Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0259a - Der Tod im Poker-Club

0259a - Der Tod im Poker-Club

Titel: 0259a - Der Tod im Poker-Club
Autoren: Der Tod im Poker-Club
Vom Netzwerk:
trottete die Treppe hinunter.
    Unten sprangen zwei Mauern vor. Zwischen ihnen befand sich eine schmale Pendeltür. Der Bursche legte seine Pranke auf die gelbgestrichene Tür, schob sie auf und zwängte seinen bulligen Körper durch die Öffnung.
    Im gleichen Augenblick sauste eine Eisenstange durch die Luft.
    Wardman traf den Gorilla hinter dem rechten Ohr. Der Bursche sackte zusammen, ohne einen Laut von sich zu geben.
    Wardman ließ die Stange fallen, krallte seine Finger in den Kragen des feisten Gorillas und zerrte den Kerl in die Nische. Hier steckte er dem Besinnungslosen einen Knebel in den Mund und band ihm Hände und Füße.
    Dann tastete Wardman in die Schulterhalfter des Gorillas und zerrte ein ausländisches Pistolenmodell heraus. Der Gangster legte den Sicherungsflügel herum. Er richtete den Pistolenlauf auf die Schläfe des Gorillas. Langsam krümmte sich der Finger am Abzug. Über Wardmans Gesicht lief ein satanisches Grinsen.
    Plötzlich hörte Wardman Stimmen. Blitzschnell ließ er die Pistole in der Jackentasche verschwinden und preßte sich in die Nische.
    Drei Männer torkelten vorbei. Sie kannten sich in dem Haus aus und benutzten den hinteren Ausgang.
    Als sich die Schritte entfernten, verließ Wardman sein Versteck und trabte los, die rechte Hand in der Jackentasche. Im engen Kellergang wich er einem angetrunkenen Mann aus, der ihn mit ausgebreiteten Armen einfangen wollte.
    Wardmans Handflächen waren naß vom Schweiß. Der Gangster schob sich keuchend voran. Er erreichte die Tür, zog sie auf, und trat an die frische Morgenluft.
    Der Himmel färbte sich rot, denn die Sonne ging über New York auf, Wardman holte tief Luft und schob sich Zoll für Zoll die Treppen hoch. Der Hinterhof lag im Dunklen. Der Gangster zog sich am Geländer hoch und horchte. Als er kein Geräusch vernahm, betrat er den Hof, der ungleichmäßig gepflastert war.
    Aber Wardman kannte sich hier im. Dunkeln aus.
    Wie von einer Rakete angetrieben, sauste der Gangster los. Er raste auf eine mannshohe Trennmauer aus rauhen Felssteinen zu. Noch im Lauf riß er die Arme hoch, um beim Sprung die Mauerkrone fassen zu können. Der Gangster stemmte sich hoch, flankte über das Hindernis und landete auf weichem Reisen.
    Im gleichen Augenblick erfaßte der Lichtkegel einer Stablampe sein Gesicht.
    »Hallo, Boy! Stop! Und nimm deine Pfoten hoch«, knurrte eine dröhnende Baßstimme.
    ***
    Ein Gorilla riß meine Hände nach hinten. Die Schulterblätter schmerzten. Ich biß die Zähne aufeinander und unterdrückte das unangenehme Gefühl. Handschellen klickten um meine Gelenke. Ich warf einen flüchtigen Blick zu Phil hinüber, der ebenfalls dekoriert wurde.
    »Und was versprichst du dir von der ganzen Aktion?« fragte ich Carnelan.
    »Das werdet ihr früh genug merken, G-men«, keuchte der Gangster. Seine Augen sahen mich nicht mehr. Seine Blicke schienen die Wände zu durchdringen, die uns umgaben. Tastend fuhr seine Hand über den Tisch und packte nach dem Wasserglas. Aber es war leer. Mit einer herausfordernden Geste hielt der Gangster das Glas hin. Sein Leibwächter nickte und eilte in den Nebenraum. Nach drei Sekunden erschien der Gorilla wieder auf der Bildfläche. Er hatte zwei Flaschen unter dem Arm. Es handelte sich um echten Scotch Whisky, auf den ich schon den ganzen Abend über Durst hatte. Der Gorilla sah seinen Boß fragend an. Carnelan wies mit dem Kopf auf den Whisky. Der Gorilla goß das Glas voll.
    Der Gangsterboß setzte es an den Hals. Carnelan trank den 'Whisky schneller als andere Wasser.
    Die zitternden Knochenfinger reckten das Glas ein zweites Mal in Richtung Flasche. Der Leibwächter goß den goldgelben Whisky ins Glas. Als Carnelan das Glas zurückzog, schwappte ein Schluck auf den Tisch, auf dem Karten und Jetons durcheinander lagen.
    Carnelan trank auch das zweite Glas in einem Zug leer.
    Plötzlich schoß eine Himbeerröte in den Kopf des Gangsterbosses.
    Mister C. sprang auf seine kraftlosen Beine, fuchtelte mit dem Stock vor meiner Nase herum und brüllte:
    »Warum habt ihr die Burschen noch nicht aus dem Weg geräumt?!«
    »Du hast uns einen Whisky versprochen«, protestierte Phil.
    »Well, Carnelan. Man muß sein gegebenes Wort halten«, schlug ich in die gleiche Kerbe.
    Der Bursche klappte seinen Mund zu und schob das Wasserglas vor uns hin. Mit dem Kopf gab er seinem Leibwächter einen Wink. Der Bursche goß das Glas halbvoll.
    »Kannst du ohne Hände trinken?« fragte Phil.
    »Das ist so gut wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher