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0251 - Die Armee der Biospalter

Titel: 0251 - Die Armee der Biospalter
Autoren: Unbekannt
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wunderte sich, daß die Interkomanlage überhaupt noch funktionierte.
    „Kommandant in die Zentrale!" kam eine Stimme aus dem Lautsprecher.
    Bitzos entschied, daß das Kühlwassersystem auch ohne sein Zutun endgültig in einen Heißwasserspender verwandelt werden konnte und stürmte aus den Maschinenräumen. Diesmal nahm er einen anderen, kürzeren Weg, und zu seiner Erleichterung wurde er nicht ein einziges Mal aufgehalten.
    Im Eingang zur Zentrale wäre er jedoch fast über einen in der Regeneration befindlichen Raumfahrer geschlittert. Im letzten Moment konnte Bitzos seine Geschwindigkeit abbremsen. Die individualautarke Zellregenerierung des Wesens war bereits so weit fortgeschritten, daß Bitzos die Umrisse des Kugelkopfes erkennen konnte, der sich aus der Schleimpfütze emporwölbte.
    Empört fragte sich Bitzos, wann die Besatzungsmitglieder endlich über so viel Disziplin verfügen würden, daß sie sich in irgendeine Ecke zurückzogen, wenn der Zeitpunkt einer neuen Regeneration gekommen war. Bitzos sprang mit einem Satz über das Zellplasma hinweg. Die Zentrale war mit sechzig Regenerierten überfüllt, die einen Höllenlärm veranstalteten. Dazwischen hörte Bitzos das wütende Bellen seiner Stellvertreter, die diesem aus Bitzos noch unbekannten Gründen entstandenen Chaos Herr zu werden versuchten.
    Rücksichtslos stieß Bitzos einige Raumfahrer zur Seite und arbeitete sich bis zum Kontrollstand vor.
    Einmal mehr erschien es ihm fast wie ein Wunder, daß es ihm gelungen war, in jedem der drei Schiffe fünfhundert Regenerierte unterzubringen.
    Bitzos erkannte, daß die Treppe, die zum Kontrollstand hinaufführte, einer Reparatur bedurfte, denn drei der Stufen hatten sich aus der Verankerung gelöst und waren notdürftig mit Draht festgebunden. Bitzos erinnerte sich daran, was er vor wenigen Augenblicken über die transportablen Schweißgeräte erfahren hatte und schluckte seinen aufsteigenden Ä rger hinunter. Hilfreiche Hände griffen nach ihm, als er die knarrende Treppe hinaufstieg. Endlich stand er vor den Kontrollen. Die Hälfte davon war erloschen, und von jenen, die noch funktionierten, zeigte wiederum die Hälfte falsche Werte an. Aber es gab noch einige Bildschirme für die Außenbeobachtung, die man benutzen konnte. „Was ist passiert?" fauchte Bitzos.
    Vom anderen Ende der Zentrale drang ein Knirschen an Bitzos Gehör, das ihn erschauern ließ. Er wußte, daß es die Hauptverstrebung war, die schräg durch die Zentrale lief. In den beiden anderen Schiffen war diese Strebe bereits zerstört, so, daß deren Kommandostände nur noch nach waghalsigen Kletterpartien erreicht werden konnten. Bitzos hoffte, daß ihm das erspart blieb, wenn auch die Geräusche seinen diesbezüglichen Optimismus gehörig dämpften.
    „Was ist passiert?" wiederholte Bitzos seine Frage.
    „Das dritte Schiff", erwiderte einer seiner Vertreter. „Vier seiner Photonenprojektoren sind ausgefallen."
    „Na und?" keifte Bitzos. „Wir haben sechs Projektorenausfälle und fliegen auch noch."
    „Das stimmt, Kommandant", gab Wertzig zu, der nach Bitzos der bedeutendste Regenerierte war..
    Allerdings sind beim dritten Schiff bereits vor einiger Zeit fünf Projektoren ausgeglüht."
    Bitzos lehnte sich rückwärts gegen die Umrandung des Kontrollstandes, wich jedoch sofort wieder zurück, als das Geländer unter seinem Gewicht wieder nachzugeben drohte.
    „Warum kommt niemand auf den Gedanken, die Umrandung reparieren zu lassen?" zeterte er.
    „Kommandant, wir müssen uns mit dem dritten Schiff befassen, das Geländer ist im Augenblick unwichtig."
    Bitzos erstarrte. „Werde nicht so dreist, Wertzig." Er ging zu den Kontrollgeräten hinüber und starrte eine Weile verbissen auf die Bildschirme.
    „Wie lange wird es noch da uern, bis wir unser Ziel erreicht haben?" wollte er wissen.
    „Vier Fünftel unseres Weges haben wir zurückgelegt", antwortete Wertzig. „Das ist eine gewaltige technische Leistung, die von keinem anderen Sternenvolk außer dem unseren vollbracht werden kann."
    „Das wissen wir alle", sagte Bitzos ungeduldig. „Gibt es eine Möglichkeit, das dritte Schiff wieder flugfähig zu machen?"
    „Wir könnten es im freien Fall weiterfliegen lassen. Obwohl unsere Beschleunigung weiter ansteigt, wird sich der Abstand der beiden intakten Schiffe nicht allzusehr vergrößern."
    Bitzos humpelte vor den Kontrollen auf und ab. Er dachte nach.
    „Wir bleiben zusammen", entschied er schließlich. „Wir werden das
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