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0251 - Die Armee der Biospalter

Titel: 0251 - Die Armee der Biospalter
Autoren: Unbekannt
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dritte Schiff abschleppen."
    „Unser Beiboot kann nicht ausgeschleust werden, weil wir seine sämtlichen elektronischen Anlagen ausgebaut und für die Zentrale verwendet haben", bedauerte Wertzig. „Wie sollen wir also die Trossen zum dritten Schiff bringen?" Das zweite Schiff, erinnerte sich Bitzos, besaß kein Beiboot, und die Besatzung des dritten hatte ihr Beiboot mit Sicherheit ebenfalls demontiert.
    „Eine Funkmeldung vom dritten Schiff, Bitzos!" schrie einer der Regenerierten.
    Die altersschwache Funkanlage gab unheimliche Geräusche von sich. Plötzlich ringelte sich vor Bitzos aufgerissenen Augen ein Papierstreifen aus dem Ausgabeschlitz.
    „Das wird eine ziemlich lange Mitteilung", schätzte Wertzig.
    „Nein", widersprach der Funker und riß einen halben Meter von der Papierschlange ab. „Das ist die gesamte Nachricht."
    Bitzos wies auf das Funkgerät, das ununterbrochen Papier aus dem Ausgabeschlitz spie. Der Lautsprecher begann zu vibrieren, obwohl er bereits kurz nach dem Aufbruch der Schiffe versagt hatte.
    „Kann man das nicht abstellen?" schrie Bitzos.
    Der Funker watete steifbeinig durch das Papiergewirr und begann an den Knöpfen zu drehen.
    „Grrrrrp, grrrrrp, grrrrrp, tiiiiip, tiiiiip, bang, bang!" machte der Lautsprecher.
    Als seien sie glühend, ließ der Funker von den Schaltknöpfen ab. Er durchwühlte das Papier, ohne eine weitere Nachricht zu entdecken.
    „Grrrllippsss!" machte der Lautsprecher und verstummte endgültig.
    Bitzos kümmerte sich nicht länger um den immer größer werdenden Papierberg. Während der Funker die untere Klappe der Funkanlage öffnete, um den Streifentransporter zu unterbrechen, als Bitzos die Nachricht, die vom dritten Schiff gekommen war.
    „Sie fliegen wieder!" triumphierte der Kommandant der Regenerierten. „Es ist ihnen gelungen, die Projektoren in Ordnung zu ..."
    Seine letzten Worte erstarben in einem Donnern, das die Zentrale erschütterte. Bitzos ließ den Papierstreifen fallen und wandte sich langsam um. Seine Augen blickten auf das erwartete Unheil. Die Hauptverstrebung war endgültig durchgebrochen, und die Trümmer waren auf die Raumfahrer in der Zentrale herabgestürzt. Bitzos sah, wie die Verletzten bereits mit der Regeneration begannen.
    Durch den Eingang strömten die Angehörigen der Reparaturgeschwader und des Einsatzkommandos.
    Allen voran drang Beritzog in die Zentrale. Er trug den lächerlichen Kopfstreifen, der ihn als Kommandanten auswies. Dabei, dachte Bitzos ironisch, hätte jeder an Bord den Befehlshaber des Einsatzkommandos sofort an einer eigenartigen Haltung erkannt. Beritzog war ein Krüppel, sein Rücken wies nicht die charakteristische Krümmung auf, wie sie bei den Regenerierten üblich war. Seltsamerweise änderte sich an dieser Mißbildung auch nichts nach den Zellenregenerationen, die Beritzog durchmachte.
    Er war eben ein neunmalkluger Narr, dachte Bitzos verächtlich. Sein dreihundertstes Ich vor ihm sollte Bitzos bewahren, daß er jemals so verrückt wurde wie Beritzog.
    Ohne mich, überlegte Bitzos selbstgefällig, hätten wir überhaupt keine Chance, unser Ziel zu erreichen.
    „Räumt die Trümmer zur Seite!" brüllte Beritzog.
    Bitzos zuckte mit den Nasenöffnungen und wandte sich wieder dem Funker zu, der fast vollständig von Papierstreifen umwickelt war und mit den freigebliebenen Händen noch immer im Innern des Funkgerätes herumfummelte.
    „Aufhören!" befahl Bitzos. Schließlich war es gleichgültig, was an Bord noch passierte. Sobald sie an ihrem Ziel ankamen, würde das alles ein Ende haben. Verzückt dachte Bitzos an jenen Augenblick, da man seine drei Schiffe in fliegende Lichtpfeile verwandeln würde.
    Während Bitzos den Kommandostand verließ, platzten drei Röhren im Hauptbeobachtungsschirm. Die Mattscheibe wurde dunkel. Bitzos hörte kaum auf die Schimpfworte seiner Stellvertreter.
    Was immer geschah - nichts konnte sie aufhalten.
     
    2.
     
    „Warum glauben Sie mir nicht, daß er bei mir in der Kabine war?" erkundigte sich Sergeant Brazos Surfat entrüstet. „Sie wissen doch, Captain ... äh... Major! Entschuldigen Sie, ich vergesse ständig, daß Sie jetzt Major sind. Sie wissen doch, daß ich noch nie gelogen habe."
    Major Don Redhorse seufzte und stand auf. Im stillen fragte er sich, wie lange Brazos Surfat wohl Sergeant an Bord des Ultraschlachtschiffes CREST III bleiben würde, wenn er weiterhin überall seine haarsträubenden Geschichten erzählte. Surfat war bereits mehrfach zum
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