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024 - Irrfahrt der Skelette

024 - Irrfahrt der Skelette

Titel: 024 - Irrfahrt der Skelette
Autoren: Larry Brent
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übrigbleiben.
Ihm machte das Gas nichts aus, da sich in seiner Blutbahn ein Gegenmittel
befand, das sofort die Gasmoleküle von dem sauerstoffangereicherten Blut
trennte, so daß sich die Wirkung praktisch aufhob.
    Torrance verließ nach zehn Minuten den Funkraum. Die Geräte waren
unbrauchbar. Die Stimme der MS Andrea Morena war damit verstummt. Von dieser
Stunde an würde der Luxusdampfer sich nicht mehr melden und auch keine
Gespräche mehr empfangen können.
    Der Irre war seinem Ziel näher. Jetzt, mitten in der Nacht,
leitete er seinen nächsten Schritt ein.
    Der Kurs des Schiffes mußte augenblicklich geändert werden. Für
die Andrea Morena war nicht eine der großen Inseln, nämlich Andros Island, das
Ziel, sondern eine winzige weiter südlich. Eine der Jumento-Inseln wollte er
erreichen. Auf der Karte, die er zusammengefaltet in seiner Brieftasche trug,
war der Punkt genau eingezeichnet. Es war die kleinste der Jumentos-Inseln,
kaum zweihundert Meter breit und achthundert Meter lang.
     
    ●
     
    Die Unruhe begleitete ihn wie ein Schatten.
    Larry durchsuchte das ganze Schiff und hielt Passagiere an, von
denen er wußte, daß sie schon mit Torrance gesprochen hatten oder kurz mit ihm zusammengewesen
waren.
    Niemand hatte ihn gesehen. Zum dritten Mal während der letzten
Stunde warf er auch einen Blick in den Bridgeraum und durchquerte noch einmal
die Restaurants und die Bar. Er ließ sich seine Nervosität nicht anmerken.
    X-RAY-3 sah ein, daß es sinnlos war, auf dem riesigen Schiff nach
einem Mann zu suchen, der sich offensichtlich mit Absicht irgendwo verborgen hielt.
    Hatte Torrance bemerkt, daß etwas um ihn herum vorging?
    Daran glaubte Larry weniger. Vielmehr sah es so aus, als wäre mit
dem Geschehen um Clea Utrami etwas in Bewegung geraten.
    Und bisher hatte er sich immer auf sein Gefühl verlassen können.
    Brent nahm sich vor, trotz der fortgeschrittenen Stunde auf jeden
Fall Torrances Kabine zu inspizieren. Doch erst wollte er noch ein kurzes
Gespräch mit dem wachhabenden Offizier oder nach Möglichkeit mit dem Kapitän
führen. Die Besatzung mußte auf Torrance besonders aufmerksam gemacht werden.
    X-RAY-3 eilte die Stufen zur Brücke hinauf. Hinter den breiten
Fenstern nahm er helles Licht wahr und erkannte die schemenhaften Umrisse von
zwei Männern, die sich gegenüberständen. Die Tür zur Kommandozentrale war
geschlossen. Als Larry dicht davorstand, hörte er klar und deutlich mehrere
laut gesprochene Worte: » ... dann sind wir uns ja einig, Kapitän ... «
    Die Stimme von David Torrance!
    Als würde eine unsichtbare Macht ihn dazu zwingen, griff der PSA-
Agent nach der Smith & Wesson Laser in seiner Schulterhalfter. Die Stimme
von Torrance klang triumphierend und drohend.
    Blitzschnell riß Larry die Tür zur Kommandozentrale auf.
    Kapitän Canopi wandte sich gerade ab und setzte sich müde und
niedergeschlagen hinter den Tisch, wo mehrere Seekarten ausgebreitet lagen.
    Torrance wirbelte mit erstaunlicher Geschwindigkeit herum, und die
winzige Öffnung des Ventils der Spraydose zeigte genau auf Larry, während die
Laserwaffe von X-RAY-3 auf Torrances Brust zielte.
     
    ●
     
    Torrance grinste bösartig. »Sieh mal einer an. Mein
sonnengebräunter Nachbar ist wohl so etwas wie Privatdetektiv? Aber selbst das
wird ihm nicht viel nützen. Ich würde Ihnen empfehlen, die Kanone schnellstens
wegzuwerfen.« X-RAY-3 schüttelte den Kopf.
    »Ich denke nicht daran, Torrance!« sagte er mit fester Stimme.
»Ich kam zufällig vorbei und habe bemerkt, daß hier etwas nicht stimmt. Was
soll der Unfug?«
    Die irren Augen des Wissenschaftlers sagten alles. Torrance war
übergeschnappt. Man mußte versuchen, ihn mit ruhigen Worten abzulenken und dann
zuzupacken.
    »Geben Sie mir die Spraydose, Torrance!« Larry streckte die Linke
aus, während die rechte Hand mit der Laserpistole unverändert auf den Mann
gerichtet war.
    Torrance lachte. »Sie scheinen sich der Gefahr nicht bewußt zu
sein, in der Sie schweben«, sagte er messerscharf. Kapitän Canopi sah mit
bleichem Gesicht auf die Männer. Er schüttelte den Kopf, als er Larrys
Entschlossenheit in dessen Augen las.
    »Es ist sinnlos, Sir«, meinte der Verantwortliche der Andrea
Morena. »Ihr Vorhaben mag gut gemeint sein, aber Sie gefährden nur sich selbst
und darüber hinaus das ganze Schiff.«
    Torrance nickte. »Er hat es begriffen. Ich brauche nur den Finger
ein klein wenig zu bewegen, und von Ihnen ist nichts mehr übrig.«
    Larrys Augen
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