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0250 - Angst war sein ständiger Begleiter

0250 - Angst war sein ständiger Begleiter

Titel: 0250 - Angst war sein ständiger Begleiter
Autoren: Angst war sein ständiger Begleiter
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zurück.
    »Das geht Sie nichts an. Geben Sie mir HQ City Police und dann die Nummer, die ich Ihnen gesagt habe und zwar etwas plötzlich.«
    Eine Minute später hatte ich Leutnant Crosswing berichtet, und zwei Minuten später war Phil am Telefon.
    »Ich komme sofort«, sagte er. »Soll ich noch jemand mitbringen?«
    »Den Doktor und auf alle Fälle noch zwei oder drei von den Boys. Ich habe bisher noch keine Ahnung, was los ist.«
    Dann bestellte ich einen Unfallwagen. Sowohl Warner als auch Mrs. Larson mußten ins Krankenhaus gebracht werden.
    Als ich mich umdrehte, war Carlo damit beschäftigt, Warners Gesicht mit einem nassen Handtuch vom Blut zu säubern.
    »Er hat einen ordentlichen Ratscher überm Schädel, einen Streifschuß, der ihn umgeworfen hat, aber ich glaube nicht, daß es gefährlich ist. Er hat nur etwas Blut verloren.«
    »Passen Sie auf«, sagte ich nur und sah mich nochmals nach der Frau um.
    Ihr Puls ging so langsam und leise, daß er kaum vernehmbar war. Ich riß das Fenster auf und ließ die kühle Novemberluft herein. Sonst wußte ich nicht, was ich hätte tun können.
    Zehn Minuten saß ich und hielt den immer schwächer werdenden Puls. Dann hörte ich Schritte und Stimmen.
    »Dokor, zuerst hierher«, rief ich.
    »Na, wo brennt‘s denn?« knurrte Doc Baker, als er sein schwarzes Köfferchen in der Hand, über die Schwelle trat.
    Beim Anblick von Daisy Larson verstummte er. Er griff nach einer der Ampullen und sah nach der Aufschrift. Dann riß er das Arztköfferchen auf, nahm seine Spritze heraus und zog darin eine gelbliche Flüssigkeit aus einem Fläschchen mit Gummistöpsel auf. Er griff nach Daisys Arm, warf nur einen Blick auf die Armbeuge, stieß einen Fluch aus, ließ ihn fallen und faßte nach dem anderen.
    »Hier, den Gummischlauch. Sie wissen doch Bescheid?«
    Ich wußte Bescheid und ich beeilte mich. Doc Baker suchte die Vene, stach ein und drückte langsam den Kolben herunter. Er rieb die Einstichstelle ab und sagte.
    »Hoffentlich schafft sie es. Sie hat eine Überdosis von dem Zeug bekommen und es kommt darauf an, wie lange das her ist.«
    Dann wies er auf die rechte Armbeuge.
    »Sehen Sie sich diese Schweinerei an. Der Kerl, der diese letzten beiden Injektionen gemacht hat, war ein Stümper, hoffentlich zu ihrem Glück. Er hat die Vene vollständig zerstochen und die Hälfte daneben gespritzt.«
    Merkwürdig, dachte ich. Man sollte doch eigentlich meinen, daß Warner sein Handwerk noch nicht ganz verlernt hatte.
    Nach fünf Minuten nickte Doc Baker.
    »Ich glaube, wir sind gerade noch zur rechten Zeit gekommen. Der Puls wird jedenfalls besser. Sie muß sofort ins Krankenhaus und unter die Sauerstoffmaske.«
    Draußen warteten schon die Träger des Krankenwagens mit der Bahre.
    Der Doktor bückte sich einen Augenblick über Warner, der sich stöhnend auf der Couch herumwarf, betastete dessen Schädel und meinte:
    »Das hat Zeit.«
    Dann zu den Krankenträgern:
    »Bringt sie ins Harlem Hospital in der 136. Straße. Ich rufe inzwischen an.« Dann bemächtigte er sich des Telefons.
    »Hallo, Aufnahme, bitte den Arzt vom Dienst.« Es dauerte eine Minute und dann sagte er. »Hier ist Dr. Baker vom Federal Bureau of Investigation. Ich schicke Ihnen eine Frau mit Schlafmittelvergiftung. Gegenmittel habe ich bereits gespritzt. Bis jetzt zehn Kubikzentimeter. Geben Sie sich Mühe und sehen Sie, daß Sie sie durchbringen… Nein, es ist kein Selbstmord, wahrscheinlich Mordversuch.«
    Er grunzte und hängte ein. Dann machte er sich an Warner zu schaffen, und dieser schlug die Augen auf. Er blickte vollkommen verstört um sich, sah die fremden Gesichter und die Beamten der Stadtpolizei, die hereingeeilt kamen. Dann seufzte er und schloß die Augen wieder.
    »Können Sie ihn nicht aufwecken, Doktor?« fragte ich.
    »Wenn Sie ihm einen Schnaps geben, so wird ihm besser werden. Soviel ich bis jetzt erkennen kann, hat er nur eine Gehirnerschütterung und einen Schock, aber beides ist nicht schlimm.«
    Sergeant Green förderte eine flache Flasche aus der Hüfttasche zu Tage und hob den Kopf des Verwundeten an, während ich ihm das Mundstück zwischen die Lippen zwängte. Er schluckte, prustete und dann öffnete er die Augen wieder.
    »Hallo, Warner. Nehmen Sie sich zusammen«, sagte ich. »Wo ist Frazer?«
    »Wahrscheinlich weg«, sagte er leise und mit Mühe. »Er hat mich angeschossen und wahrscheinlich für tot liegenlassen.« Er machte eine Pause und wäre wohl wieder weggeblieben, wenn ich
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