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0253 - Judys Spinnenfluch

0253 - Judys Spinnenfluch

Titel: 0253 - Judys Spinnenfluch
Autoren: Jason Dark
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ergreifen wollte.
    Auch Ike Lester, bis zuletzt hatte gerade er noch die Nerven bewahrt, drehte durch. In diesen Momenten dachte jeder an sich, denn plötzlich wollten alle dieser tödlichen Falle entfliehen.
    Ike riß Myrna an sich. Während er seinen Arm um ihre Hüften preßte, vernahm er quasi im Unterbewußtsein die dumpfen Schläge, die gegen die Tür zum Keller hämmerten.
    Ike hatte sie abgeschlossen, aber davon ließ sich die Spinne nicht abhalten. Sie wollte die Tür aufbrechen.
    Sie hatte noch vier Beine frei, das sowieso schon angefaulte Holz würde dem Ansturm sicherlich nicht lange standhalten können.
    »Auf den Boden!« brüllte Ike seiner Frau zu. Er hatte gesehen, daß sie kriechend mehr Chancen besaßen. Sie mußten sich wie die Rekruten unter den Fäden hindurchbewegen, dann konnten sie unter Umständen die Tür erreichen.
    Als Myrna nicht sofort reagierte, schlug ihr Ike kurzerhand die Beine weg, so daß sie zu Boden fiel und von ihrem Mann erst einmal mitgeschleift wurde.
    Nicht alle hatten die gute Idee gehabt wie Ike Lester. Della Forman und ihr Freund Firuz Long standen noch. Sie hatten beide die Übersicht verloren, duckten sich, rissen die Arme hoch, um ihre Gesichter zu schützen und konnten dem Schicksal doch nicht entkommen, wobei es Della als erste erwischte.
    Sie traf ein Faden genau ins Gesicht.
    Der Treffer holte sie von den Beinen. Ein irrer Schmerz raste durch ihren Schädel, der Kopf schien zerspringen zu wollen, die Nase war gebrochen, doch sie konnte nicht schreien, denn der klebrige Faden verstopfte auch ihren Mund und war mit seiner ungeheuren Wucht bis hinein in ihren Rachen gedrungen.
    Sie stürzte.
    »Della!« Firuz Long brüllte ihren Namen. Helfen konnte er seiner Frau nicht, denn als er zugreifen wollte, erwischte ihn ein neu abgeschossener Faden am linken Oberschenkel.
    Die Wucht schleuderte ihn zu Boden.
    Während Della noch stand, fiel er halb in die Netze. In einer Schräglage blieb er hängen. Sein Gesicht zeigte Panik, die Augen waren aufgerissen, und als nächstes bekam er einen Schlag in den Magen, der ihn fast an den Rand der Verzweiflung trieb.
    Long konnte nichts mehr tun. Er war eingekesselt, gefangen, und er faßte einen wahren Verzweiflungsakt, als er kurzerhand einen der Fäden griff, um ihn zu zerreißen.
    Das genau war falsch.
    Im nächsten Augenblick hing er fest, und er konnte sich nicht mehr losreißen. Seine Hand war mit diesem klebrigen Zeug gefüllt, das zäh wie Leim war und wie Dickmilch schimmerte.
    Er schrie.
    Und er sah Della fallen.
    Mit blutendem Gesicht sank sie in die Knie, prallte allerdings nicht zu Boden, denn zwei Kreuzfäden eines Netzes hielten sie zuvor noch auf.
    Übriggeblieben waren Myrna und Ike Lester, während Emily Rigg so aussah, als wäre sie erstickt, denn ihr Gesicht war völlig verklebt. Es schimmerte unter den Fäden wie eine Totenmaske, wobei sie ihren Mund geöffnet hielt, als wolle sie noch einen allerletzten Schrei ausstoßen.
    Myrna jammerte und zitterte vor Angst. Bisher hatten sie und ihr Mann es geschafft, unter den Fäden herzukriechen, doch die gefährlichen Spinnen bemerkten die Absicht und vereitelten sie mit ungeheurer Brutalität.
    Sie richteten sich auf, schoben ihre Körper dabei in einem seltsamen Winkel hoch, die Gesichter verzogen sich zu grinsenden Grimassen, und dann schleuderten sie ihre Fäden aus den Maulöffnungen, wobei sie sich ausschließlich auf die beiden wegkriechenden Menschen konzentrierten.
    Der Boden schien jedesmal zu erzittern, wenn sie getroffen wurden. Ihre Körper zuckten zuerst, weil sie noch Widerstand entgegensetzten, dann jedoch kamen die Treffer knüppelhart, und sie schafften es nicht mehr, diesen Hieben zu entgehen.
    Ike Lester, der noch einen kleinen Vorsprung hatte herausarbeiten können, erreichte die Treppe. Er streckte seinen Arm aus, die Fingerspitzen berührten die unterste Stufe, als der nächste Treffer gegen seine Hand schlug.
    Es war das Aus!
    Dieser Faden nagelte den Mann buchstäblich fest, und er hörte hinter sich seine Frau jammern.
    Im selben Augenblick brach auch die Tür zum zweiten Keller ein.
    Die sechste Spinne überwand die Öffnung. Zwischen ihren beiden vorderen Beinen hielt sie einen Toten…
    ***
    Obwohl Suko wahrlich kein Schwächling war, kam er gegen die Spinne nicht an. Sie besaß eine unwahrscheinliche Kraft, hatte meinen Freund von den Beinen gerissen und jagte mit ihm die Stufen hoch, denn es war schon ein Jagen, wenn man dieses Wort in
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