Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0240 - Totentanz im Dollar-Club

0240 - Totentanz im Dollar-Club

Titel: 0240 - Totentanz im Dollar-Club
Autoren: Totentanz im Dollar-Club
Vom Netzwerk:
Gesicht war ein wenig verzerrt.
    »Ich bin Cotton«, sagte ich. »Sie gehören zur Mannschaft?«
    Er nickte.
    »Geben Sie mir Ihre Pistole«, sagte er. »Holen Sie seine! Ich bin Port Jackson, der Steuermann!«
    »Angenehm«, brummte ich. Für einen Sekundenbruchteil dachte ich an eine gewisse Opiumhöhle, die von einem Port Jackson beliefert worden war. Aber dann hatte ich keine Zeit mehr, an solche Dinge zu denken. Der Schuss hatte die anderen alarmiert.
    ***
    Eine Kugel peitschte dicht an mir vorbei. Ich fuhr mir unwillkürlich mit der Hand an die linke Schläfe. Der Schuss war so nahe daran vorbeigegangen, dass ich den heißen Luftzug gespürt hatte.
    Ich warf mich hinter dachähnlich abgeschrägte Kästen in Deckung und peilte vorsichtig die Lage.
    Drüben aus dem Niedergang quollen ein paar Männer heraus, die alle nichts weiter anhatten als eine Hose und ein Unterhemd. Dafür hielten sie Gewehre in den Händen, und das gefiel mir nun gar nicht.
    Den ersten nahm ich aufs Korn, als er hinter einem Mast verschwinden wollte. Ich hatte sorgfältig gezielt, und meine Kugel traf ihn ins rechte Oberarmgelenk. Mit einem Aufschrei stürzte er nach hinten, drehte sich zweimal um sich selbst und blieb liegen.
    Der Posten, den Jackson und ich gemeinsam überwältigt hatten, lag noch immer regungslos auf dem Deck. Ich hatte mir seine Pistole geholt und meine an Jackson abgegeben. Aber wo steckte Jackson eigentlich?
    Ich konnte ihn nirgendwo sehen. Dafür wurde es Zeit, dass ich mich nach einer besseren Deckung umsah. Die Burschen deckten mich mit ihren Gewehren ein. Die Holzsplitter des Kastens, hinter dem ich lag, flogen mir um die Ohren. Man konnte sich ausrechnen, wann sie den Kasten so weit zersiebt hatten, dass er als Deckung nichts mehr wert war.
    Vorsichtig drehte ich den Kopf ein wenig und sah mich um. Wenn ich drei Schritte nach hinten sprang, konnte ich hinter den hohen Aufbau der Kajüte in Deckung gehen. Die Frage war nur, ob ich diese Schritte schaffen würde, ohne von ihnen mit einer Gewehrkugel erwischt zu werden.
    Der erste Gewehrschuss durchschlug den Kasten dicht neben mir und jagte mir eine Ladung Holzsplitter in den linken Unterarm, in den Hals und in die Schulter. Es schmerzte höllisch, und augenblicklich floss mir das Blut am Arm hprab.
    Deckung hin, Deckung her - hier musste ich auf jeden Fall verschwinden. Ich zog die Knie an und stieß mich ab wie ein springender Panther. Ich lief nicht, ich flog hinter die Kajüte, krachte mit dem Schädel gegen die Wand und sah für einen Augenblick Sterne.
    Das Gewehrfeuer hatte aufgehört. Ich rieb mir die Stirn, wo sich eine schöne Beule zu bilden begann. Ein bisschen benommen kam ich auf die Beine. Im selben Augenblick tauchte Lindser an der anderen Ecke des Kajütenaufbaus auf.
    Einen Sekundenbruchteil standen wir uns auf drei Schritt gegenüber. Dann fuhr meine Pistole hoch und Lindsers Gewehr. Auf jeder FBI-Akademie bringt man uns einen höllischen Respekt vor Gewehren bei. Also ließ ich mich nach links fallen, während ich abdrückte.
    Unsere beiden Schüsse gingen trotz der geringen Entfernung fehl. Seiner, weil ich mich früh genug aus der Schusslinie warf, und meiner, weil ich im Fallen nicht zielen konnte. Aber ich krachte mit der linken Seite gegen etwas Hartes, Kantiges und war für ein paar Sekunden schachmatt, denn ich sah nichts als Sterne.
    Dafür hörte ich im Unterbewusstsein einen Ruf.
    Vielleicht dauerte es nur zwei oder drei Herzschläge, bis ich wieder klar sehen konnte, aber als sich vor mir alles wieder klar Umrissen zeigte, hatte sich die Lage zu meinen Gunsten geändert. Direkt hinter Lindser stand Jackson. Er hielt meine Pistole in der Hand und drückte sie Lindser ins Kreuz. Lindser hielt das Gewehr noch in der rechten Hand, hatte aber die Arme vorsorglich zur Seite gespreizt.
    »Nehmen Sie ihm das verdammte Gewehr ab, Cotton!«, stieß Jackson mit schmerzverzerrtem Gesicht hervor.
    Ich beeilte mich, zu ihm zu kommen, und riss Ben Lindser das Gewehr aus der Hand. Als er es schon losließ, trat er mir doch noch gegen das Schienbein. Alles, was er erreichte, war, dass mir der Gewehrkolben nach vorn schlug und ihn in den Leib traf. Mit einem dumpfen Gurgeln sackte er zusammen. Jackson stürzte über ihn.
    Ich wälzte Jackson herum. Er stemmte sich mühsam empor.
    »Schon gut!«, brummte er. »Geht schon wieder. Ich hab die anderen raufgeholt. Sie sitzen da in der Kajüte. Brauchen nur Waffen.«
    Ich entdeckte eine Tür, die in die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher