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0243 - Asyl der Gespenster

0243 - Asyl der Gespenster

Titel: 0243 - Asyl der Gespenster
Autoren: Rolf Michael
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werde ich euch an meine Brust ziehen. Alle! Die Glut meiner Rüstung wird euch dann den Tod geben. Tausend Tode werdet ihr sterben. Du zuerst, Mädchen, das es gewagt hat, mir zu trotzen… !«
    Mit gewaltigen Schritten wälzte sich das dämonische Wesen auf Tina Berner zu. Das Mädchen wich zurück.
    Aber da schob sich der Geist des Sir Roderick in den Vordergrund.
    »Das Reich des Scopulus hat geendet«, grollte er. »Der Dämon wurde von Zamorra vernichtet. Wir sind frei! Auch ihr, die ihr ihm gezwungenermaßen dientet, seid frei! Werft die Ketten der Höllenherrschaft ab. Laßt die drei Menschen los. Sir Archibald ist wieder Herr von Pembroke-Castle. Und nur ihm gilt Euer Eid!«
    Im nächsten Moment spürte Michael Ullich, wie man ihn losließ.
    »Verrat!« kam es aus der glühenden Rüstung. Das Dämonenwesen ahnte, daß es jetzt verloren war.
    Aber es wollte bis zum letzten kämpfen.
    Tina Berner und Sandra Jamis sprangen herbei und ergriffen Ullich und Möbius an der Hand.
    »Kommt mit! Schnell!« hörte auch der Earl of Pembroke die Stimmen der Poltergeister durch den Mund der Mädchen reden. »Die Gespenster werden sich zusammenschließen und das Höllenwesen vernichten. Aber bei diesem Kampf könnt ihr nicht helfen. Schnell, bevor ihr zu Schaden kommt!«
    Es wurde keine weitere Frage gestellt. So schnell es ging, rannten sie die Treppe empor. Hinter sich sehend, erblickte Michael Ullich, wie die Gespenster in immer engeren Kreisen das Höllenwesen in der glühenden Rüstung umschwebten.
    »Gleich werden sie sich gemeinsam auf ihn stürzen und ihn vernichten!« sagte Tom. »Er hat keine Chance zu entkommen!«
    Daß er Recht hatte, bewies ein Heulen, das schauerlich von den Wänden des Gewölbes wiederhallte. Dann noch ein kreischender Schrei - dann Stille -Totenstille…
    »Die Hölle hat ihn wieder«, sagte der Poltergeist
    ***
    Orangerot brandete es empor! Wie glühende Schlacke spritzte Höllenfeuer aus dem Schlund. Unirdisches Grollen drang herauf.
    Und dazwischen - Stimmen.
    Professor Zamorra mußte all seinen Willen zusammennehmen um auf den Füßen zu bleiben. Der Schmerz in seinem Nacken, wo ihn der Balken getroffen hatte, war wieder da. Die Zähne des Parapsychologen knirschten aufeinander, als er versuchte, den Schmerz zu unterdrücken.
    Da - diese Stimmen - was flüsterten sie?
    Durch die wallenden Nebel des Schmerzes versuchte Zamorra, Worte zu unterscheiden. Worte, die in allen lebendigen und toten Sprachen der Erde zusammengewürfelt waren. Denn Dämonen beherrschen alle Sprachen, die man je gehört hat. Und so mußte Professor Zamorra sich aus Worten der lateinischen, englischen, altgriechischen und hebräischen Sprache den Sinn zusammenreimen.
    Bis ins Mark erschrak er, als er den Sinn der Worte erkannte.
    »Wir hören deine Worte, Scopulus! Wir werden gehen! - Wir werden dich rächen. Durch das Tor der Hölle dringen wir empor zur Erde… !«
    Da wogte es schon heran. Aus den hellodemden Flammen wogte es heran. Gestalten, die man nur mit ungeheuerlicher Fantasie als menschlich bezeichnen kann. Alptraumgeschöpfe aus den tiefsten Winkeln des Höllenreiches. Satans heulende Bestien.
    Wie eine gewaltige Sturzflut schoß es empor. Aus einer gigantischen Feuerfontäne grinsten die Larven von Dämonen, deren Anblick einem Menschen den Verstand rauben konnten.
    Wieder durchraste eine Schmerzwelle Professor Zamorra. Und mit dieser Schmerzwelle kam die Ohnmacht. Riesiggroß in gestaltlosem Schwarz umhüllte es den Parapsychologen.
    Gleichzeitig senkten sich die Dämonen in der Feuerfontäne langsam auf ihn herab. Gekrümmte, gelbliche Zähne bleckten. Ströme von Geifer flossen herab. Bestialische Freude gierte in dämonischen Augen.
    Mit der letzten Kraft seines Körpers schleuderte Professor Zamorra das Amulett. Dann sank er ohnmächtig zu Boden.
    Grünstrahlend raste Merlins Stern auf die Flammenfontäne zu. Dann tauchte es darin ein. In den Augen der Dämonen, die sich auf Zamorra stürzen wollten war die triumphierende Lust gewichen.
    Angst flackerte darin. Angst vor dem Ende.
    Ein Ende, das rasch kam.
    Merlins Stern strahlte wie eine Minisonne in der lodernden Höllenglut. Dann schien eine Explosion die Fontäne auseinanderzureißen.
    Das Höllenfeuer sackte schlagartig in sich zusammen und verlosch.
    An der Stelle, wo gerade noch ein Höllentor gewesen war, erschien wieder der Steinfußboden der Halle. Keine Spur des höllischen Elernents war noch zu erkennen.
    Nur das Amulett lag silbrig
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