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0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel

0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel

Titel: 0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel
Autoren: Jason Dark
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innerlich zu verglühen, dann jedoch stoppte dieser erste Ansturm. Er war ebenso rasch vorbei, wie er aufgeklungen war, und zurück blieb ein Kraftfeld der Magie, das Myxin zwar noch umwaberte, ihn aber nicht mehr malträtierte.
    Er war dafür gelähmt.
    Nicht den kleinsten Finger konnte er bewegen, obwohl sein Gedanken-Apparat nach wie vor normal arbeitete. Sehr schnell begann er, darüber nachzudenken, wie alles gekommen war, und er suchte gleichzeitig nach einem Ausweg.
    Die Magie konzentrierte sich nicht auf ihn, sondern auf den Geisterjäger.
    Angespannt stand John Sinclair vor ihm. Er schaute in die Höhe. Dort mußte es irgend etwas zu sehen geben. Unter großen Anstrengungen hob Myxin seinen Kopf, wobei er selbst nichts anders sah als einen grünen Fleck.
    Konnte er noch bleiben?
    Es war schwer für ihn, eine Entscheidung zu treffen. Am liebsten wäre er geflohen, denn in diesen Fall spielten Kräfte eine übergeordnete Rolle, die er nicht kontrollieren konnte.
    Er merkte auch, daß diese Kräfte ihn ausschalteten, eliminierten, so daß sich der kleine Magier wie eine Insel inmitten des magischen Kraftfeldes vorkam.
    Und er hörte die Stimme.
    Es war eine helle, gleichzeitig verzweifelte Stimme, die einen Hilferuf ausstieß. Die Stimme einer Frau.
    Auf einmal erkannte er, wer ihn da gerufen hatte, und die Erregung packte den kleinen Magier. An Kara hatte er in den letzten Minuten kaum mehr gedacht, obwohl er sie in dieses Spiel als Joker mit einbezogen hatte.
    Und sie schrie um Hilfe.
    Der Schrei durcheilte die Zeiten. Er war an einem völlig anderen, weit entfernten Ort aufgeklungen, und zwar auf der Insel Sedonis, wo sich Kara befand. Myxin hatte sie dorthin geschickt, um die Tafeln zu finden.
    Er hatte ihren Kräften voll vertraut und mußte nun durch diesen Hilferuf erleben, in welcher Klemme die Schöne aus dem Totenreich steckte. Da sie so schrie, mußte sie sich in größter Lebensgefahr befinden.
    Er hörte seinen Namen!
    In ihrer Not mobilisierte die Schöne aus dem Totenreich alle Kräfte und nahm mit demjenigen Kontakt auf, der ihr bei dem gemeinsamen Weg am nächsten stand.
    Sie hatte eine Brücke zu ihm geschaffen, aber würde die Brücke auch halten? Konnte sie allein eine Rettung garantieren?
    Myxin wußte es nicht. Ihm war nur klar, daß er alles versuchen mußte, um Kara zu retten.
    Sedonis!
    So hieß sein Ziel.
    Die andere Magie ließ Myxin in Ruhe. Sie schaltete ihn gewissermaßen aus, so daß er die Chance bekam, seine Kräfte einzusetzen.
    Er tat es, konzentrierte sich auf den Punkt, von dem der Schrei nach Hilfe abstrahlte, und war in den nächsten Sekunden nur noch in Umrissen zu erkennen, bevor er völlig verschwand…
    ***
    Kara kämpfte verbissen. Sie wollte nicht aufgeben. Sie dachte nicht nur an sich, sondern auch an das Mädchen. Sprechen konnte sie nicht mehr, denn eine Liane umklammerte ihre Kehle wie ein Gummischlauch.
    Aber ihr Gehirn arbeitete noch klar. Und sie verfiel nicht in Panik. Trotz ihrer schlechten Lage überlegte sie. Aus eigenen Kräften konnte sie diesem tödlichen Baum nicht entkommen. Jemand mußte ihr helfen.
    Marita konnte es nicht. Sie würde ebenfalls in die Falle dieser schlangengleichen Arme gelangen, und während sie sich ihr Gehirn zermarterte, kam ihr etwas in den Sinn.
    Myxin!
    Wenn einer noch helfen konnte, dann er. Die beiden standen zueinander in Kontakt. Er spielte sich auf einer geistigen Ebene ab. Eine große Entfernung trennte sie, doch mit Hilfe der Telepathie, die beide beherrschten, mußte es ihr gelingen, Myxin zu erreichen.
    Sie drückte sich selbst die Daumen, während sich die Astlianen immer härter um ihren Körper legten und ihn allmählich zusammendrückten. Es lief auf ein Erwürgen hinaus. Der Baum würde sein Opfer nicht mehr loslassen.
    Kara dachte an die Knochen am Stammende. Auch ihre Gebeine würden bald dort liegen und in der Sonne bleichen.
    Sie schickte den gedanklichen Hilferuf auf die Reise. Myxin mußte ihn einfach spüren, und wenn er Bescheid wußte, dann würde er auch dementsprechend reagieren.
    Der Ruf durchheilte den Raum. Er war wie ein Funksignal, ein verzweifelter Schrei nach Hilfe, und es gab nur einen Adressaten, den dieses Signal erreichen sollte.
    Myxin hörte es.
    Kara sah ihn nicht. Sie wußte jedoch, daß der kleine Magier ihren Hilferuf vernommen hatte, denn in ihrem Kopf breiteten sich auf einmal andere Gedanken aus.
    Myxins Gedanken!
    Jetzt fieberte sie. Hatte sie vorhin noch die Augen geschlossen
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