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0257 - Der Teufel mit dem Lorbeerkranz

0257 - Der Teufel mit dem Lorbeerkranz

Titel: 0257 - Der Teufel mit dem Lorbeerkranz
Autoren: Rolf Michael
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als Lebensretter erwiesen.
    Der Parapsychologe spürte allmählich seine Kräfte erlahmen. Doch der Gegner zeigte nicht die geringsten Anzeichen von Erschöpfung. Ob das Tedraides war, vor dem ihn Ursus gewarnt hatte? Der ›Schlächter‹ sollte noch nie einen Kampf verloren haben. Ursus schwor bei seinen Germanengöttern, daß selbst er kaum eine Chance hatte, Tedraides mit dem Schwert zu besiegen. Höchstens mit dem kunstvollen Hieb, den ihm Zamorra beigebracht hatte.
    Der geheime Hieb! - Das war die Rettung! Diese Kombination hatte er mit Michael Ullich selbst ausgeknobelt und stundenlang geübt. Ein Gegner, der ihn nicht rechtzeitig erahnte, hatte dagegen keine Chance. Auch dieser Gegner mußte sich dadurch besiegen lassen.
    Der Meister der Übersinnlichen wußte jedoch, daß er mit der Ausführung nicht mehr zögern durfte. Denn die Schlagkombination mußte kräftig geführt werden, sonst war die Wirkung gleich Null. Wenn die Kraft nicht ausreichte, das Handgelenk durch die Wucht der zwei Schläge zu paralysieren, war der Einsatz des Geheimhiebes vergeblich.
    Professor Zamorra setzte alles auf eine Karte. Er faßte das Schwert fester und ging in die Defensive, bis sich die Chance bot. Dann setzte er alle verbliebene Kraft in die beiden Hiebe.
    Doch da geschah das Unfaßbare: Bevor Zamorra das Schwert in Position gebracht hatte, um die Drehung durchzuführen, bei der das Schwert aus der Hand gewirbelt wurde, wich der Gegner zurück.
    Sich das rechte Handgelenk reibend floh der unbekannte Gladiator in weitgreifenden Sprüngen durch die Arena.
    Das Amphitheater verwandelte sich in einen brodelnden Hexenkessel. Ein Kämpfer, der siegreich vorgedrungen war, entfloh wie ein Feigling. Wutgebrüll der empörten Menge kam von den Rängen. Während einige mit wütenden Blicken auf die abgeschlossenen Wetten auf ihren Wachstäfelchen starrten, begannen die anderen, die auf Zamorra gesetzt hatten, diesen anzufeuern.
    Der Meister des Übersinnlichen nahm die Verfolgung auf. Aus den Sehschlitzen sah er, daß bei dem anderen Gladiatorenpaar der Retiarius, der Netzkämpfer, gesiegt hatte, und die Waffe über dem Unterlegenen empor hielt.
    So sehr auch Zamorra hinter dem Flüchtenden herrannte, so waren doch alle seine Sinne gespannt. Das rettete ihm das Leben.
    Der Fliehende stoppte abrupt seinen Lauf und wirbelte herum. Zamorra sah, daß er das Schwert so vorstreckte, daß er unweigerlich hineinrennen mußte. Doch er hatte mit einer ähnlichen List gerechnet.
    Gedankenschnell riß er den Schild vor. Die Waffe des Gegners wurde beiseite gerissen. Bevor der Gegner wieder zu Besinnung kam, legte Professor Zamorra seine ganze Kraft in einen Hieb mit dem Schild. Der Schlag hätte einen Ochsen gefällt. Und er fällte auch den Gegner. Es klirrte hell, als der Schild auf den Helm des Gladiatoren traf. Doch als Zamorra das Schwert an die Kehle des am Boden Liegenden legen wollte, zischte er heran.
    Der Parapsychologe konnte gerade noch die Hand zurückziehen, denn der Hieb war auf den Arm gezielt.
    Mochte der Gegner auch am Boden liegen - besiegt war er noch lange nicht. Während Zamorra zurücksprang, gelang es ihm, wieder auf die Füße zu kommen.
    Der Parapsychologe sah ein, daß er den Hieb noch einmal versuchen mußte. Wieder legte er alle Kraft in die Hiebe. Da - ein fürchterliches Klirren. Metall schwirrte durch die Luft. Beide Schwerter zerklirrten unter den mächtigen Hieben.
    Da sah Zamorra, wie der Gegner das nutzlose Heft des Schwertes in den Sand warf und mit beiden Händen an seinem Helm zerrte.
    »Diesen Hieb kennen nur wir beide!« kam es noch dumpf unter dem Helm in deutscher Sprache hervor. »Wie kommst du hierher, Zamorra?«
    Im nächsten Augenblick hatte sich auch Zamorra von dem behindernden Helm befreit. Während sie sich lachend in den Armen lagen sahen sie, wie Tina Berner und Carsten Möbius quer durch die Arena auf sie zurannten.
    Durch das Amphitheater brandete ein einziger Wutschrei. Man wollte keine rührenden Wiedersehensszenen sehen, sondern Blut und Kampf. Laut rief man nach den Magistohores, jenen Ausbildern, die mit schweren Peitschen, an deren Enden Metallkügelchen angebracht waren, die Gladiatoren in den Kampf trieben.
    Caligula raste vor Zorn. Erst gelang es dem Barbaren und dem Mädchen, die beiden Raubtiere zu überleben und nun verbrüderten sie sich mit den beiden Gladiatoren, die sie töten sollten. Von den Zusammenhängen hatte Caligula keine Ahnung. Und Scaurus ahnte nichts davon, daß
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