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0243 - Asyl der Gespenster

0243 - Asyl der Gespenster

Titel: 0243 - Asyl der Gespenster
Autoren: Rolf Michael
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aufgeworfen wurden.
    Wie eine rote Sturzflut drangen die Dämonen ein.
    Mit beiden Händen umfaßte Professor Zamorra das Amulett. Er zwang sich, seine volle Geisteskraft auf Merlins Stern zu konzentrieren.
    Aus dem Zentrum des Amuletts, wo der Drudenfuß von den Zeichen des Tierkreises umgeben war, löste sich ein Nadelstrahl weißmagischer Energie.
    Wie ein Sonnenstrahl durchraste er den Raum und traf den Körper eines Feuerdämons der vordersten Reihe. Quiekend brach das Höllengeschöpf zusammen.
    Scopulus achtete nicht darauf. Er hatte alle Verluste einkalkuliert. Denn darauf baute sich sein Plan auf. Wenn auch seine ganze Dämonenschar durch Professor Zamorra vernichtet würde, tat es nichts zur Sache, wenn es nur gelang, den Meister des Übersinnlichen endlich zu erwischen.
    In diesen Zeiten hatte die Hölle keine Nachschubsorgen. Die Verhältnisse auf der Welt füllten die Myriaden der verlorenen Seelen, über die der große Kaiser Luzifer gebot, ständig auf.
    Asmodis würde alles gutheißen, was ihm letztlich das Unsterbliche Zamorras einbringen konnte.
    »Mit Schwund muß man rechnen«, war ein Satz, den der Fürst der Finsternis in diesem Zusammenhang sehr oft gebrauchte.
    Immer wieder wurden Dämonen von der vernichtenden Kraft des Amuletts getroffen, während Scopulus mit seiner Gestalt den Gang blockierte und für die Dämonen ein Entkommen unmöglich machte. An ihrem höllischen Meister konnten sie nicht vorbei.
    Ströme von Köllenenergie, die seinem Körper entströmten, trieben sie vorwärts. In den Kampf - und in die Vernichtung. Für die Feuerdämonen war Professor Zamorra unbesiegbar.
    Aber er mußte sich auf die Kraft des Amuletts konzentrieren. Und so bemerkte er nicht, daß über ihm Kalk und Stuck von der Decke rieselte.
    Scopulus setzte seine Kräfte ein. Seine alles durchdringenden Augen sahen den mächtigen Balken, der über Professor Zamorra die Decke trug. Und er konzentrierte sich voll darauf, die Materie zu zerstören.
    Stürzte der Balken herab, war der Parapsychologe ein toter Mann.
    Ein wenig noch… noch ein klein wenig…
    »So, du bist also der Anführer«, hörte Scopulus die klirrende Stimme des Parapsychologen, die ihn aus seiner Konzentration riß.
    »Greift an! Vernichtet ihn! Beim Ziegengehörn Put Satanachias…« brüllte Scopulus.
    »Du kannst so laut schreien, wie du willst, Dämon!« war wieder die Stimme des Franzosen zu vernehmen. »Deine Diener sind schon vorausgegangen, um dich in der Hölle anzumelden. Ich werde dafür sorgen, daß du sie nicht lange warten läßt… !«
    Scopulus sah, daß sich Professor Zamorra wieder auf das Amulett konzentrierte. Er mußte handeln. Jetzt sofort. Oder er war verloren.
    Es war zu spät, das Fallen des Balkens noch so zu beeinflussen, daß er direkt den Kopf Zamorras traf. Wichtig war, daß er überhaupt traf und Zamorras Konzentration gestört wurde.
    Fauchend rief Scopulus ein einziges Wort.
    Ein Wort der Macht! Die Wirkung trat sofort ein.
    Krachend löste sich ein großes Holzstück aus dem Gebälk. Mit trudelnden Kreisen fiel es nach unten.
    Professor Zamorra ahnte die Gefahr, ehe er sie erblickte.
    Gedankenschnell wich er zur Seite.
    Ein rasender Schmerz durchzuckte seinen Körper, als er von dem Holz gestreift wurde. Ein richtiger Treffer hätte den Schädel zerschmettert. Dennoch wurde Professor Zamorra sofort außer Gefecht gesetzt, als wichtige Nervenbahnen getroffen und der Körper durch die Schmerzen paralysiert wurde.
    Professor Zamorra tauchte in das schwärzliche Meer des Vergessens. Ohnmächtig sackte er zusammen.
    Triumphierend wollte sich Scopulus über ihn werfen und das Unsterbliche hinwegtragen.
    Da flammte es vor ihm auf und umgab den ohnmächtigen Parapsychologen mit einem Strahlenkranz grünwabernder Energie.
    Das Amulett schützte seinen Herrn und Meister vor dem Zugriff des Höllensohnes.
    Scopulus fauchte wie ein gereizter Leopard, als er merkte, daß er sein Opfer nicht erreichen konnte. Und er glaubte, von unten das Hohngelächter des Asmodis zu hören.
    Aber im gleichen Augenblick drang etwas anderes in sein Bewußtsein.
    Hilfeschreie! Hilfeschreie von Dämonen…
    Die Wache im Kerker wurde angegriffen…
    Und noch ein anderer Stoßtrupp, so wurde gemeldet, drang in das Schloß ein… Wer wußte, welche Gefahr sich hier anbahnte.
    Der Parapsychologe lag in tiefster Bewußtlosigkeit. Der konnte nicht gefährlich werden. Später, wenn die Lage geklärt war, konnte man sich immer noch überlegen, wie
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