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0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein

0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein

Titel: 0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein
Autoren: Der Tod lud sie zum Whisky ein
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Zeuge aussagen?«
    Die Frage hatte ich mir noch nicht durch den Kopf gehen lassen.
    »Außerdem hat der Hotelboy den Gangster genau wieder erkannt«, führte ich an.
    »Jeny, Sie wissen genau, wie die Aussage von halben Kindern beurteilt wird. Sobald die geringsten Zweifel aufkommen, gerät die ganze Aussage ins Wanken.«
    »Bis zur Gerichtsverhandlung werden wir auch Joe Pantricks haben«, ließ Phil sich hören.
    »Selbstverständlich«, murmelte ich. Aber im Augenblick sah ich noch keine Möglichkeit, den Schmugglerkönig zu schnappen. Wir wussten weder wo er sich aufhielt, noch was er im Schilde führte.
    »Und wie sieht die vön Ihnen angekündigte Überraschung aus, Sir?«, fragte Phil.
    Mister High beugte sich vor. Um seine Lippen spielte ein Lächeln. Er drückte eine Taste. Nach wenigen Sekunden hörten wir Schritte, die vor der Tür anhielten.
    Es klopfte.
    Mister Munch, einer unserer Wissenschaftler trat ins Zimmer. Er trug einen Aktendeckel unter dem Arm. Ich federte aus meinem Sessel hoch.
    »Was haben Sie…« sagte ich aufgeregt.
    Mister High bot dem Kollegen Platz an und goss ein Whiskyglas halb voll.
    »Ich vermute, dass Mister Munch sich auch erst stärken muss. Denn er hat einige aufregende Stunden hinter sich«, sagte unser Chef. Er reichte dem Wissenschaftler das Glas.
    Ich saß wie auf heißen Kohlen. Mister High hatte Zeit, und uns kam es auf jede Sekunde an.
    »Na, dann berichten Sie mal den jungen Leuten von Ihrer Entdeckung«, sagte unser Chef leise.
    Ich rutschte bis auf die Vorderkante meines Sessels und spitzte die Ohren. Alle Müdigkeit, die mich vor wenigen Minuten noch zu überfallen drohte, war verschwunden.
    Mister Munch nahm einen kräftigen Schluck, stellte das Glas zurück und schlug den Aktendeckel auf.
    »Ich hatte versprochen, mir den Zettel genau anzusehen. Das habe ich getan! Ich war auf dem richtigen Weg. Ich zog die Laborleute des FBI hinzu. Sie rückten mit einer Kiste von Pülverchen heran. Meine Vermutung war, dass auf dem Zettel noch irgendwelche Mitteilungen standen, die in Geheimtinte aufgetragen worden waren. Nach zwei Stunden fanden wir das richtige Pulver, das die Geheimtinte wieder lesbar machte.«
    Phil und ich hielten den Atem an.
    »Diese Methode wird sonst wohl nur von Geheimdiensten und Spionen angewendet«, eirklärte Mister High. »Eigentlich hätten wir längst damit rechnen müssen, dass sich auch die Rauschgiftschmuggler dieser Nachrichtenübermittlung bedienen. So laufen sie nicht Gefahr, entdeckt zu werden. Denn selbst wenn ein Zettel gefunden wird, ist die Beschriftung mit Geheimtinte nicht lesbar.«
    »So ist es. Es dauerte eine weitere Stunde, bis wir alles entziffert hatten«, fuhr Mister Munch fort. »Hier ist das Ergebnis.«
    Er reichte uns die Mappe. Ich überflog die Aufzeichnungen: hampton - long -beastern - 2791499 -neptun
    Zweite Zeile:… de - Winchester -29 9 1 0 9 6 - greyhorn, smith & Co…
    Es folgten noch mehrere Zeilen mit Zahlen und Wortfetzen. Das hatten wir schon gelesen, denn es war mit normaler Tinte geschrieben. Dann aber verschlug es uns die Sprache: »Überbringerin will aussteigen! Bei Sunward neuer Verteilerring! Alte Spuren beseitigt!«
    »Haben Sie bereits unsere Spezialisten informiert?«, fragte ich unseren Chef.
    Mister High nickte.
    »Unsere Spezialisten behaupten, es sei verhältnismäßig einfach gewesen, den Text sichtbar zu machen. Für den Klartext bestand auch keine Schwierigkeit. Ich muss zugeben, wenn man es weiß, haben sie natürlich recht. Sie teilen die Zahlen von hinten auf. Zuerst in Zweiergruppen. Sie machten dabei eine interessante Feststellung. Die letzten beiden Zahlen konnten die Piers sein, an denen die Schiffe mit den Namen Neptun, Greyhorn usw. anlegten. Die übrigen Zahlen werden aufgeteilt in Ankunftsdatum und Uhrzeit. Dann ergibt sich beispielsweise, dass ein Schiff, von dem wir die Endung hampton haben - es könnte Southampton heißen - am 27.09.14 Uhr an Pier 99 in Manhattan anlegt. Anfangs haben nur die Wörter Longbeastern und Winchester Kopfzerbrechen gemacht. Aber wenn man logisch denkt… Es handelt sich um Frachtschiffe. Und was haben diese Schiffe an Bord? Fracht natürlich, die von bestimmten Absendern kommt. Und diese Absender heißen eben im ersten Fall Longbeastern und im zweiten Winchester. Bei der Greyhorn dürfte Smith & Co. in Frage kommen«, erklärte Mister High.
    »Diese Aufschlüsselung ist sehr einleuchtend«, sagte Phil. »Aber warum haben die zehn Reihen, die wir bei
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