Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0240 - Totentanz im Dollar-Club

0240 - Totentanz im Dollar-Club

Titel: 0240 - Totentanz im Dollar-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Totentanz im Dollar-Club
Vom Netzwerk:
Jahrhundert! Doch nicht im Mittelalter, wo Piraten und Raubritter wirklich bestehen konnten.«
    »Ich bin völlig Ihrer Meinung«, schloss sich Börsenagent Caldwell der Meinung seiner Vorredner an. »Die Sache geht natürlich schief. Aber ob sie uns schon innerhalb der nächsten paar Stunden finden, das weiß ich nicht. Es kann meiner Meinung nach auch ein paar Tage dauern.«
    »Ja, das würde ich auch sagen«, meinte Roger P. Deyville. »Wir wollen nicht vergessen, dass die Erde immer noch ein ziemlich großes Ding ist. Und die Meere sind sicherlich größer, als wir uns das vorstellen können.«
    »Ach was!«, rief Johnson, der Bankier aus der Wall Street. »Amerika hat die größte Luftflotte der Welt! Es ist für die Regierung ein Kinderspiel, alles absuchen zu lassen.«
    »Sie glauben doch wohl nicht im Ernst«, wandte Toochester ein, »dass sich unseretwegen die Armee und die Luftwaffe der Vereinigten Staaten in Bewegung setzen wird! No, no, meine Herren, wir wollen nicht größenwahnsinnig werden. Wir haben zwar allerhand Geld, aber deswegen wird sich die Regierung kein Bein ausreißen. In Washington haben sie andere Sorgen.«
    »Da widerspreche ich Ihnen, Toochester«, sagte der Spielzeugfabrikant Walter Stone. »Diese Geschichte wird so viel Staub auf wirbeln, dass sich die Regierung darum kümmern muss, ob sie will oder nicht. Wie beurteilen Sie die Lage, Mr. de Lopez?«
    Der Argentinier sah die Millionäre der Reihe nach an.
    »Bevor ich darauf zu sprechen komme, möchte ich etwas anderes sagen«, erklärte der braunhäutige Argentinier mit dem eleganten Lippenbärtchen. »Diese ganze Geschichte ist sehr klug eingefädelt gewesen. Allerdings war sie wohl ursprünglich anders geplant.«
    »Wieso?«, riefen die Männer verdutzt.
    Der Argentinier lächelte ernst.
    »Ich denke«, sagte er, »ich denke, dass diese Entführung von uns allen so etwas wie eine Panikhandlung darstellt.«
    »Panikhandlung?«, brummte Towell. »Ich verstehe nicht, was Sie damit sagen wollen!«
    »Ursprünglich sollte es anders laufen«, murmelte de Lopez und lächelte wieder auf seine geheimnisvolle Weise. »Es fing damit an, dass man Chetnut umbrachte…«
    Die Männer sprangen auf. Ihre Stimmen schallten durcheinander. In mehr oder minder offen gezeigter Erregung protestierten sie gegen die Behauptung des Argentiniers, dass der Stahlmagnat Chetnut nicht eines natürlichen Todes gestorben sei.
    »Das ist einfach unmöglich!«, rief Deyville. »Chetnut befand sich mitten unter uns, als es geschah. Plötzlich stöhnte Chetnut leise und kippte auch schon nach vorn die Treppe hinab. Niemand hätte ungesehen an ihn herankommen können. Mindestens einer von uns hätte es sehen müssen, wenn jemand Chetnut zu ermorden versucht hätte. Und dann wäre es wohl nicht dazu gekommen.«
    »Trotzdem«, sagte der Argentinier energisch, »trotzdem wurde Chetnut ermordet. Ich kann Ihnen nicht genau sagen, wie es geschah. Aber dass er ermordet wurde, steht für mich fest. Da niemand Chetnut im Augenblick des Todes zu nahe kam, ist anzunehmen, dass ihm ein langsam wirkendes Gift beigebracht wurde. Irgendein Gift, das erst nach einer langen Zeit wirkt, dann aber schlagartig. Nur so ist es zu erklären, dass Chetnut plötzlich tot umfiel.«
    »Der Arzt…«, wollte Toochester einwenden.
    »Der Arzt ist erstens kein Giftexperte«, unterbrach ihn de Lopez, »zweitens gibt es Gifte, die sogar die Experten kaum nachweisen können, und drittens kann es kein Zufall sein, dass mit Cordon genau dasselbe passierte.«
    »Na ja«, brummte Towell, »dieser doppelte, jähe Tod kam mir selbst ja auch eigenartig vor. Ich gestehe, dass ich schon bei Chetnuts plötzlichem Tod Bedenken hatte. Aber trotzdem kann ich es mir eigentlich nicht vorstellen, warum man ihn und später Gordon hätte umbringen sollen.«
    »Na«, sagte der Argentinier ironisch, »das sollte doch jetzt nicht mehr allzu schwer zu erraten sein. Ben Lindser, meine Herren, Ihr tüchtiger Klub-Manager, hat den Umgang mit viel Geld auf die Dauer nicht vertragen. Er durfte zwar Schecks unterschreiben, die immerhin auf fünfzigtausend Dollar lauteten…«
    »Woher wissen Sie denn das?«, brummte Toochester.
    Wieder lächelte der Argentinier.
    »Ich habe mich ein bisschen umgehört«, brummte er vielsagend. »Beispielsweise also wurde der Seraldi als Schmerzensgeld für diese furchtbare Sache, dass ihr beim Eintreffen im Klub eine Leiche entgegenstürzt, von Lindser ein Scheck über fünfzigtausend Dollar

Weitere Kostenlose Bücher