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0258 - Die Mikro-Henker

Titel: 0258 - Die Mikro-Henker
Autoren: Unbekannt
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im Schußkanal hinabsinken, was infolge der dort herrschenden Neutralisation der Schwerkraft ungefährlich war. An der Hermetikwand hielt er an. Deutlich war zu erkennen, daß ein schwerer Körper die Wand geschoßgleich durchschlagen hatte. Das Loch war allerdings durch den Struktur-Stabilisator geschlossen worden. Rhodan vermochte nicht, die Wand allein mit einer Körperkraft aufzubrechen. Entschlossen zog er den Impulsblaster und ließ einen nadelfeinen Energiestrahl senkrecht über die Fläche gleiten. Ein Riß bildete sich.
    Perry zwängte sich hindurch, bevor der Stabilisator das Loch wieder schließen konnte - und stand mehr als hundert Meter über der glitzernden Fläche des Planetoiden.
    Er brauchte nicht erst nach oben zu sehen, um den Haluter zu suchen. Der Kombinationsstrahler Tolots lag unmittelbar neben einer Öffnung im Boden Runaways.
    Einer Öffnung, die vorher nicht dagewesen war...
     
    *
     
    Der Thermostrahl glitt Zentimeter um Zentimeter durch das Metallplastik der Tür. In weniger als einer Minute würde er das Impulsschloß herausgeschnitten haben.
    Als der erste Schreck von Baar Lun abfiel, wußte er, was er zu tun hatte.
    Alle nicht degenerierten Moduls waren Energie-Transformer gewesen. Sie Vermochten kraft ihrer geistigen Parafähigkeit, jedwede Energieform in atomaren Wasserstoff umzuwandeln.
    Bei Baar Lun war diese Fähigkeit wahrscheinlich durch Mutation - bedeutend breiter ausgebildet. Er konnte, wenn er sich bewußt konzentrierte, Energie in beliebige Materie umwandeln. Allerdings lag die Kapazität seines Geistes bei etwa 10000 Kilowatt pro Sekunde; das entsprach der effektiven Leistung eines schweren Impulsstrahlers oder von zehn Schockwaffen.
    Der Modul konzentrierte seinen Geist auf die freiwerdende Energie des Thermostrahlers, den der draußen stehende Tefroder benutzte. Kurz darauf erlosch die Energieflamme. An ihrer Stelle quoll flüssiges Metall durch den frischen Schnitt an der Tür. Dann griff die Para-Energie Luns in den verwendeten Strahler hinein. Ein Teil der abgestrahlten Energie verwandelte sich in festes Metall und verstopfte sekundenlang die Mündung der Waffe.
    Es gab eine ohrenbetäubende Explosion.
    Die Tür wölbte sich in der Mitte nach innen und begann zu glühen. Draußen war es totenstill geworden.
    „Was ist passiert?" fragte Aino Uwanok flüsternd.
    „Der Strahler ist explodiert", erwiderte Baar Lun kalt. Der Captain hielt den Atem an. „Bist du toll! Es hätte das halbe Schiff zerreißen können, wenn die Explosionshitze die Energiemagazine zum Fusionsprozeß angeregt hätte!"
    „Das war nicht möglich", wehrte der Modul den Vorwurf ab. „Die Waffe wurde durch einen Energiestau in der Feldmündung zerrissen; dabei sind die Magazine zu Staub zerblasen und fortgeschleudert worden, bevor sie reagieren konnten."
    Er trat mit dem Fuß gegen die Tür. Sie wankte, gab aber nicht nach. Lun hob die eigene Waffe und schoß das zu drei Vierteln gelöste Impulsschloß ganz heraus. Danach ließ sich die Tür leicht nach außen drücken. Sie stürzte krachend in den von Rauch und Brandgeruch angefüllten Gang.
    Sechs Tefroder hatten sich draußen befunden. Sie waren alle bei der Explosion umgekommen.
    Baar Lun sah sich um, unschlüssig, nach welcher Seite er sich wenden sollte.
    „Zur Kommandozentrale!" schlug Captain Uwanok vor. Der Modul runzelte die Stirn.
    „Kommandozentrale ...? Meinen Sie, daß man uns dort braucht? Die Tefroder werden keine Chance haben, die Zentrale zu erobern."
    „Ich habe so ein Gefühl, als wäre das Gegen teil der Fall", gestand Aino. Er setzte sich in Richtung Liftschacht in Bewegung. Lun blieb nichts weiter übrig, als dem Captain zu folgen. Jemand hatte das Antigravitationsfeld des Schachtes inzwischen abgeschaltet. Die beiden Männer konnten nichts anderes tun, als die in der hohlen Wandung liegende schmale Nottreppe zu benutzen. Auf ihrem Wege nach oben trafen sie mehrmals auf tote Terraner.
    „Unsere Leute sind vollständig überrumpelt worden!" sagte Aino zähneknirschend. „Es steht schlecht, Modul!"
    Baar Lun antwortete nicht. Er preßte die Kieferleisten zusammen und kletterte schneller. Von überall her kam das Dröhnen, Röhren und Krachen des Kampfes. Es war also noch nicht alles verloren.
    Als sie im Zentraldeck ausstiegen, fauchte ein Energiestrahl dicht über ihre Köpfe hinweg. Sie zogen sich rasch zurück. Aino Uwanok hielt die Mündung seines Impulsstrahlers über den Rand der Öffnung und gab Dauerfeuer. Sofort
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