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0242 - In zehn Sekunden bist du tot

0242 - In zehn Sekunden bist du tot

Titel: 0242 - In zehn Sekunden bist du tot
Autoren: In zehn Sekunden bist du tot
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auf halte und auf das Eintreffen meines Kollegen warte?«
    Sie versicherte mir überfreundlich, dass es ihr gar nichts ausmachte, im Gegenteil, dass sie froh wäre, so interessante Gesellschaft zu haben. G-man, das wäre doch sicher ein furchtbar aufregender Beruf, nicht wahr? Wir unterhielten uns abwechselnd über ihren und meinen Job, bis es an die Tür klopfte und Steve Brithon eintrat. Er hatte seine schwarze Tasche bei sich.
    Ich stand auf und machte die beiden miteinander bekannt. Dann zeigte ich auf die beiden Whiskygläser, die auf einer Kommode standen, wo sie sicher nicht hingehörten. Beide Gläser mussten kürzlich benutzt worden sein.
    »Steve«, bat ich, »untersuche doch mal diese beiden Gläser!«
    Bianca Renescu stutzte.
    »Was soll das?«, fragte sie scharf.
    »Kleine Routine-Sache«, erwiderte ich gelassen, während sich Steve bereits an die Arbeit machte.
    »Ich dulde das nicht!«, rief die Frau, und auf einmal war all ihre Freundlichkeit wie weggeblasen.
    »Machen Sie keinen Ärger, Bianca«, warnte ich »Wenn ich wütend werde, nehme ich Sie mit. Sie wissen genau, dass ich einen Grund hätte, Sie einsperren zu lassen.«
    Mit einer deutlichen Geste zeigte ich auf die Beule auf meinem Kopf. Bianca Renescu biss sich auf die Unterlippe. Sie fing an, nervös im Zimmer hin und her zu gehen. Schon nach kurzer Zeit sagte Steve: »Die Gläser sind vor höchstens einer Stunde benutzt worden. In beiden sind noch geringe Reste von den Eiswürfeln.«
    »Fingerabdrücke?«
    »Jede Menge«, erwiderte Steve.
    »Hast du die Karteikarte mitgebracht, um die ich dich bat?«
    »Selbstverständlich, Jerry. Hier ist sie.«
    »Sieh dich mal nach, ob die Abdrücke mit den Prints auf den Gläsern übereinstimmen.«
    »Sofort.«
    Er klemmte sich eine schwarzumrandete Lupe ins linke Auge. Es dauerte nicht lange.
    »Kein Zweifel«, verkündete er. »Der Mann, dessen Karteikarte das ist, war vor höchstens einer halben Stunde in diesem Zimmer und hat dieses Glas in der Hand gehabt.«
    Ich war so zufrieden wie schon lange nicht mehr.
    »Fein«, sagte ich. »Dann wird Miss Renescu diese Tatsache wohl gar nicht erst bestreiten wollen, da wir es mittels der Fingerabdrücke beweisen können. Lies doch bitte mal vor, wie der Mann heißt, zu dem diese Fingerabdrücke gehören, Steve.«
    Mein Kollege nahm die Lupe aus dem Auge und besah sich zum ersten Mal den Teil der Karteikarte, auf dem die Personalien angegeben werden. Er stieß einen leichten Pfiff aus.
    »Donnerwetter!«, rief er. »Das ist ja Gus Ward, der ausgebrochene Zuchthäusler! Den sie schon seit Wochen suchen.«
    »Eben«, nickte ich. »Und jetzt bin ich gespannt, was uns Miss Renescu dazu zu sagen hat…«
    ***
    Phil kehrte durch den Garten und über die Hecke zurück zum Wagen. Miss Velmer sah ihm gespannt entgegen.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte sie.
    »Nein«, erwiderte Phil. »Gar nichts ist in Ordnung. Loan ist tot.«
    »Tot?«, wiederholte das Mädchen erschrocken.
    Phil nickte und griff zum Handschuhfach. Während er das Sprechfunkgerät herausholte, sagte er: »Er ist ermordet worden. Mit einem Messer. Wir sind ein paar Minuten zu spät gekommen. Wären wir auch nur drei Minuten früher aufgebrochen, hätten wir den Mord vielleicht verhindern können. Oder der Mörder wäre mir direkt in die Arme gelaufen.«
    Er drückte die Ruftaste und wartete.
    »FBI-Leitstelle«, sagte eine Männerstimme.
    »Hier ist Decker. Verbinden Sie mich bitte mit Lieutenant Rochalsky von der Mordkommission der Stadtpolizei.«
    »Sofort, Decker. Augenblick.«
    Phil klemmte den Hörer am Ohr ein und sagte zu dem Mädchen: »Versuchen Sie inzwischen, sich möglichst genau ins Gedächtnis zu rufen, wie der Mann ausgesehen hat, der Loan heute früh schon einmal besuchte. Der Mann aus dem grünen Chevro… ja, hallo, Rochalsky! Hier spricht Phil Decker. Ist Jerry bei Ihnen?«
    »Der war hier«, erwiderte der Lieutenant. »Aber er ist vor einer knappen halben Stunde weggefahren.«
    »Hm«, brummte Phil. »Haben Sie Dienst, Rochalsky?«
    »Sicher.«
    »Dann trommeln Sie Ihre Mordkommission zusammen. Ich habe einen Fall für Sie.«
    »Mord?«
    »Ja. Ein gewisser Loan. Der Name sagt Ihnen vielleicht nichts. Es ist der Mann von Lucie Poorton, der Erbin der Poorton-Millionen.«
    »Ach, du lieber Himmel. In Millionärskreisen bewege ich mich so schrecklich gern. Jeder von dieser aufgeblasenen Bande glaubt, er sei was Besonderes, weil er mehr Geld hat als die meisten anderen Leute.«
    »Hier
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