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024 - Irrfahrt der Skelette

024 - Irrfahrt der Skelette

Titel: 024 - Irrfahrt der Skelette
Autoren: Larry Brent
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dahinraffen. Ich kann schneller handeln
als ein Schütze. Noch ehe er den Finger an den Abzugshahn legt, ist er nur noch
ein armseliges, klappriges Gerippe. Es geht blitzschnell.«
    »Ja, das habe ich bemerkt«, entgegnete Larry leise. »Bei Clea
Utrami.«
    »Sie stand noch neben mir an ihrer Kabinentür. Ich reichte der
Araberin die Hand, um mich von ihr zu verabschieden. An meinen Fingern befanden
sich Spuren der gasförmigen Chemikalie, die ich in die Spraydose abgefüllt
habe. Die Utrami wurde von mir noch in die Kabine gestoßen, und ich ging
weiter. Nicht mal ein Todesschrei kam über die Lippen der Spionin.« Zwei
Minuten der Aufsichtslosigkeit hatten Torrance genügt, um einen Menschen ins
Jenseits zu befördern ...
    Das Mosaik war fast vollkommen. Die Vermutung von X-RAY-1 hatte
eine ungeheuerliche Bestätigung gefunden. Larry Brent wußte nun alles über die
Absichten des Wahnsinnigen. Aber ihm waren die Hände gebunden. Torrance war ein
Gigant, unbezwingbar, solange sich das Todesgas in seinen Händen befand.
     
    ●
     
    Er kam in dieser Nacht nicht zur Ruhe. Seine Gedanken drehten sich
im Kreis. Leise schaukelte das Schiff, dessen gefährdete Passagiere nicht
wußten, daß sich ein menschliches Monster an Bord befand.
    X-RAY-3 bedachte eine Menge Möglichkeiten, aber jede war zu
riskant. Torrance war nur in dem Augenblick zu schlagen, wenn die Spraydose
außerhalb der Reichweite seiner Hände stand.
    Und auch dann noch war er selbst eine Zeitbombe!
    Befanden sich Spuren des Gases an seinen Händen, dann hatte er die
Möglichkeit, den Tod zu verbreiten. Die Ausführungen Torrances waren klar genug
gewesen, um zu erkennen, daß sich das Gas auch über die Porenatmung des Körpers
mit den Sauerstoffmolekülen im Blut verband und seine tödliche Wirkung
entfaltete. Larry sah die Sackgasse. Und doch mußte er einen Ausweg finden.
    Der Amerikaner gab über seine Miniatursendeanlage einen knappen
Bericht an die Funkzentrale der PSA. Von dem Computer wurde ein Signal
ausgelöst, womit ein besonders angeschlossenes Telefon in der Wohnung von X-RAY-1
angesprochen wurde.
    David Gallun hob ab, und ihm wurde, drei Minuten nach der
Mitteilung Larry Brents, die genaue Notiz überspielt. Der Leiter der PSA machte
ein ernstes Gesicht. Er begriff nur zu gut, in welcher Situation Larry Brent
sich befand. Über den PSA-Ring stellte er sofort Funkkontakt zu seinem Agenten
auf der Andrea Morena her. Auch X-RAY-1 war es nicht möglich, Larry Brent die
Entscheidung abzunehmen oder ihm einen Tip zu geben. X- RAY-3 mußte sich an die
Gegebenheiten halten und einen geeigneten Zeitpunkt abwarten, um Torrance
überlisten zu können. Das konnte unter Umständen lange dauern, zu lange.
    Der Leiter der PSA und sein bester Agent sprachen sich ab, auf
jeden Fall in Funkkontakt miteinander zu bleiben. Es war gut, daß es diesen Weg
gab, da das Luxusschiff selbst keinen Funkraum mehr besaß. X- RAY-3 aber würde
die Zentrale der PSA ständig auf dem laufenden halten. Und durch die
PSA-Zentrale wiederum konnten wichtige behördliche Stellen informiert werden,
damit man auch dort über das Schicksal der MS Andrea Morena Bescheid wußte.
    Dem Schiff und seinen Passagieren aber konnte niemand zu Hilfe
kommen. Eine Invasion von außen her wäre nutzlos gewesen und hätte die Lage der
Reisenden vielleicht nur noch verschlimmert, weil Professor Torrance sich in
seinem Wahn möglicherweise zu einer Kurzschlußhandlung hinreißen ließ. Nur
einer hatte es in der Hand, das Unheimliche abzuwenden: Larry Brent. Auf seinen
Schultern lastete die gesamte Verantwortung. Wenn er ausfiel, wenn er nur einen
einzigen Denkfehler beging, war alles zu Ende.
    Lange noch hörte er nach dem kurzen Zwiegespräch das monotone
Stampfen aus dem Maschinenraum.
    Larry nickte nur flüchtig ein und war beim geringsten Geräusch
sofort wieder wach. Sein trainiertes Unterbewußtsein, in tausend Gefahren
geschult, wurde nun zu einer lebenswichtigen Einrichtung.
    Schritte vor der Tür ... leise, kaum wahrnehmbar.
    X-RAY-3 war sofort hellwach. Er richtete sich auf. Die Schritte
entfernten sich. Irgendwo klappte leise eine Tür ins Schloß. Offenbar ein
Spätheimkehrer, der letzte Tänzer vielleicht, oder der letzte Barbesucher.
    A her es hätte auch Professor Torrance sein können. Wenn der
Wahnsinnige sich etwas einfallen ließ, dann wurde er zu einer noch
unberechenbareren Gefahr. Es genügte, wenn er das Gas in einem unbewachten
Augenblick durch das Schlüsselloch oder eine
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