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0243 - Asyl der Gespenster

0243 - Asyl der Gespenster

Titel: 0243 - Asyl der Gespenster
Autoren: Rolf Michael
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Scopulus Sandra Jamis an. Der Zauber, den er gesprochen hatte, wirkte zwar zeitlich begrenzt, aber die unbewaffnete Sandra hatte nun keine Abwehrwaffe mehr gegen ihn.
    »Weg jetzt!« drängte der Poltergeist. Aber in diesem Augenblick handelte Tina Berner. Mit einem Sprung stieß sie die Freundin aus der Kreisbahn, mit der Scopulus die Axt auf sie schwang.
    »Sie kann sich nicht lange halten«, drängte Sandra den Poltergeist in sich. »Wir müssen was unternehmen!«
    »Ich habe einen Plan! Aber er ist gefährlich. Sehr gefährlich!« erklärte das Wesen in ihr. »Wir müssen dem Dämon einen Gegner gegenüberstellen, der besser kämpfen kann!«
    »Professor Zamorra?« fragte Sandra erstaunt.
    »Nein, ich denke an jemand anders«, sagte der Poltergeist. »Aber um diesen Plan zu verwirklichen, mußt du mir deinen ganzen Willen lassen. Wenn die Statue der Kali nicht an den Punkten, die nur Tom und ich kennen, ergriffen wird, beginnt die indische Göttin zu leben. Und dann wendet sie sich gegen jeden, der sie erweckt hat!«
    »Ich verstehe…«, erklärte Sandra.
    »Dann gib mir dein Inneres frei!« befahl Jerry, der Poltergeist.
    Tina Berner war so im Wirbel des Kampfes, daß sie nicht registrierte, wie ihre Freundin die Halle verließ…
    ***
    »Vorsichtig! Ganz vorsichtig zufassen. Dorthin… und dorthin!« befahl der Poltergeist Sandras zufassenden Händen. Im nächsten Augenblick hob das Girl die schwere Statue der Kali vom Kaminsims.
    Jerry, der Poltergeist, unterstützte ihre Kräfte, daß sie Sandra so leicht wie eine Flaumfeder erschien.
    So schnell es ging, rannte Sandra Jamis zurück in die Halle.
    Keine Sekunde zu früh.
    Der Dämon triumphierte. Tinas Schwert lag in einer Ecke der Halle. Das Girl wich langsam zurück zur Wand während der Dämon vor ihm einen irren Tanz aufführte.
    »Komm mit in die Hölle!« kicherte er.
    Tina Berners Lippen öffenten sich zu einem gellenden Schrei.
    Der Dämon war heran. Der Pesthauch aus seinen Nüstern nahm dem Mädchen den Atem. Gleich… gleich mußten sie die Hände des Höllensohnes ergreifen und hinabziehen… gleich…
    In diesem Moment handelte Sandra Jamis.
    Alle Kraft legte sie in den Wurf. Jerry, der Poltergeist unterstützte ihre Kraft, und Tom, sein Gefährte, der sich im Mauerwerk in Sicherheit gebracht hatte, lenkte den Wurf.
    Der Dämon wurde von der Statue getroffen. Fauchend wirbelte er herum. Dann sah er zu seinen Füßen die Steinskulptur. Aus seinem Rachen kam ein häßliches Lachen.
    »Steine!« kicherte er vergnügt. »Sie werfen mit Steinen.«
    Doch in dem Stein wohnte Leben. Übergangslos sprudelte es hervor. Die Marmorskulptur begann sich auszudehnen und zu wachsen.
    Drei Herzschläge später hatte sie eine dem Dämon ebenbürtige Größe erreicht. Scopulus sah sich einer Bedrohung gegenüber, die ihm ernsthaften Widerstand entgegensetzen konnte.
    Aus wesenlosen Marmoraugen starrte ihn Kali, die indische Göttin des Todes, an. Die Statue hatte den Körper des Dämons so getroffen, daß er die Stelle berührte, die Kali zum Leben erweckte.
    Sechs Arme streckten sich Scopulus entgegen. Und diese Arme hielten sechs Schwerter. Mit geschmeidiger Bewegung erhoben sich die beiden Raubkatzen zu Füßen der Kali. Ein Grollen kam aus der Kehle des Tigers. Die rauhe Zunge des Panthers leckte die Lefzen.
    Scopulus wußte, daß nun ein Kampf begann, gegen das die vergangenen Auseinandersetzungen mit Waffen ein Kinderspiel waren. Denn die Statue war aus Stein. Wesenlos! Seelenlos!
    Und sie schwang sechs Schwerter, mit denen sie eine undurchdringliche Deckung aufbauen konnte.
    Er konnte sie nur besiegen, wenn er ihren Zauber vernichtete. Doch dazu mußte er sich konzentrieren. Oder diese Beschwörung dauerte lange. Sehr lange…
    Der Angriff der Kali ließ ihm keine Zeit, zu überlegen. Während er mit der Streitaxt die Hiebe der Steingöttin parierte, formte sein Mund seltsame Zaubersprüche. Mit Fußtritten versuchte er, die beiden Raubkatzen zurückzutreiben, die ihre Körper zum Sprung duckten.
    »Steht nicht rum wie die Ölgötzen! Die Schlacht ist noch nicht gewonnen!« drängte Jerry.
    »Ihr müßt dafür sorgen, daß Professor Zamorra wieder einsatzfähig wird«, erklärte Tom.
    Das brachte die beiden Freundinnen in die Wirklichkeit zurück. Sekunden später bemühten sie sich um den ohnmächtigen Parapsychologen.
    Professor Zamorra hatte eine Konstitution wie ein Pferd. Aber dennoch stöhnte er schmerzvoll auf, als er durch Tina und Sandras
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