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0242 - In zehn Sekunden bist du tot

0242 - In zehn Sekunden bist du tot

Titel: 0242 - In zehn Sekunden bist du tot
Autoren: In zehn Sekunden bist du tot
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hat mir ein Verehrer geschenkt.«
    »Sie scheinen kapitalkräftige Verehrer zu haben?«
    »Ist das verboten?«, fragte sie spitz.
    »Ich glaube nicht«, erwiderte ich. »Kennen Sie einen Mann namens Hollister?«
    »Nein. Ich habe den Namen noch nie gehört.«
    »Wie kommt es dann, dass Ihr Wagen vor einem Haus stand, in dem besagter Hollister wohnte?«
    »Keine Ahnung. Aber es wohnen ja sicher auch noch andere Leute drin als bloß dieser Hollister. Wo war es denn?«
    »In der 123rd Street.«
    »Da oben? Hören Sie mal, das ist ziemlich ausgeschlossen. Ich habe keine Bekannten in Harlem.«
    »Der Wagen stand aber da. Ich habe ihn selbst gesehen.«
    »Es gibt ja sicher auch noch andere Dodge Laacers.«
    »Sicher. Aber ich halte es für unwahrscheinlich, dass die Stadtverwaltung zwei Wagen mit derselben Nummer zulässt.«
    Bianca Renescu runzelte die Stirn. Sie grübelte eine Weile, dann schüttelte sie den blonden Wuschelkopf und meinte entschieden: »Sie müssen sich irren. Ich bin noch nie mit dem Wagen in der 123rd Street gewesen. Als weiße Frau wäre es mir in Harlem viel zu gefährlich.«
    »Kennen Sie einen Mann namens Stenazzi?«
    »Nein.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Völlig. Das ist ja nicht gerade ein häufiger Name, nicht? Den kann man nicht verwechseln.«
    »Kaum«, gab ich zu. »Hören Sie genau zu: Ich werde Ihnen einen Mann beschreiben. Sagen Sie mir, ob Sie den kennen.«
    »Schießen Sie los!«
    Ich beschrieb ihr Stenazzi so eingehend, wie ich konnte. Sie hörte aufmerksam zu und murmelte nach einer Weile: »Das könnte Raff sein.«
    Raff war der Spitzname, mit dem Stenazzi in der Unterwelt gerufen wurde. Er war es also.
    »Dieser Mann ist Stenazzi.«
    »Was? Ich habe nie einen anderen Namen als Raff gehört.«
    »Das glaube ich schon. Trotzdem heißt er Stenazzi. Wie gut kannten Sie ihn?«
    »Er kam früher in den Kolibri. Meine Güte, in den ersten zwei Jahren, die ich dort arbeitete, kam er fast jeden Tag.« .
    »Hatten Sie engere Beziehungen zu ihm?«
    »Bin ich ein Vielfraß? Ein Mann genügt mir, und ich hatte mit Ward gerade genug zu tun.«
    »Haben Sie je mit Gus Ward über Stenazzi gesprochen?«
    »Das weiß ich nicht. Aber ich glaube es kaum. Stenazzi war für mich ein Gast unter vielen. Ich wüsste nicht, warum iph mich ausgerechnet über ihn hätte unterhalten sollen. Nein, ich glaube nicht, dass ich mit Gus über Raff gesprochen habe.«
    »Aber Sie haben Stenazzi einmal Ihren Wagen geliehen?«
    Sie stutzte.
    »Woher wissen Sie denn das? Halt, ich rieche den Braten! Raff ist dem Wagen nach Harlem gefahren, stimmt das? Daher sahen Sie den Wagen in der 123rd Street? Habe ich recht?«
    »Ja. Und wissen Sie, was Stenazzi in Harlem tat?«
    »Er sagte was von Geschäften. Genauer hat er sich nicht ausgedrückt, und ich habe ihn auch nicht danach gefragt. Was gehen mich seine Geschäfte an?«
    »Lesen Sie eigentlich keine Zeitungen?«
    »So gut wie nie. Warum sollte ich es? Ich habe genug zu tun.«
    »Stenazzi fuhr mit Ihrem Wagen nach Harlem, weil er dort einen gewissen Hollister ermordete.«
    »Was?« Sie sprang auf. »Das ist doch nicht Ihr Ernst? Der leiht sich meinen Wagen, um ihn zu einem Mord zu benutzen? Oh, ich könnte ihm den Hals umdrehen! Die Augen möchte ich ihm auskratzen!«
    »Halten Sie die Luft an«, sagte ich grob. »Wer mit Leuten wie Ward und Stenazzi verkehrt, der darf sich nicht wundern, wenn solche Geschichten dabei herauskommen. Außerdem ist der Mord nicht in Ihrem Wagen ausgeführt worden, sondern im Haus.«
    Sie war kaltschnäuzig genug zu sagen: »Na, dem Himmel sei Dank. Ich hätte mich nicht mehr in den Wagen gesetzt, wenn er darin einen erledigt hätte.«
    »Sie haben Nerven!«, sagte Brithon kopfschüttelnd.
    »Bleiben wir beim Thema«, schlug ich vor. »Sie haben also den Wagen an Stenazzi ausgeliehen. Aber wissen Sie, wen er eigentlich an jenem Abend umbringen wollte?«
    »Na, diesen Hollister oder wie der Kerl nun heißt. Sie haben es doch gesagt!«
    »Hollister wurde umgebracht. Ja. Aber er war das Opfer eines Versehens, eines Irrtums oder was weiß ich. Der Mord galt gar nicht Hollister, sondern einem anderen Mann. Stenazzi hat sich gründlich geirrt, als er den Mord ausführte.«
    »Das sind ja fürchterliche Geschichten!«, stöhnte die Bardame. »Ich habe immer geglaubt, so etwas von Durcheinander gäbe es nur im Kino, aber Sie wollen mir ja wohl einreden, das alles wären Tatsachen, oder?«
    »Es sind Tatsachen!«, sagte ich betont. »Hollister wurde
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