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025 - Die Spinne

025 - Die Spinne

Titel: 025 - Die Spinne
Autoren: Maurice Limat
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Temperatur zweifellos nie das Licht der Welt erblicken.
    Er stand gerade in der Küche und warf einen Blick aufs Meer hinaus.
    „Beim Zeus! Ich bin kein Kind der Vogelspinne, aber da kann man wirklich erfrieren. Der Eiswind geht mir durch und durch.“
    Sein Monolog wurde jäh durch das Aufheulen eines Motors unterbrochen. Er wusste gleich, was los war. Während er nach unausgeschlüpften Vogelspinnen suchte, machten sich Jose und Elna wieder einmal davon.
    „Aber diesmal sollen sie mich kennen lernen.“
    Aber er hatte sich zu rasch gedreht und glitt so auf dem feuchten Fußboden aus und schlug hin. Seine immer noch feuchte Kleidung war mehr als unangenehm. Und jetzt hatte er sich noch das Knie aufgeschlagen.
    Dann hörte er ein Stöhnen, das Geräusch eines Falles, als ob ein Mensch schwer zu Boden fiele. Eine Frau schrie auf. Dann schlug eine Autotür zu.
    Der Motor heulte erneut auf.
    Teddy ging ums Haus und sah gerade noch Jose Larrues Wagen aus der Garage jagen.
    Da sein eigener Wagen im Hotel geblieben war, konnte er nicht daran denken, die Verfolgung aufzunehmen. In der Ferne verschluckte der Nebel den Floride.
    Als er aber zur Garage kam. sah er Larrue am Boden liegen. Blut rann ihm aus einer Schläfenwunde. Teddy half ihm auf die Beine. Der Forscher war nicht ohnmächtig, nur völlig benommen.
    „Larrue, Larrue! Hören Sie mich? Sagen Sie doch ein Wort! Was ist denn passiert?“
    Silvias Mann wirkte stumpfsinniger als je zuvor. Immerhin brachte er es fertig, nach und nach Teddy Veranos Fragen zu beantworten.
    „Ich wollte fliehen, mit Elna. Sie befahl es. Wenn sie etwas will, muss ich gehorchen. Während Sie das Haus durchsuchten, sind wir nach unten gegangen. Mit dem Käfig. Sie war schon eingestiegen, ich wollte es gerade auch tun. Da wurde ich angegriffen.“
    „Von Valetti natürlich?“
    „Ja, er hatte sich versteckt. Er war gar nicht vom Haus weggegangen.“
    „Das hätte ich mir denken können, oh, ich Trottel. Und dann?“
    „Er schlug zu. Was danach geschah, weiß ich nicht. Ich hörte den Motor aufheulen.“
    „So habe ich es mir vorgestellt. Er ist davongebraust. Mit Elna. Er entführt sie, um sich zu rächen. Geistig aus dem Gleichgewicht gebracht vom Gift der Vogelspinne und vor allem durch die Angst, die er im Roten Dschungel ausgestanden hat, verfügt er über jene erstaunliche Klarheit der Menschen, die von einer fixen Idee besessen sind. Was wird er bloß Elna antun?“
    Plötzlich kam ihm ein Gedanke: „Sie wollten doch mit der Lasiodora fliehen. War sie im Wagen?“
    Jose verstand rein gar nichts mehr.
    Auf dem Steinboden der Garage jedoch entdeckten sie ein Paket, fest mit einem Tuch verschnürt.
    „Da ist sie. Gewiss fiel sie herunter, als er Elna ins Auto stieß, und er hat es nicht gemerkt.“
    Das kleine, haarige Scheusal saß zusammengekauert auf dem Boden des Käfigs.
    Teddy ergriff das kleine Glasgefängnis und vergewisserte sich, dass die Knoten des Tuches hielten.
    „Wir nehmen sie mit. Kommen Sie!“
    „Wohin denn?“
    „Zuerst zur Gendarmerie, um zu melden, dass der entsprungene Irre Fräulein Elna entführt hat. Ich hoffe, dass man sie bald findet.“
    „Und was wird aus mir?“
    „Sie kommen mit mir nach Paris und gehen nach Hause.“
     

Ich habe Fieber. Schon fast eine Woche lang.
    Seit mich Teddy Verano nach Hause gebracht hat, heim zu Silvia.
    Ich schäme mich. Und Ekel packt mich, wenn ich an mein Benehmen, meine Feigheit, alles, was sich ereignet hat, denke. Aber ich konnte einfach nicht dagegen an. Das habe ich auch Teddy Verano erklärt.
    Und auch Silvia. Zumindest habe ich es versucht. Aber das wunderbare Geschöpf hat mir einen Kuss auf die Stirn gedrückt.
    „Über all das reden wir später. Derzeit bist du krank, verletzt. Du musst dich jetzt schonen!“
    In den ganzen letzten Tagen saß sie an meinem Bett. Martha ist auch immer da. Sie schaut recht sauer drein, vor allem, weil ich die Vogelspinne wieder mitgebracht habe.
    Ich habe keine Ahnung, wie es Teddy Verano angestellt hat. Aber er machte meiner Frau klar, dass die Spinne wieder ins Vivarium müsse, das sei für mein seelisches Gleichgewicht erforderlich.
    Sie hat es getan. Sie macht alles, wenn es um mich geht. Immer.
    Denn Silvia liebt mich.
    Und zwangsläufig stelle ich Vergleiche mit Elna an.
    Liebt sie mich, die hübsche Hexe aus Guyana? Ich kann es nicht sagen. Manchmal kommt es mir vor, als ob sie einer Gattung angehörte, der die Liebe fremd ist. Zumindest in dem gehobeneren Sinn,
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