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0258 - Die Totenkopf-Brigade

0258 - Die Totenkopf-Brigade

Titel: 0258 - Die Totenkopf-Brigade
Autoren: Jason Dark
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ich nur langsam von der Stelle kam, und ich mußte meinem Freund helfen. Auf dem Bauch lag ich, winkelte den linken Arm an, drückte die Handfläche gegen den Boden und stützte mich allmählich auf.
    »Suko!«
    Ich hatte den Namen schreien wollen, es wurde nur ein Krächzen, dennoch laut genug, um von meinem Partner verstanden zu werden. In seinen Augen blitzte das Erkennen.
    Und dann schleuderte ich mein Kreuz!
    Es gab keine andere Chance für Suko, ich mußte dies tun, aber ich gab meine wertvollste Waffe nicht aus der Hand. Die Kette, an der das Kreuz baumelte, hielt ich mit zwei Fingern fest, so riß die Verbindung nicht ab.
    Zum Glück hatte ich mich nahe genug an meinen Partner heranwälzen können. Das von mir so weit wie möglich geschleuderte Kreuz blieb auf Sukos Körper liegen und würde dort seine volle Kraft entfalten.
    Zwar konnte man es keinesfalls mit der Dämonenpeitsche vergleichen, aber es reagierte ähnlich, als hätte Suko mit der Peitsche in die Schwärze geschlagen.
    Sie wurde aufgerissen.
    Die von dem Kreuz abgegebenen Strahlen schnitten wie breite Messer in die pechschwarzen Wolken. Sie rissen regelrechte Lücken hinein, so daß es mir wieder gelang, einen Teil der Felswand zu sehen.
    Die Schatten selbst gerieten ebenfalls in Bewegung im Zickzack-Kurs wischten sie weg verschwanden in der Tiefe des Ganges und vereinigten sich dort mit der Dunkelheit.
    Die Gefahr war für den Augenblick gebannt. Wir hatten den Spuk vertreiben können.
    Ein Druck wich von mir. Ich atmete frei durch, und auch Sukos Körper wurde wieder normal.
    Seine rechte Seite erschien intervallweise aus der Finsternis, als würde sie aus einer anderen Dimension zurückkehren.
    Und so war es in der Tat.
    Suko hatte sich bereits mit einer Körperhälfte in einer anderen Dimension befunden. Er wäre verloren gewesen, hätte ich nicht so rasch noch eingegriffen.
    So hatten wir gemeinsam dem Spuk ein Schnippchen geschlagen und wieder einmal einen Teilsieg errungen.
    Als ich mich auf die Füße stemmte, bekam ich das Übergewicht und fiel nach vorn. Soeben gelang es mir, meine Arme auszustrecken und die Hände gegen die Wand zu pressen, wobei ich nach unten schaute und Suko vor meinen Füßen liegen sah.
    »Das war höllisch, John!« flüsterte er. »Ich möchte es kein zweites Mal erleben.«
    »Kann ich mir vorstellen, Alter…«
    »Das Kreuz hat es geschafft, nicht?«
    »Ja.«
    »Und du hast die Formel nicht gerufen?«
    »Mir war das Risiko zu groß.«
    Suko stieß ein Geräusch aus, das wohl ein Lachen sein sollte. Es wurde mehr eine Mischung aus Glucksen und Krächzen. Schwer holte er Luft. Mir ging es inzwischen etwas besser. Vom Eingang des Stollen her drang uns kalte Luft entgegen, ich hielt mein Gesicht dagegen und senkte dann den Arm, damit Suko nach meiner Hand fassen konnte.
    So zog ich ihn hoch.
    Schwankend blieb er stehen. Er war gezeichnet. Suko mußte fürchterliches hinter sich gehabt haben. Da hatten sich Falten, wie mit Messern eingestanzt, in sein Gesicht gegraben. Die Haut war grau geworden, die Lippen hatte er zusammengekniffen.
    »Ich hatte gedacht, mein Körper würde zerrissen«, flüsterte der Inspektor. »Einer zog an der rechten, der andere an der linken Seite. Verdammt, der Spuk hat wirklich eine unheimliche Macht, das kann ich dir sagen.«
    »Jetzt ist ja alles klar.«
    »Und wo steckt er?«
    »Keine Ahnung. Das Kreuz hat ihn vertrieben.« Ich lächelte dem Kruzifix zu, das ich in der Hand hielt, und schaute anschließend meinen Freund besorgt an. »Bist du okay?«
    »Klar.«
    »Ich weiß nicht so recht. Geh lieber…«
    »Unsinn, John. Ich packe es schon. Zudem weiß ich jetzt, was mir bevorstehen kann.«
    Da hatte er auch wieder recht. Ein Spaziergang würde es nicht werden. Wir hatten von den vier Männern nichts gehört und konnten nicht mit 100prozentiger Sicherheit behaupten, ob sie mit dem Schwarzen Tod zusammengetroffen waren, ihm ihre »Gaben« gebracht hatten oder von ihm gar vernichtet worden waren.
    Letzteres hofften wir beide nicht, denn wir hatten es bei ihnen nicht mit Dämonen, sondern mit Menschen zu tun, die irregeleitet waren.
    Daß sie noch in der Nähe waren, merkten wir sehr bald, denn wir hörten ihr Schreien.
    Da wurde uns bewußt, daß es höchste Eisenbahn war…
    ***
    Glenn Kelly und Jim Ecclow hatte es erwischt!
    Und ihre beiden zurückgebliebenen Freunde hatten mit ansehen müssen wie der Schwarze Tod sie verschlang.
    Lionel Linton und Harry Gold konnten es nicht fassen.
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