und ich gebe dir die Gewißheit Wardman, daß du die nächste Mahlzeit wieder in deiner Zelle einnimmst. Genauso wie dieser Mister C.«, erklärte Phil im nettesten Plauderton.
    Wardman schnitt ein verächtliches Gesicht und winkte mit der Hand ab.
    »Das FBI bringt keinen vor Gericht, den er nicht vorher geschnappt hat, G-men. Viel Vergnügen beim Glücksspiel.« Er drehte sich um, warf Carnelan einen Blick über die Schulter zu und schlurfte durch eine Tür, die uns gegenüberlag. Dahinter befand sich ein Raum, der unbeleuchtet war.
    Carnelan gab einem rothaarigen Gorilla einen Wink. Der Mann schraubte sich
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