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0242 - In zehn Sekunden bist du tot

0242 - In zehn Sekunden bist du tot

Titel: 0242 - In zehn Sekunden bist du tot
Autoren: In zehn Sekunden bist du tot
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es ganz groß aufziehen müsste, um genauso groß daran zu verdienen.
    Ganz so ein großes Unternehmen schien diese Bande hier nicht darzustellen. Immerhin musste aber einiges Kapital hinter ihr stehen, bevor man es hatte aufziehen können. Wenn Peter String wirklich der Chef dieses Unternehmens war, musste er noch einen Geldgeber im Hintergrund gehabt haben. Das Einrichten einer nach außen als Reparaturwerkstatt getarnten Umfrisierstelle für gestohlene Wagen kostet eine Menge Geld.
    Ich bummelte langsam auf den Eingang der Großgarage zu. Eine Riesenreklame verkündete, dass hier alle nur erdenklichen Autoreparaturen ausgeführt würden und dass hier auch Fahrzeuge neu gespritzt werden konnten. Natürlich mussten sie eine Lackiererei haben, um die gestohlenen Wagen umzuspritzen.
    Es gab ein kleines Häuschen neben der Einfahrt in dem eine Art Portier saß. Ich probierte es und wollte einfach an dem Häuschen Vorbeigehen. Aber der Portier schlief nicht. Ich hatte noch keine zwei Schritte auf das Grundstück gemacht, als er schon aus seinem Häuschen herausgespritzt kam und mir den Weg verstellte.
    »Eh, Mister!«, sagte er missbilligend, »wo wollen Sie hin?«
    »Ich habe meinen Wagen oben stehen!«, log ich und deutete mit einer Kopf bewegung an dem riesigen Betonklotz der Hochgarage empor.
    »Wo ist Ihre Nummer?«
    »Tut mir leid. Ich habe den Zettel verloren. Er muss mir aus der Tasche gefallen sein, als ich was rauszog.«
    »So…«, murmelte der breitschultrige Bursche und sah mich misstrauisch an. »Aus der Tasche gefallen, eh?«
    »Ja«, nickte ich. »Kann doch passieren. Aber ich kenne doch meinen Wagen. Also lassen Sie mich raufgehen. Ich habe wenig Zeit.«
    Um sein Gemüt zu besänftigen, hielt ich ihm einen Dollar-Schein hin. Er verzog spöttisch das Gesicht.
    »Haben Sie denn Ihre Wagenschlüssel?«, erkundigte er sich.
    »Natürlich habe ich meine Schlüssel!«, behauptete ich und ließ ihn die Schlüssel meines Jaguars sehen.
    »So…«, murmelte er wieder. »Kommen Sie mal mit rein in meinen Palast.«
    Er hielt die Tür zu seinem Pförtnerhäuschen einladend offen. Ich war neugierig, was er noch von mir wollte; und trat ein. Er griff zum Telefon und wählte eine zweistellige Nummer.
    »Hier ist ein Mann, der behauptet, er hätte seinen Zettel mit der Nummer verloren. Die Schlüssel zum Wagen hat er.«
    Ich konnte nicht hören, was für eine Antwort er bekam, aber ich hörte, wie er in den Hörer sagte: »Okay, Boss!«
    Er legte den Hörer auf und brummte: »Warten Sie einen Augenblick!«
    »Worauf?«, fragte ich.
    »Sie werden’s ja merken«, erwiderte er kurz angebunden.
    »Es gibt mehrere Abendkurse für höfliches Benehmen«, erwiderte ich.
    »Möglich«, grinste er. »Es gibt auch Abendkurse für Logik, und einen davon sollen Sie mal besuchen, Mister. Bei uns werden keine Zettel mit Nummern ausgegeben, sondern Plastikplaketten. Die kann man kaum verlieren, weil man’s hören würde, wenn sie aus der Tasche fallen. Zweitens müssen die Leute ihre Schlüssel bei uns abgeben, wenn sie den Wagen hier parken. Sie können also Ihren Wagen gar nicht bei uns haben.«
    »Du solltest nicht so viel reden, Eddy«, sagte eine tiefe, aber leise Stimme in meinem Rücken.
    Ich drehte mich um. Der Mann, der hinter mir stand, konnte nach allem, was ich von ihm gehört hatte, eigentlich nur Peter String sein. Zwar trug er einen blauen, ölverschmierten Overall, aber jeder Zoll an ihm war ein Boss, der es gewöhnt ist, zu kommandieren.
    »Hallo«, sagte ich gedehnt. »Mr. String?«
    »Erraten«, nickte er. »Und wer sind Sie?«
    Ich zuckte die Achseln. »Das ist nicht so wichtig. Aber ich möchte mit Ihnen reden.«
    »Schießen Sie los!«
    »Ich möchte keine Zeugen dabei haben.«
    Er sah mich aus seinen graublauen Augen an. Sein Blick war kalt, klar und aufmerksam. Ein paar Sekunden überlegte er. Dann zuckte er die Achseln.
    »Ist es wichtig?«
    »Für Sie bestimmt«, erwiderte ich.
    »Kommen Sie«, sagte er sofort.
    ***
    Er führte mich hinaus, an der linken Seite der Hochgarage entlang und auf eine Halle zu. In dem breiten Schiebetor war eine kleinere Tür eingelassen, die er auf zog. Ich trat vor ihm über die Schwelle, aber ich war so aufmerksam, dass er keine Chance gehabt hätte, wenn er mich mit irgendeinem billigen Trick hätte reinlegen wollen.
    Wir standen in einer Reparaturhalle. Männer in blauen Schlosseranzügen waren an gut zwei Dutzend Wagen beschäftigt. Vorn in der Ecke gab es eine mit
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