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0247 - Vampir-Terror

0247 - Vampir-Terror

Titel: 0247 - Vampir-Terror
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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wir«, sagte Nicole und griff wieder nach dem Telefonhörer. »Aber erst essen wir«, beschloß sie kategorisch, und als kluger Mann wagte Zamorra diesesmal keinen Widerspruch.
    ***
    Inspector Cadlex ballte die Fäuste. »Scheuchen Sie den verdammten Reporter da drüben weg, Sailman. Der fehlte mir gerade noch in der Raupensammlung.«
    Sailman klatschte in die Hände. Zwei Uniformierte sahen auf. Sailman wies auf den Mann mit der Kamera. »Entfernen«, sagte er.
    Die beiden Bobbies setzten sich in Bewegung.
    Cadlex kniete neben dem Mordopfer nieder. »Nummer fünf«, sagte er bitter, »in einer aufeinanderfolgenden Serie von fünf Nächten. Himmel, ist dieser Killer denn nie zu fassen? Der ist ja schlimmer als der alte Jack!«
    Sailman und der Doc stutzten, sahen den Inspektor überrascht an. »Und wenn unser Kunde einer von diesen Nachahmern ist?«
    »Müßten wir ihn doch trotzdem erwischen können«, knurrte Cadlex. »Zuweilen habe ich das Gefühl, daß wir es mit einem Wahnsinnigen zu tun haben.«
    Ein paar Dutzend Yards weiter entstand heftige Bewegung. Der Reporter setzte sich gegen die Bobbies nicht nur lautstark, sondern inzwischen auch handgreiflich zur Wehr. Inspector Cadlex sah es. »Verdammt«, knurrte er. »Das ist doch nicht auszuhalten!« Er sprang auf und eilte hinüber.
    »Sie sollen verschwinden«, fauchte er den Reporter an, der seinen Widerstand vorübergehend einstellte.
    »Sie können mich nicht wegjagen«, behauptete der Mann. »Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, daß…«
    Cadlex sah ihn an. »Die Öffentlichkeit«, sagte er kalt und so leise, daß der Reporter es gerade noch vernehmen konnte, »hat ein Recht darauf, nicht in Panik versetzt und nicht durch gewissenlose Artikel gegen die Polizei aufgehetzt zu werden. Sie behindern allein durch Ihre Anwesenheit unsere Arbeit, Sir. Eine schriftliche Rechtfertigung wird Ihrem Rechtsanwalt zugehen. Festnehmen!«
    Ohne die Reaktion des Reporters abzuwarten, wandte er sich um und kehrte zu der Leiche im Hauseingang zurück. Der Reporter begann wütend zu brüllen.
    »Meinen sie, daß das richtig war, Sir?« gab Sailman zu bedenken. Cadlex zuckte mit den Schultern. Er antwortete nicht.
    »Seine Kollegen werden nicht mehr lange auf sich warten lassen. Und sie werden die Sache breit ausschlachten. Selbstherrlicher Inspector läßt Fotoreporter verhaften… wissen Sie, was das für Ihre Karriere bedeutet?«
    Cadlex deutete auf die Tote. »Wissen Sie, Sailman, was das für meine Karriere bedeutet?« fragte er leise. »Und wissen Sie, was das«, seine Hand beschrieb einen Kreis, der ganz Oxford einschloß, »für die Stadt und alle Frauen darin bedeutet? Wo ist der Wagen?«
    Die schwarze Limousine stand auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Zwei dunkel gekleidete Männer warteten geduldig. Cadlex sah den Doc an. Der Polizeiarzt hob die Schultern.
    »Wie immer«, sagte er leise. »Es muß doch etwas herauszufinden sein. Wenn ich es nicht so blöd fände, möchte ich an einen…«
    »Sprechen Sie es ruhig aus, Sir«, verlangte Cadlex.
    »An einen Vampir glauben«, vollendete der Arzt.
    Cadlex sah ihn nachdenklich an. Dann stieß er Sailman an.
    »Sperrung aufheben. Die Tote in die Gerichtsmedizin,, zur Pathologie. Wie üblich. Ich glaube, wir können es uns sparen, die Anwohner herauszuklingeln. Die haben ja sowieso nichts gesehen. Wie üblich.«
    »Bei finsterer Nacht kein Wunder«, sagte Sailman. »Die Todesstunde… nun, da war ja bestimmt keiner mehr auf der Straße.« Er winkte zu den Posten, die die Straße in beiden Richtungen an den nicht weit entfernten Kreuzungen absperrten. Die Männer traten zur Seite und gaben den Verkehr frei. Viel änderte sich dadurch nicht; in dieser Seitenstraße gab es ohnehin nicht viel Verkehr.
    Aber eine Reihe Neugieriger näherte sich jetzt mit schnellem Fußgängertempo.
    Unter ihnen befand sich ein hochgewachsener Mann, auf dessen Brust vor dem Hemd eine silberne Scheibe glänzte. Inspector Cadlex runzelte die Stirn. Was war das denn für ein spleeniger Dandy?
    ***
    Zamorra war alles andere als ein spleeniger Dandy, aber er war vorsichtig.
    Seit dem nächtlichen Vorfall war er noch vorsichtiger als sonst. Er rechnete damit, daß von jetzt an in jeder Sekunde etwas passieren konnte. Entweder, daß ihn jemand mit magischen Mitteln angriff - oder daß das Amulett ihn wiederum auf etwas aufmerksam machen wollte. Dann wollte er nicht erst umständlich das Hemd öffnen müssen. So hatte er sich dazu
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