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0257 - Der Teufel mit dem Lorbeerkranz

0257 - Der Teufel mit dem Lorbeerkranz

Titel: 0257 - Der Teufel mit dem Lorbeerkranz
Autoren: Rolf Michael
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Worte erstickte der Wirbel des Kampfes. Zwischen dem Klirren der Schwerter und dem Kampfgebrüll war nur der dröhnende Baß des Germanen zu hören, der zum Takt der Schwertschläge ein Kriegslied in seiner Landessprache sang. Als Gegner hatte er sich Tedraides ausgesucht.
    Aber der ›Schlächter‹ war ihm mit seinem Schwert überlegen. Gwaiyur riß Späne aus der eisenbeschlagenen Kriegskeule, die der hünenhafte Germane schwang.
    Michael Ullich hatte sich aus dem Waffenarsenal, das der Germane vor sich hingeworfen hatte, zwei gleich lange Schwerter herausgefischt und wirbelte wie ein Tornado zwischen drei Gegnern umher, nachdem er gleich im ersten Ansturm zwei von ihnen getroffen hatte, die von den Sklaven an den Füßen ins Spolarium geschleift wurden. Das war der Ort, wo man die toten Gladiatoren hintrug.
    Gunnar mit den zwei Schwertern erwachte in ihm in seiner ganzen Wildheit. Niemand sah diesem tobenden Kämpfer an, daß er bereits einige scharfe Waffengänge hinter sich hatte.
    Carsten Möbius hatte sich wieder einen Dreizack geangelt, da er sich mit dieser Waffe geübter als mit dem Schwert vorkam. Zum eigenen Schutz hatte er Ullichs Schild aufgerafft, denn mit dem Netz konnte er nur Glückstreffer erzielen. Tina Berner deckte ihm den Rücken. In der Linken hielt sie eine Streitaxt mit einem lanzengleichen Schaft und konnte sich selbst nicht erklären, was ihr die Kraft gab, diese Waffe zum Angriff und zur Verteidigung einzusetzen. Den Rest der Gegner sah Professor Zamorra auf sich einstürmen. Er hatte jedoch in dem Waffenarsenal ein sehr langes Schwert gefunden, daß vorzüglich ausgewogen war. Dadurch konnte er es mit der Leichtigkeit eines Degens handhaben.
    Die Angreifer rannten in ein wahres Gewitter von Schlägen. Zamorra wob zum Schutz und zum Angriff vor sich einen Vorhang aus Stahl, den die Gegner vergeblich zu durchbrechen suchten.
    Wie lange er diese kräftezehrende Kampf technik allerdings durchhielt, war die Frage. Der Kampf gegen Michael Ullich hatte sehr viel Kraft gekostet. Dazu kam, daß Professor Zamorra versuchte, die Gegner nur kampfunfähig zu machen. Er verabscheute es, auch im Kampf Gegner aus Fleisch und Blut zu töten. Die Angreifer jedoch kannten diese Rücksicht nicht.
    Plötzlich trat ein Umstand ein, der die Situation schlagartig änderte. Tedraides setzte alles auf eine Karte. Das Schwert ›Gwaiyur‹ mit beiden Händen ergreifend hieb er mit aller Kraft gegen die mächtige Kriegskeule des Ursus. Myriaden von Funken sprühten, als das Schwert die mit Eisen beschlagene Keule in der Mitte durchfetzte. Fassungslos sah Ursus, daß er nur noch einen kümmerlichen Rest seiner Waffe in der Hand hielt.
    Ein einziger Schrei brandete durch das Amphitheater. Menschen sprangen von den Sitzen und deuteten auf das Geschehen in der Arena. Ein Schwert von solcher Schärfe hatte noch niemand gesehen. Die Gladiatoren in der Arena ließen die Waffen sinken, um das Ende des Dramas in der Arena zu sehen.
    Professor Zamorra sah, daß Tedraides das Schwert hoch über dem Kopf des Germanen hielt, der in die Knie gesunken war und mutig den Todesstreich entgegen nehmen wollte. Denn wie zu erwarten war, drehte Caligula den Daumen nach unten. Die versammelten Senatoren und die Vestalinnen folgten sofort seinem Beispiel.
    »Wotan! Sende deine Töchter, daß sie mich in deine hohe Halle geleiten!« hörte Zamorra Ursus rufen. Ein unterlegener Gladiator hatte mit Würde zu sterben. Und Zamorra konnte nicht helfen!
    Konnte er das wirklich nicht?! Tedraides kostete seinen Sieg aus und schwang das Schwert einige Male mehr, als es nötig gewesen wäre,, den Schwung für den tödlichen Hieb zu holen.
    Ein Versuch konnte nicht schaden. Vielleicht war Gwaiyur in diesem Moment bereit, die Seite zu wechseln, wenn es gerufen wurde.
    Professor Zamorra zögerte keinen Augenblick.
    »Ich rufe dich, Gwaiyur!« donnerte seine Stimme durch die Arena. »Ich rufe dich, Schwert der Gewalten! Komm zu mir und diene wieder den Kräften des Lichtes. Kämpfe wieder für die Sache des Guten!«
    Die Wirkung trat sofort ein, als hätte die Elbenklinge nur auf den Ruf gewartet.
    Tedraides verstand die Welt nicht mehr, als das Schwert eine Handspanne über dem Hals des Gegners abstoppte und sich aus seiner Hand wand. Sein Wutgeheul brandete auf, als er sah, daß die herrliche Waffe durch die Arena schwebte. Zamorra ließ sein Schwert fallen und ergriff Gwaiyur am Heft, als die Waffe heran war.
    »Du bist ein Gott!« rief Ursus. »Du
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