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0251 - Die Armee der Biospalter

Titel: 0251 - Die Armee der Biospalter
Autoren: Unbekannt
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Korporal degradiert worden, doch es war ihm immer wieder gelungen, die Gunst eines Vorgesetzten zu erringen.
    Vor allem die Gunst des Majors Don Redhorse besaß der korpulente Raumfahrer, denn Redhorse schätzte es ab und zu die unverblümte Meinung eines Untergeordneten zu hören.
    „Warum sollte Kalak ausgerechnet zu Ihnen in die Kabine kommen?" fragte Redhorse amüsiert. „Sie sind so ziemlich der bedeutungsloseste Angehörige der Solaren Flotte, den ich in meinem Leben kennengelernt habe."
    „Captain, wenn Sie nicht Major wäre, würde ich vergessen, wen ich vor mir habe", erklärte Surfat beleidigt. Er räusperte sich. „Ich möchte mich nicht loben, aber ich kenne eine ganze Menge von Leuten, die noch bedeutungsloser sind als ich. Und zu diesen kam Kalak auch. Er wollte sie beeindrucken, indem er einfach durch die geschlossenen Türen eindrang, wie ein Windhauch."
    Redhorse verzog das Gesicht, als hätte er Schmerzen. „Werden Sie um Himmels willen nicht prosaisch, Sergeant", flehte er. „Ihre Art zu sprechen bringt mir unter normalen Umständen schon das Gruseln bei."
    „Normale Umstände", wiederholte Surfat und fuhr mit beiden Händen über seinen kahlen Schädel, als müßte er eine lockige Haarpracht bändigen. „Es sind keine normalen Umstände, wenn dieser kosmische Schlosser ..."
    „Kosmische Ingenieur", verbesserte Redhorse.
    „ ... wenn dieser kosmische Monteur einfach in meine Kabine eindringt, um mich zu beeindrucken."
    „Was hat er denn gesagt?"
    „Er sagte", berichtete Surfat mit hohler Stimme: „Stehen Sie auf, Sergeant Surfat, wenn ich vor Ihnen stehe."
    Redhorse heuchelte Interesse. „Und was antworteten Sie?"
    „Ich antwortete: Den Teufel werde ich tun!" Surfat grinste. „Er fragte mich, wer der Teufel sei, und ich antwortete, er solle hingehen, wo der Pfeffer wächst, dort werde er den Teufel schon treffen."
    Redhorse hatte sich inzwischen bis zur Kabinentür zurückgezogen. Er warf einen betrübten Blick auf die beiden Zinnbecher auf Surfats Tisch. Surfat bemerkte den Blick und wechselte das Thema.
    „Wollen wir noch ein Gläschen trinken, Major?"
    „Das sind keine Gläschen, das sind Humpen", meinte Redhorse.. Außerdem muß ich jetzt in die Zentrale. Dort werden die Verhandlungen mit jenem Wesen fortgesetzt, von dem Sie behaupten, daß es mit Ihnen gesprochen hätte."
    Surfat sprang auf und salutierte. Dabei stieß er mit der linken Hand einen Zinnbecher um.
    „Ich möchte wissen, warum die Sergeanten des Schiffes zu solchen Beratungen nicht zugezogen werden", sinnierte er.
    „Vielleicht", meinte Redhorse, „glaubt man, auf sie verzichten zu können."
    Bevor Surfat antworten konnte, hatte Redhorse die Tür hinter sich geschlossen und stand draußen im Gang. Lächelnd ging er zum nächsten Antigravschacht. Seine Gedanken waren bereits bei der bevorstehenden Verhandlung mit Kalak, dem Paddler. Der letzte Überlebende der Reparaturwerft KA-preiswert würde wahrscheinlich auch diesmal die gleichen Bedingungen stellen.
    Vor elf Tagen Erdzeit war die CREST III auf KA-preiswert gelandet. Seit dem Zusammentreffen der Terraner mit Kalak, dem kosmischen Ingenieur, war kein Tag ohne harte Unterredungen vergangen.
    Kalak erwies sich als zäher Verhandlungspartner, der nicht geneigt war, seine Pläne zugunsten der terranischen Absichten aufzugeben. Er wußte genau, wie wichtig es Rhodan erschien, die Reparaturwerft als Stützpunkt benützen zu können. KA-preiswert mit ihren ungeheuren Möglichkeiten bildete einen geradezu idealen Flottenstützpunkt.
    Kalaks Preis war jedoch alles andere als bescheiden. Er wollte die Terraner verpflichten, ihm bei der Suche nach anderen Überlebenden seines Volkes zu helfen. Redhorse schüttelte grimmig den Kopf, als er an diese Bedingung dachte. Wie sollten sie dem Paddler helfen, sie, denen es nach unzähligen Gefahren gelungen war, ein Schiff in den großen Andromedanebel zu bringen? Im Vergleich zur Größe dieser Galaxis war die CREST III völlig bedeutungslos, sie stellte nicht den geringsten militärischen Machtfaktor dar. Die Terraner waren sich darüber im klaren, daß sie in aller Stille operieren mußten, wenn sie eine Flottenbasis im Andromedanebel errichten wollten.
    Kalaks Bedingungen ließen sich nicht mit diesen Überlegungen vereinbaren. Trotzdem schien Rhodan entschlossen zu sein, eine Lösung zu finden, die beiden Seiten gerecht wurde.
    Kalaks Motive waren den Terranern nicht unverständlich. Der Ingenieur in seinem
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