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0257 - Der Teufel mit dem Lorbeerkranz

0257 - Der Teufel mit dem Lorbeerkranz

Titel: 0257 - Der Teufel mit dem Lorbeerkranz
Autoren: Rolf Michael
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war die große Raubkatze still.
    Langsam erhob sich der Bär, selbst übel zugerichtet, von seinem Opfer. Mit lauter Stimme befahl Caligula, das verwundete Tier auf die beiden Menschen zu hetzen. Doch die Wärter zögerten. Niemand wagte es, sich dem verwundeten Bären zu nähern, daß sich mit klagendem Brummen die blutigen Stellen an seinem Körper leckte.
    »Ich muß es zu Ende bringen, bevor er uns angreift!« erklärte Michael Ullich und ergriff den Dolch fester. »Wenn er anstürmt, haben wir keine Chance. Wir müssen seine Benommenheit ausnutzen!«
    »Er ist so stark! Er bringt dich um, Micha!« murmelte Tina Berner.
    »Nicht, wenn du mir die Daumen drückst!« scherzte der Junge und küßte sie leicht auf den Mund. Dann schlich er leise den Bären von Hinten an. Das Tier war mit seinen Schmerzen zu sehr beschäftigt, um besonders aufmerksam zu sein. Das erleichterte Ullichs Vorhaben.
    Noch zwei Meter… noch ein Meter… mit einem Sprung warf er sich auf den Bären. Die Messerklinge blitzte im hellen Sonnenlicht als er in rascher Folge mehrfach zustach.
    Zu Tode verwundet erhob sich der Bär. Sein Körper machte eine rasche Drehung. Ein fürchterlicher Prankenhieb fegte Michael Ullich von den Beinen. Der Junge wurde mehrere Meter fortgeschleudert.
    Bevor er sich erheben konnte, wuchs über ihm die titanische Gestalt des Bären auf. Die Vorderpranken schlugen in der Luft. Nur noch wenige Augenblicke, dann mußte sich das Tier auf ihn stürzen.
    »Aus!« zuckte es durch Michael Ullichs Hirn.
    In diesem Moment zischte es heran. Aus Ullichs Kehle kam ein heiseres Krächzen als er den Pfeil im Auge des Bären sah.
    Mit einem gewaltigen Hechtsprung warf er sich zur Seite, während der Körper des Bären neben ihm niederdonnerte. Der Pfeil war durch das Auge ins Gehirn gedrungen und hatte das Tier von seinen Qualen erlöst.
    Michael Ullich rannte auf Tina Berner zu, die auf den Bogen in ihrer Hand starrte. Im nächsten Moment drückte sie der Junge an seine Brust. Das Amphitheater schien ein brüllender Hexenkessel zu sein während sich Michael Ullich und Tina Berner küßten.
    »Gnade, Cäsar!« wurden die ersten Rufe laut. Caligula sah, wie das Volk die Daumen nach oben streckte. »Sie haben gut gekämpft. Begnadige sie, Göttlicher!«
    Caligula erhob sich und schwenkte ein Tuch zum Zeichen, daß er reden wollte.
    »Ich werde ihnen meine ganz besondere Gnade gewähren!« rief er in die eintretende Ruhe. »Sie dürfen schnell sterben! Und dazu habe ich ganz besondere Kämpfer ausgewählt. Bringt die Helme… !«
    Während das Volk murrend, jedoch im Hinblick auf ein weiteres, interessantes Schauspiel die Plätze wieder einnahm, brachten Sklaven schwarzglänzende Helme in die Arena. Helme, die nur Schlitze für die Augen freiließen.
    »Ihr seht dadurch nicht das Angesicht der Gegner!« erklärte einer der Aufseher leise. »Das erleichtert einem Gladiatoren manchmal, den Todesstoß auszuführen. Es ist entsetzlich, einen wehrlosen Menschen töten zu müssen, nur weil der Mob oder der Kaiser es verlangt. Mögen euch die Götter bei eurem Kampf beschützen!«
    »Tun wir, was er sagt!« sagte Michael Ullich. Wortlos stülpte er sich den Helm über den Kopf. Auch Tina Berner verdeckte ihr hübsches Gesicht mit dem Helm. Dann ergriffen sie beide die Schwerter und Schilde, die man vor sie hingelegt hatte.
    Sie waren gerüstet für einen Kampf auf Leben und Tod…
    ***
    »Gib acht, Zamorra!« warnte Ursus. »Sie sagen, daß einer der Gegner ein Germane wie ich ist, der verteufelt gut mit dem Schwert umgehen soll. Unterschätze ihn nicht! Und nun… die Götter des Nordens mögen mit dir sein. Wenn nicht anders - in Walhalla sehen wir uns wieder!«
    Zamorra lächelte dem mächtigen Barbarenkrieger noch einmal zu, setzte dann den schwarzen Helm auf und ergriff Schild und Schwert. Zwei Ausbilder geleiteten ihn zum Eingang der Arena.
    Einige Zellen weiter fühlte sich Carsten Möbius an der Schulter herumgerissen. Zwei Ausbilder grinsten ihm ins Gesicht.
    »Hoffentlich hast du das Mädchen bei der Cena libera gebührend genossen!« erklärte einer. »Wir brauchen noch einen tüchtigen Kerl, der gegen einen Sieger kämpfen kann. Einen Freiwilligen!«
    »Und wir beide haben eben beschlossen, daß du Freiwilliger bist!« setzte der andere mit hämischem Grinsen hinzu. »Stolpere nicht über die Kadaver eines Bären und eines Löwen, die schon von den Siegern getötet wurden. Dies sage ich dir, damit du ganz besonderen Mut
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