Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0258 - Die Mikro-Henker

Titel: 0258 - Die Mikro-Henker
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht zu erkennen.
    Zufällig geriet Perrys Hand mit dem Strahler ein Stück in den Schacht hinein - und zuckte unwillkürlich zurück.
    In dem finsteren Schacht des luftlosen Planetoiden existierte ein gerichtetes Antigravitationsfeld.
    Der Sog hatte die Hand des Großadministrators ruckartig nach unten gezogen. Folglich war das Feld nach unten gepolt. Die Frage war nur, mit welcher Geschwindigkeit ein Gegenstand hinabgerissen werden würde.
    Perry Rhodan schlug mit dem Kolben seines Blasters einen großen Bergkristall los und ließ ihn in den Schacht fallen. Im Licht seiner kleinen Lampe erkannte er, daß der Kristall ziemlich tief sank.
    Er beschloß, sich dem Antigravfeld anzuvertrauen.
    Vorsichtig glitt er über den Rand, bis nur noch seine behandschuhten Hände Halt fanden. Dann stieß er sich bis zur Mitte des Schachtes hinab.
    Das Feld zog ihn bedeutend schneller hinab als den Kristall. Doch damit hatte Rhodan gerechnet. Er lockerte seine Muskeln, als er an den glitzernden Wänden vorbeiglitt. Der Lichtkegel der Lampe beleuchtete immer nur geringe Ausschnitte der Umgebung. Der Großadministrator fühlte sich alles andere als wohl bei dem Gedanken, daß unten jemand mit einem schußbereiten Blaster auf ihn lauern könnte. Er hätte nicht die geringste Überlebenschance gehabt.
    Dennoch zwang er sich dazu, die Sekunden zu zählen. Als er bei sieben angelangt war, prallten seine Füße auf festen Boden. Perry federte in den Knien nach - und stand.
    Die Spannung fiel von ihm ab, als er sah, daß ni emand auf ihn gelauert hatte.
    Sorgfältig begann er, den Boden des Schachtes auszuleuchten. Zu seiner maßlosen Verblüffung fand er weder eine Abzweigung noch einen Hinweis auf den Antigravgenerator, der das gerichtete Feld erzeugte.
    Im ersten Augenblick war er geneigt, das Antigravitationsfeld seiner Einbildung und der darauf fußenden Täuschung zuzuschreiben. Konnte das, was er für ein gerichtetes Feld gehalten hatte, nicht einfach die natürliche Massenanziehung des Planeten sein?
    Doch zweierlei sprach bei einigem Nachdenken dagegen.
    Erstens war die Anziehungskraft im Schacht stärker gewesen als die auf der Planetoidenoberfläche - und zweitens zeugte Tolots Kombiwaffe davon, daß der Haluter im Innern des Himmelskörpers verschwunden war.
    Das aber konnte keine natürliche Ursache haben.
    Erst jetzt entsann sich Rhodan seines Armbandgerätes. Als er noch im Schiff war, hatte niemand auf seine Rufe geantwortet. Darum war er schließlich davon abgekommen. Doch vielleicht würde Icho Tolot antworten, wenn er es jetzt versuchte!
    Er preßte das Rechte auf das linke Handgelenk. Das darunter liegende Armbandgerät wurde dadurch sowohl aktiviert als auch mit einem im Ärmel befindlichen Kontakt verbunden. Von diesem Kontakt wiederum führte je ein fadendünner Leiter zu dem stecknadelkopfgroßen Mikrophon und dem ebenso kleinen Lautsprecher im Helm. „Perry Rhodan ruft Tolot und das Kommando auf der ASKAHA! Achtung, hier spricht Perry Rhodan! Wer mich hört, wird aufgefordert umgehend zu antworten!" Danach wartete er.
    Doch der Lautsprecher blieb stumm. Von der CREST III konnte sich ohnehin niemand melden, weil der ganze Planetoid dazwischen lag. Aber zumindest von der Untersuchungsbesatzung der ASKAHA hätte jemand antworten müssen. Sie konnten doch nicht allesamt tot oder gefangen sein!
    Perry dachte an die Mutanten, die sich ebenfalls auf dem Tefroderschiff befanden.
    Gucky würde sich nicht überraschen lassen. Als Teleporter verfügte er immer über eine Fluchtmöglichkeit Doch auch Marshall, Goratschin und der USO-Spezialist Kasom waren nicht die Männer, die sich ohne weiteres überrumpeln ließen. Ihre Fähigkeiten und ihre Erfahrungen machten sie zu gefährlichen Kämpfern. Was den Modul Baar Lun anging, war sich Perry Rhodan nicht so sicher. Zwar vermochte Lun Energieschüsse in feste Materie zu transformieren, aber seine Erfahrungen im Kampf waren - verglichen mit denen der Mutanten und Kasoms gleich Null.
    Warum antwortete keiner von ihnen auf seinen Ruf?
    Und was war mit der fast unüberwindlichen Kampfmaschine Icho Tolot geschehen?
     
    *
     
    Cart Rudo hatte den Energiestrahl über den Telekom förmlich auf sich zukommen sehen.
    Danach war die Bildscheibe dunkel gewesen; der Empfänger hatte geschwiegen - bis auf das Rauschen, das durch die starke Radiostrahlung des nahen Zentrums Andromedas hervorgerufen wurde.
    Der Epsaler war tödlich erschrocken gewesen. Doch er besaß genügend Erfahrung und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher