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0240 - An der Schwelle der Hölle

Titel: 0240 - An der Schwelle der Hölle
Autoren: Unbekannt
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und vakuumbeständigen Metallplastikgewebe.
    Darunter lag eine Schicht schmelzfester Isolierstoffe und ganz ihnen folgte ein Unteranzug, der den Träger mit Atemluft umgab.
    Selbst bei einer Beschädigung des Überanzugs würde der Unteranzug die Funktion eines Vakuumschutzes noch erfüllen.
    Aber auch das Gehirn des Mobys war nicht leicht verwundbar.
    Die großen Kristallblöcke, manche von der Größe eines Eisbergs, lagen weit auseinander. Dazwischen verstreut hingen von Decke und Wänden der riesigen Halle kopfgroße bis mikroskopisch winzige Kristallblöcke. Sie spiegelten das Feuer der kochenden und brodelnden Blöcke vielfältig wider. Aber ihre Funktionsfähigkeit schien dadurch nicht beeinträchtigt zu werden.
    Rakal und Tronar schleuderten ihre fünfte und sechste Säurebombe gegen eine Ansammlung mittelgroßer Blöcke. Dann schleusten sie sich wieder in den Energiestrom zur CREST II ein.
    Als sie zurückkehrten, floß ein roter Glutstrom auf sie zu. Sie wichen aus und erstiegen einen Kristallblock. Von dort aus konnten sie die Wirkung ihrer letzten Bomben erkennen. Wo eben noch Dutzende Gehirnblöcke gestanden hatten, brodelte und schäumte jetzt eine zischende dampfende Masse. Die Ränder der Masse erreichten soeben einen der hausgroßen Blöcke. Wie Gischt stieg blasiger Schaum empor. Der getroffene Block verfärbte sich. Dann begann er langsam vornüberzusinken.
    „Fort von hier!" schrie Rakal. Er packte seinen Bruder am Arm und zog ihn mit.
    Tronar besann sich nicht länger. Mit weiten Sprüngen liefen die Mutanten aus der Gefahrenzone. Beide steuerten auf eine andere Häufung mittlerer Gehirnblöcke zu.
    „Vielleicht haben wir jetzt den verwundbarsten Punkt entdeckt!"
    schrie Tronar seinem Bruder zu, während sie die Sprengkapseln aktivierten.
    Rakal nickte. Die Flammenwand warf seinen Schatten gespenstisch groß gegen den nächsten Kristallberg.
    In diesem Augenblick stürzte der von der Glut getroffene Kristall in den kochenden Glutschaum. Mit ohrenbetäubendem Getöse brach er auseinander. Bruchstücke und Glutfladen flogen durch den Hohlraum.
    Doch das sahen die Zwillinge schon nicht mehr.
    Sie hatten sich erneut in „ihren" Energiestrom eingefädelt, um neue Säurebomben zu holen.
    Die Welt schien auf dem Kopf zu stehen.
    Oberleutnant Uwanok verlor nicht so leicht die Fassung. Aber er schrie vor Entsetzen, als er zu sich kam.
    Über ihm wölbte sich die Felslandschaft, auf der er zuvor gestanden hatte. Unter ihm jedoch war nichts buchstäblich nichts.
    Aino hatte Mühe, das Schwindelgefühl zu unterdrücken. Sein Magen revoltierte. Er begriff, daß er dabei war, seekrank zu werden. Im geschlossenen Raumanzug mußte das zur Katastrophe führen.
    Es gelang ihm, den Anfall zu überwinden. Vorsichtig bewegte er Arme und Beine. Er stieß auf keinerlei Widerstand. Das ließ ihn stutzen. Er versuchte sich aufzurichten. Das Ergebnis hatte er erwartet. Er konnte sich nicht besser bewegen als im schwerelosen Zustand.
    Verblüfft hielt er inne. Mißtrauisch musterte er die Gebirgslandschaft, von der er heruntergefallen war. Warum war die Fallbewegung seines Körpers gebremst worden, wenn sich unter ihm nichts befand? Normalerweise hätte er in der gleichen Richtung bis in alle Ewigkeit weiterfallen müssen. Nur äußere Einwirkung vermochte den freien Fall zu hemmen. Doch worin bestand diese äußere Einwirkung?
    Aino Uwanok überlegte, ob er das winzige Rückstoßaggregat seines Raumanzugs für ein Experiment verwenden sollte.
    Eigentlich müßte er damit die Felslandschaft über sich erreichen können...
    Er kam zu dem Schluß, daß er durch einen Versuch nichts verlieren könnte.
    Es gelang ihm, seinen Körper so zu drehen, daß es den Anschein erweckte, als stünde er aufrecht auf dem finsteren Abgrund. Er griff nach dem Schalthebel an seinem Kombigürtel und aktivierte den Treibsatz. Mühelos hob er ab und bewegte sich schräg nach oben. Schon glaubte er an einen Erfolg seines Experiments. Da erreichte er die imaginäre Mittellinie zwischen oberer und unterer Welt. Die Außenmikrophone übermittelten ihm ein schmetterndes Krachen. Dann stürzte er kopfüber dem Abgrund entgegen.
    Diesmal verlor er nicht das Bewußtsein. Er wollte wissen, was ihn beim erstenmal aufgehalten hatte. Mit verkniffenem Gesicht sah er die Schwärze auf sich zukommen. Seine Finger hielten den Steuerhebel des Rückstoßaggregates so, daß die winzigen Düsenöffnungen gegen die Oberwelt wiesen. Dadurch wurde sein Fall immer
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