Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0240 - Totentanz im Dollar-Club

0240 - Totentanz im Dollar-Club

Titel: 0240 - Totentanz im Dollar-Club
Autoren: Totentanz im Dollar-Club
Vom Netzwerk:
Kajüte führte. Ich riss sie auf und wäre beinahe gegen einen Mann geprallt, der gerade herauswollte. Er hatte ein paar blaue Flecken, Hautabschürfungen und Beulen im Gesicht. Aber es war dennoch ein Gesicht, das ich kannte, wie ich kein anderes Gesicht auf dieser Erde kenne.
    Es war Phil.
    »Geh mir aus dem Weg«, knurrte er. »Lindser hat mich durch die Mangel gedreht. Jetzt möchte ich mich bedanken. Wo ist er?«
    Ich drehte mich um.
    »Da!«, sagte ich.
    Keinen Augenblick zu früh war unser Augenmerk wieder auf Lindser gerichtet worden. Er kam gerade auf die Beine. Phil schob mich zur Seite und stand im Nu bei ihm. Fair, wie er war, ließ er ihn erst hochkommen. Aber als Lindser dann ausholte, wurde Phil auch aktiv. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verbeißen.
    Aus der Kajüte kamen jetzt die anderen von der Besatzung. Sie hatten sich zum Teil mit Küchen- und Besteckmessern bewaffnet. Eine Minute später steckte auch Towell seinen Römerkopf zur Tür heraus und rief: »Wie sieht es aus?«
    Ich konnte das Lachen nicht verbeißen. Denn in dem Augenblick kamen die letzten beiden Gangster mit erhobenen Armen um die Ecke herum. Hinter ihnen her marschierte Port Jackson und hatte sich zwei Gewehre unter den rechten Arm geklemmt.
    Ein paar Minuten brauchten wir, um alles nachzusehen, Jackson notdürftig zu verbinden und die Gangster zu fesseln, da keine Handschellen da waren. Als wir damit fertig waren und Jackson mit einer Whiskyflasche herangeschlendert kam, erschienen auch die anderen Herren. In ihrem Aufzug glichen sie eher ausgewachsenen Landstreichern als Mitgliedern des feudalsten Klubs von Manhattan. Ein allgemeines Händeschütteln ging los und ein fleißiges Erzählen. Nur einer verhielt sich ruhig. Es war Port Jackson. Er zog mich am Ärmel auf die Seite. Phil kam mit.
    »Wie kommen Sie hierher?«, fragte Jackson.
    »FBI«, sagte ich nur.
    »Ich hatte mir so was gedacht«, nickte er.
    Ich schwieg einen Augenblick. Dann sagte ich: »Ich will Ihnen reinen Wein einschenken, Jackson. Ich muss auch Sie verhaften. Wegen Opiumschmuggels.«
    »Hm…«, brummte er. »Schade. Wenn es Towell erfährt, ist er um eine Enttäuschung reicher. Als ich das letzte Mal rauskam, schwor ich ihm natürlich hoch und heilig, dass so was nicht wieder Vorkommen würde. Aber die Katze lässt das Mausen nicht. Übrigens, haben Sie was dagegen, wenn ich mal runtergehe?«
    »Nicht das geringste«, sagte ich. »Sie werden wohl nicht so verrückt sein und irgendeine Dummheit vorbereiten wollen, wie?«
    Er grinste nur. Nach ein paar Minuten kam er wieder an Deck. Er hatte sich
    einen Lederbeutel um den Hals gehängt.
    »Sagen Sie, Cotton«, brummte er, »was wäre eigentlich geworden, wenn wir uns an Land begegnet wären?«
    »Gar nichts«, sagte ich. »Auf afrikanischem Boden habe ich keine Befugnisse.«
    Jackson nickte ein paar Mal nachdenklich.
    »Da liegen ja die Gewehre«, sagte er plötzlich. »Ich meine, falls Sie plötzlich mal Lust kriegen sollten, auf Haie zu schießen…«
    Er drehte sich auf dem Absatz um und hechtete gekonnt wie ein Olympiasieger über die Reling ins Meer. Ein paar Sekunden lang sahen wir reichlich verdattert hinter ihm her. Dann griff Phil langsam zu einem Gewehr, lud es durch und knurrte: »Verdammt, ich habe Haie noch nie leiden können…«
    Ein paar Minuten lang schossen wir auf jede Dreieckflosse, die sich sehen ließ. Dann legten wir die Gewehre weg. Es war reiner Zufall, dass im selben Augenblick drüben jemand an Land kletterte …
    ENDE
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher