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0258 - Die Totenkopf-Brigade

0258 - Die Totenkopf-Brigade

Titel: 0258 - Die Totenkopf-Brigade
Autoren: Jason Dark
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Sie hatten keine Erklärung für das, was da geschehen war, obwohl sie selbst auf die Schwarze Magie gebaut und ihr auch vertraut hatten. Und sie wußten genau, daß sie nur noch Sekunden zu leben hatten, wobei sich die Frage stellte, wer von ihnen als erster an die Reihe kam.
    Der Schwarze Tod bewegte sich. Und dies geschah nicht auf eine lautlose Art und Weise, sondern wurde von schrecklichen Geräuschen begleitet. Geburtswehen eines Dämons.
    Ächzen, grauenerregendes Stöhnen. Da öffnete sich sein Maul, zeigte einen tiefen Schlund, in dem es waberte und wölkte, wo sich der schwarze Rauch zusammenballte, um anschließend seinen Weg aus der Öffnung in den Gang zu finden.
    Er lebte…
    Und er wollte mehr…
    Lionel Linton lehnte an der Gangwand. Er schien in seiner Haltung erstarrt zu sein, hatte die Arme von sich gestreckt, der Blick war auf den Schwarzen Tod fixiert, und in seinen Augen leuchtete die nackte Angst. Die Brille war ihm von der Nase gerutscht. Schief hing das Gestell mit den beiden Gläsern in seinem Gesicht, und seine Lippen zitterten. In den Augen lag ein Ausdruck, der nicht zu deuten war, sein Gesicht glänzte, denn überall hatte sich der Schweiß gesammelt.
    Harry Gold kniete neben ihm. Er wußte sich nicht mehr anders zu helfen, die Arme halb erhoben, die Hände zum Gebet gefaltet.
    Beten! Genau das war es.
    Er betete, denn eine andere Möglichkeit fiel ihm nicht mehr ein.
    20 Jahre lang hatte er keinen Gott gebraucht, weil er einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hatte.
    Reichtum und Macht hatte ihm dieser Dämon gegeben, doch was war davon zurückgeblieben?
    Es drangen Worte über seine Lippen, die er selbst nicht verstand.
    Er brachte auch die einzelnen Gebets-Strophen nicht mehr in die richtige Reihenfolge, aber kam es darauf an? Derjenige, an den die Worte gerichtet waren, sollte merken, wie ernst sie ihm im Zeichen der höchsten Not doch waren.
    Ein Hin- und Herwallen des Oberkörpers deutete an, daß dieses unheimliche Skelett darauf drängte, sein Gefängnis verlassen zu können. Auch Gestein bewegte sich, aber es saß noch so fest, daß es den Dämon halten konnte.
    Der brauchte mehr Kraft.
    Er holte sie sich.
    Plötzlich quoll wieder die Spirale aus seinem Maul. Sie drehte sich blitzschnell, schlang sich zusammen, und es war Lionel Linton, der in wahnsinniger Panik seine Augen aufriß und anfing zu schreien, denn diese unheimliche schwarze Fessel hatte sich genau ihn als Ziel ausgesucht.
    Es erging ihm ebenso wie Jim Ecclow und Glenn Kelly. Voll wurde er getroffen.
    Zuerst spürte er einen Hauch, ein leichtes Streifen der schwarzen Wolke.
    Dann folgte die Klammer.
    Hart, unbarmherzig, nicht zu lösen. Wenigstens nicht von ihm, denn er wurde weggerissen, zu Boden geschleudert, über das rauhe Gestein gezogen, schlug hin und her, schrie, streckte seine Arme aus, wobei er beide noch nach vorn bekam, bevor sich die Spirale um seine Hände drehte und sie hart gegeneinander drehte, so daß er die Finger nicht mehr rühren konnte. Riesig wurde das Skelett. Er schaffte es einfach nicht, die Augen zu schließen und sah die unheimliche Fratze mit dem weit geöffneten Maul dicht vor sich.
    Der Aufprall!
    Es war nur ein leichter Schlag, als würde er in eine teigige Masse gedrückt, und wie gierige Hände umschloß die Masse seinen Kopf, so daß sein Schreien allmählich erstickte.
    Der Schwarze Tod holte auch ihn.
    Opfer Nummer drei.
    Und er erstarkte.
    Plötzlich schienen seine knochigen Schultern zu wachsen. Das ihn umgebende dunkle Licht intensivierte sich, er war noch klarer zu erkennen, so daß der letzte aus der Gruppe haargenau in sein Verderben schaute. Noch nie hatte Harry Gold den Tod so deutlich und grausam gesehen.
    Hatten seine Gebete Erfolg? Er wußte es nicht, er konnte nichts sagen, denn das Grauen nahm kein Ende.
    Der Dämon kam.
    Er schaffte es und löste sich tatsächlich mit großen Schritten und eckigen Bewegungen aus der Wand.
    Harry Gold hielt inne. Plötzlich war sein Mund zu. Es flossen einfach keine Worte mehr über seine Lippen. Er hockte nur da und starrte das Skelett an, das es tatsächlich geschafft hatte.
    Der Schwarze Tod kam.
    Seine Bewegungen waren noch etwas eckig, sie wirkten hölzern, doch nach dem dritten Schritt schon wurden sie geschmeidiger.
    Harrys Hände sanken nach unten.
    Die Angst in seinem Körper war wie ein schlimmes Tropenfieber.
    Es jagte durch seine Adern, schüttelte ihn, ließ hektische, rote Flecken auf seiner Haut erscheinen, die sich
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