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0244 - Der Eulenmann

0244 - Der Eulenmann

Titel: 0244 - Der Eulenmann
Autoren: Werner Kurt Giesa
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durchdringen konnte.
    Er stieß einen wütenden Schrei aus und schaffte es, sich auf seine wütende Gegnerin zu rollen. Das half ihm aber auch nicht viel weiter. Im Gegenteil. Diesmal schleuderte sie ihn zur Seite.
    Er fühlte sich angehoben und durch die Luft gewirbelt. Unwillkürlich rollte er sich zusammen, fing den Aufprall ab und sprang auf die Beine. Er war noch nicht ganz hoch, als er sah, was die Tote tat.
    Hinter ihr stand die Eule mit gespreizten Flügeln.
    Die Tote umklammerte mit beiden Händen den Blaster, und sie brauchte keinen Kopf und keine Augen, um zu zielen. Eine unbegreifliche, schwarzmagische Macht steuerte sie.
    Die Mündung des Strahlers, mit dem Zamorra schon Felsen gesprengt hatte, glomm düster auf. Und sie war direkt auf ihn gerichtet. Er wußte, daß er nicht ausweichen konnte. Der Strahl war so schnell wie das Licht.
    Und da zuckte er auch schon aus dem stumpfen Dom im Mündungstrichter hervor!
    ***
    Der Schwarze Druide wollte sich den Kampf nicht entgehen lassen.
    Nicole Duval entkam ihm nicht mehr. Sie war bei dem Hypnotisierten in hervorragenden Händen.
    Wenn Zamorra wider Erwarten siegte, dann war sie ein geeignetes Druckmittel gegen ihn. Der Entartete hatte längst herausgefunden, wie eng die Gefühlsbindung zwischen Zamorra und Nicole war, und das gedachte er weidlich auszunutzen. Er selbst stand weit jenseits dieser Empfindungen. Er begriff nicht, wie Menschen so aneinander hängen konnten. Das Wort »Liebe« gab es in seinem düsteren Leben nicht.
    Wenn andererseits Zamorra verlor, dann war Nicole ein neues Opfer für die Eule.
    Und es sah ganz danach aus, als würde Zamorra verlieren. Der Druide machte eine Vorwärtsbewegung und versetzte sich mit dem zeitlosen Sprung, jener Fortbewegungsart, welche in dieser Form nur die Druiden vom Silbermond beherrschten, in unmittelbare Nähe der Kämpfenden.
    Und er sah, wie die Tote auf Zamorra schoß.
    Mit häßlichem Zischen traf der blendende Strahlenfinger den Parapsychologen.
    Ein eigentümliches Summen erklang, wie der Druide es nie zuvor gehört hatte. Zamorras Amulett begann zu leuchten. Ein eigenartiges Phänomen entstand.
    Es lieferte die Energie für den Blaster - und saugte sie zugleich wieder in sich auf!
    Jegliche Bewegung erstarrte. Fast kam es dem Druiden so vor, als bliebe die Zeit stehen. Und immer schriller und unerträglicher wurde das Summen, stieg hinauf zu einem schrillen Pfeifen, das den Ohren wehtat. Die Eule krümmte sich, flatterte heftig und begann hin und her zu taumeln. Dann brach sie zusammen!
    Der Druide preßte die Lippen zusammen. Das hatte er nicht erwartet.
    Im gleichen Moment schleuderte die Tote die Waffe weg. Der Strahl erlosch, gleichzeitig das schrille Pfeifen. Mit einem Hechtsprung warf sich Zamorra auf den Blaster, bekam ihn zu fassen, nur wenige Schritte von dem Schwarzen Druiden entfernt, den er noch nicht bemerkt hatte. Der Druide wollte schon vorspringen und auf Zamorras Hände treten, aber der Professor war schneller, wirbelte wieder hoch und schoß, ohne zu zielen. Er warf den Strahl förmlich in sein Ziel hinein.
    Die Tote flammte auf und verging blitzschnell in dem sengenden Strahl. Nur ein Häufchen Asche rieselte zu Boden.
    Der Druide sprang zurück, stolperte. Zamorra aber achtete in diesem Moment nicht auf ihn. Er drehte den Blaster ein wenig, so daß er die Eule erfassen konnte.
    Da aber sprang der Riesenvogel wieder empor.
    Jäh zuckten Blitze vom Himmel, verästelten sich, schlugen überall in die Landschaft ein. Einer von ihnen traf Zamorra in genau dem Moment, als er feuern und die Eule angreifen wollte.
    Grünes Feuer umspülte Zamorra.
    Das Amulett wehrte die Kraft des Blitzes ab, aber dafür blieb nichts mehr für den Blaster übrig. Die Eule sprang förmlich in einen anderen Blitz hinein und verschwand mit ihm.
    Der Druide setzte sich mit einem weiteren zeitlosen Sprung in Richtung des Wagens ab, ehe sich Zamorra ihm direkt zuwenden konnte. Er materialisierte direkt neben Lenoir und der bewußtlosen Nicole.
    Seine Fäuste packten zu, zerrten beide mit sich.
    Drüben auf der Hügelkuppe kreiselte Zamorra herum, zielte beidhändig und schoß. Der sengende Strahl jaulte haarscharf über das Wagendach hinweg.
    Ins Leere.
    Eine halbe Sekunde vorher war der Druide mit Lenoir und Nicole im erneuten zeitlosen Sprung verschwunden…
    ***
    Grimmig senkte Zamorra die Waffe. Er hatte die Entführung mitbekommen.
    »Heute geht aber auch alles schief«, murmelte er. »Dieses Eulenmonster
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