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0251 - Die Armee der Biospalter

Titel: 0251 - Die Armee der Biospalter
Autoren: Unbekannt
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blütenweißen Overall besaß eine durchaus menschliche Mentalität, was sein Interesse an Überlebenden seines Volkes betraf.
    Redhorse schwang sich in den Hauptantigravschacht und schwebte langsam in die Tiefe. Obwohl er bereits seit einem guten Jahrzehnt zur Solaren Flotte gehörte und der Raumflug für ihn zu einer Selbstverständlichkeit geworden war, hatte er feststellen müssen, daß es zwei verschiedene Dinge waren, ob man sich in der eigenen Galaxis aufhielt, oder 1450000 Lichtjahre davon entfernt bemüht war, die Entdeckung ihrer kleinen Expedition zu verhindern.
    Major Redhorse unterbrach diese Gedanken, weil er genau wußte, wohin sie führten. Er lebte in einer Kugel von 2500 Metern Durchmesser. Eine Kugel, die Menschen erbaut und ausgerüstet hatten. Mit diesem Raumschiff hatte er zusammen mit fünftausend anderen Besatzungsmitgliedern die unermeßliche Entfernung zwischen den Galaxien überwunden.
    Major Don Redhorse trat aus dem Antigravschacht und legte die letzten sechzig Meter bis zur Zentrale im Eiltempo zurück. Vor ihm kam Leutnant Drav Hegmar aus einem Seitengang. Wie immer hielt sich der junge Offizier sportlich aufrecht. Redhorse wußte, daß Hegmar ein ungemein ehrgeiziger Mann war.
    Der Major gab sich keine Mühe, Leutnant Hegmar einzuholen. Hinter dem Leutnant betrat Redhorse die Zentrale der CREST III. Wie er erwartet hatte, waren bereits viele Offiziere anwesend.
    Kalak stand mit eingeknickten Beinen vor Perry Rhodan. Obwohl seine äußeren Körperformen völlig humanoid waren, hätte man ihn auf größere Entfernung leicht als Extraterrestrier erkennen können. Der Paddler war eineinhalb Meter groß und ebenso breit. Brazos Surfat hatte für den kosmischen Ingenieur den Namen „Balkenwatz" geprägt, doch Redhorse hütete sich, diese respektlose Bezeichnung gegenüber anderen Besatzungsmitgliedern zu gebrauchen.
    Anscheinend hatte die Diskussion bereits begonnen, denn Lordadmiral Atlan sprach heftig auf den Strukturläufer ein.
    Als Redhorse näher herankam, hörte er den Arkoniden gerade sagen: „... auch von diesem Bündnis konnten Sie profitieren."
    Kalak ließ die Arme sinken, wobei er darauf achtete, daß sein sorgfältig geflochtener und hinter dem Hals verknoteter Bart nicht in Unordnung geriet.
    „Ich bin der einzige Paddler an Bord von KA-preiswert", sagte Kalak wehmütig. „Vergessen Sie das bitte nicht. Ein Bündnis mit Ihrem Volk ist uninteressant, solange für mich keine Möglichkeit besteht, mit anderen Paddlern in Verbindung zu treten." Kalak grinste verschämt. „Sie wissen, daß ich Ihnen auf mannigfaltige Weise behilflich sein kann. Vor einigen Stunden nach Ihrer Zeitrechnung habe ich eine Sauerstoffglocke über dem Landefeld geschaffen, so, daß Sie sich ohne Schutzanzug auch außerhalb der CREST bewegen können. Daran sollen Sie erkennen, daß ich bereit bin, Ihnen zu helfen. Allerdings ist die künstliche Lufthülle mein letztes Zugeständnis, wenn Sie auf Ihrer bisherigen Meinung beharren."
    Redhorse beobachtete, wie Rhodan dem Arkoniden einen resignierenden Blick zuwarf. Offenbar hatte er begriffen, daß Kalak seinen Plan zur Wiederauffindung anderer Paddler nicht aufgeben wollte.
    „Ich besitze Unterlagen darüber, wo sich noch Überlebende des Paddlervolkes aufhalten können", fuhr Kalak eifrig fort. Sein Kunststoffoverall knirschte, als er sich nach vorn beugte, um seine Worte durch diese Haltung zu unterstreichen. „Ich konnte bei dem Angriff auf unser Volk nur deshalb überleben, weil ich mit KA-preiswert zu einer Reparaturarbeit im Leerraum jenseits von Andromeda unterwegs war. Das war vor etwa achthundert Jahren Ihrer Zeitrechnung."
    „Was geschah mit den anderen Besatzungsmitgliedern der Werft?" wollte Oberst Cart Rudo wissen, der an Bord des Ultraschlachtschiffes das Kommando führte.
    Die dröhnende Stimme des Epsalers schien den Ingenieur zu beeindrucken, denn er wandte sich mit einer kurzen Verbeugung Rudo zu.
    „Die Besatzung kam bei der molekularen Konservierung in Stahlblöcken ums Leben", gab Kalak Auskunft. „Es war ein Unglücksfall, den ich nicht verhindern konnte."
    Redhorse versuchte, den kleinen und tief in den Höhlen liegenden Augen des Paddlers mit seinen Blicken zu begegnen. Er fragte sich unruhig, ob man den Worten des Fremden ohne weiteres vertrauen konnte. Nach Ansicht des Majors war ein Wesen, das Interkosrno perfekt beherrschte, noch lange kein Freund der Menschheit. Redhorse hoffte, daß Rhodan sich ähnliche Gedanken
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