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024 - Irrfahrt der Skelette

024 - Irrfahrt der Skelette

Titel: 024 - Irrfahrt der Skelette
Autoren: Larry Brent
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unterbrochen wurde. Er suchte verzweifelt nach
einem Ausweg aus dieser tödlichen Situation, aber er sah keine Möglichkeit,
hier etwas zu verändern. Wenn es ihm jedoch gelänge, Torrances Aufmerksamkeit
abzulenken oder wenigstens ihm das Gefühl zu geben, daß er sich in seinem
Triumph sonnen konnte. Im Umgang mit psychisch gestörten Personen war das immer
eine äußerst heikle Sache. Jeder Fall war anders gelagert. Wo der eine positiv
reagierte, konnte der andere zu einer reißenden Bestie werden.
    Es gelang Larry, den richtigen
Tonfall zu finden, der Torrance klarmachte, daß der Agent so gut wie aufgegeben
hatte und einsah, wie sinnlos jede Gegenwehr war. Torrances Brust dehnte sich
vor Stolz. Er triumphierte. Er wußte, daß er zum Schluß auf jeden Fall Sieger
sein würde.
    » ... warum mußte Clea Utrami sterben?« wollte Larry wissen, als
das Gespräch sich genau in den Bahnen bewegte, die Torrance offenbar besonderen
Triumph vermittelten.
    Der Wahnwitzige, noch immer die gefährliche Spraydose in der Hand
haltend, grinste. »Sie ließ durchblicken, daß sie an meinen Arbeiten
interessiert sei. Sie war eine Spionin einer arabischen Widerstandsgruppe.
Irgendwie muß einem Verbindungsmann etwas zu Ohren gekommen sein. Meine
Forschungen wurden von jeher äußerst aufmerksam beobachtet. Die Zwischenfälle,
die man während der vergangenen zehn Tage registrierte, scheinen offenbar
wieder die eine oder andere Seite hellhörig gemacht zu haben. Aber ich bin
nicht daran interessiert. Ich bestimme allein über den Einsatz des Todesgases.
Man könnte damit die gesamte Menschheit ausrotten! Atmen muß jeder, und mein
Gas hat die Fähigkeit, sich mit einem normalen Sauerstoffmolekül zu verbinden.
    Beim Einatmen gelangt es in die Blutbahn, und hier kommt es zu
einer Kettenreaktion. Die Gasmoleküle vermehren sich im sauerstoffreichen Blut
in Bruchteilen von Sekunden, und im gleichen Augenblick setzt auch der
Zerstörungsprozeß des Körpers ein. Eine einfache Darstellung für einen
komplizierten Vorgang! Das lebende Gewebe löst sich tatsächlich in unsichtbare
Atome auf und wird selbst zu einem Gas, wenn Sie es so vereinfacht ausgedrückt
haben wollen. Clea Utrami stellte eine Gefahr für mich dar. Ich konnte es nicht
riskieren, meine Pläne zu gefährden. Einmal ließ ich mich schon dazu überreden.
Es war ein Fehler, wie ich heute erkennen muß.«
    »Wieso?«
    Larry kam es darauf an, das Gespräch so lange wie möglich
hinauszuziehen.
    »Nun, Sie wissen von den herrenlosen Segelbooten. Als ich davon
las, mußte ich sofort an meine Forschungen denken. Menschen verschwinden
spurlos. Hätte man genauer nachgesehen, würde man die Skelette gefunden haben.
Vielleicht wurden sie zum Teil mit dem Wind von Bord geweht oder durch die
Wellen von Bord gespült, wer weiß ... Ich gab vor vier Jahren die Formel und
einen Versuchsbehälter mit dem Todesgas an zwei Südamerikaner weiter, die mich
eigentlich in meinen Forschungen unterstützen wollten. Ich erfuhr von ihnen,
daß sie auf der hier auf der Karte markierten Jumentos-lnsel ihre Experimente
machen wollten.
    Die Insel, die zur Hälfte aus einem Korallenriff besteht, ist
unbewohnt. Ich habe von den beiden Männern nie wieder etwas gehört, obwohl sie
versprachen, mich zu Rate zu ziehen und mich auf dem laufenden zu halten. In
der Zeit arbeitete ich selbst an der Verbesserung des Gases, und ich
entwickelte auch ein wichtiges Gegengift, das ich mir selbst injiziert habe, so
daß eindringende Gasmoleküle meinem Körper nichts anhaben können. Etwas muß auf
der erwähnten Insel schiefgegangen sein.
    Es stimmt nämlich etwas nicht: Die herrenlosen Segler wurden
hunderte und tausende Meilen von den Jumentos entfernt
gesichtet. Sie müssen also noch eine ganze Zeit bewußt gesteuert worden sein.
Für mich stand fest, daß die Segler auf der Insel Rast gemacht hatten, daß sie
das Gas eingeatmet haben müssen, aber erst viel später kam die Auswirkung. Und
nun suche ich die Gewißheit.
    Ich habe nicht die Absicht, noch mal nach New York zurückzukehren.
Ich habe ein riesiges schwimmendes Laboratorium, und ich habe eine ganze Menge
Versuchsmaterial. Was braucht man mehr? Endlich bin ich soweit, mich für die
Schmach und die Schande zu rächen, die mir zuteil wurde. Ich dachte immer, es
ist Wahnsinn, Vernichtungswaffen zu entwickeln. Heute weiß ich, daß sie
notwendig sind.
    Die Erde ist verpestet und muß gereinigt werden - von den
Menschen! Meine lautlose Waffe wird sie
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