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024 - Horrorhölle Tansania

024 - Horrorhölle Tansania

Titel: 024 - Horrorhölle Tansania
Autoren: A.F.Morland
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dir, ob sie dich wiedersieht.«
    »Wenn ich nicht zur gewohnten Zeit nach Hause komme, wird sich meine Frau an die Polizei wenden.«
    »Gehst du nach der Arbeit nie einen heben?«
    »Nein, das hat es in den zehn Jahren Ehe noch nicht gegeben. Meine Frau hängt sehr an mir. Sie ist ein wenig schüchtern, hat Angst vor dem Leben. Ich bin ihre Stütze. An mir richtet sie sich auf, hinter mir versteckt sie sich, wenn unangenehme Dinge auf die Familie zukommen. Sie braucht mich. Die Kinder brauchen mich…«
    »Nun sieh mal an, und ich brauche dich auch. Muß doch ein herrliches Gefühl sein, wenn man so begehrt und unentbehrlich ist wie du.«
    »Ich sage es Ihnen noch einmal: Meine Frau wird zur Polizei gehen«, sagte Zanaza eindringlich. »Denken Sie an die Folgen! Man wird mich suchen!«
    »Aber nicht finden«, sagte Frank Esslin ungerührt.
    »Vor dem Haus steht mein Wagen.«
    »Vielen Dank, daß du mich darauf aufmerksam gemacht hast, ich werde ihn hinter das Haus fahren.«
    »Es kann ihn bereits jemand gesehen haben.«
    »Dieses Risiko nehme ich auf mich«, meinte Esslin und zuckte die Achseln. Er verließ das Gebäude.
    Zanaza hörte, wie er den Motor anließ und die klapperige Karre hinter dem Haus versteckte. Der Motor verstummte. Frank Esslin kehrte durch die Hintertür zurück.
    Zanaza blickte ihn verzweifelt an. »Haben Sie denn kein Herz im Leibe?«
    »Doch, aber vielleicht solltest du wissen, daß es nicht für das Gute schlägt. Folglich hat es keinen Zweck, wenn du an mein Mitgefühl appellierst. Ich tue nur, was ich für richtig halte und was mir nützt.«
    Der Neger unternahm einen zaghaften Versuch, sich von den Fesseln zu befreien, mußte ihn aber sofort wieder abbrechen, denn die Luft wurde ihm knapp.
    Esslin lachte. »Nichts zu machen, Freund. Ich würde an deiner Stelle einfach resignieren. Lehn dich nicht gegen das Unvermeidbare auf, das hat keinen Zweck. Du machst dir damit nur selbst das Leben unnötig schwer.«
    Der Schweiß rann über Zanazas Gesicht und vermischte sich mit dem Blut, das aus seiner Nase geflossen und eingetrocknet war. Rotes Blut auf schwarzer Haut – es war kaum zu sehen.
    »Sind Sie sich darüber im klaren, daß Sie ein Verbrechen begehen?« fragte der Neger mit krächzender Stimme.
    Ein fanatisches Glühen erschien in Esslins Augen. »Dummkopf«, sagte er leidenschaftlich. »Für dich Einfaltspinsel gibt es nur Gesetz und Ordnung. Alles, was nicht in dieses Schema paßt, nennst du ein Verbrechen. Aber so simpel liegen die Dinge nicht immer. Es gibt mehr, als du dir träumen läßt. Du wirst davon eine Kostprobe erhalten. Was bist du? Moslem? Katholik? Protestant? Hinduist? Oder bist du Anhänger irgendeiner Naturreligion?«
    »Ich bin Katholik.«
    »Besuchst du die Kirche?«
    »Manchmal.«
    »Warum gehst du nicht jeden Sonntag, wie es deine Religion vorschreibt?«
    »Das… das werde ich von nun an tun.«
    »Glaubst du an Gott?«
    »Ja.«
    »Und an den Teufel?«
    »Es gibt ihn.«
    »Sehr richtig!« sagte Esslin erregt. »Es gibt ihn. Ich habe ihn zwar noch nicht zu Gesicht gekriegt, aber eines Tages wird er verlangen, daß man mich zu ihm bringt. Sieh mich nicht so entsetzt an. Du hast einen der eifrigsten Diener des Bösen vor dir. Jetzt denkst du wohl, ich wäre nicht ganz richtig im Kopf, aber du irrst dich. Mit mir ist alles in Ordnung. Ich stehe auf der Seite der schwarzen Macht, und du wirst in absehbarer Zeit zwei ihrer gefährlichsten Vertreter kennenlernen: Rufus, den Dämon mit den vielen Gesichtern, und Phorkys, den Vater der Ungeheuer!«
    Zanaza fing an zu zittern. Dieser Mann schien die Wahrheit zu sagen. Der Neger glaubte nun zu wissen, daß er verloren war. Er konnte sich nicht vorstellen, daß man ihn wieder freiließ.
    Du bist in eine Falle des Bösen geraten, sagte er sich verzweifelt.
    Aus der kommst du nicht mehr raus.
    Was für Pläne hatten sie mit ihm? Standen ihm furchtbare Qualen bevor? Rufus und Phorkys waren bestimmt sehr grausam.
    Esslin wandte sich um und trat ans Fenster. Auf der Straße waren zwei Fahrzeuge Richtung Daressalam unterwegs. Esslin grinste.
    Wenn die Fahrer geahnt hätten, was in diesem Haus hier anlief, hätten sie Großalarm ausgelöst. Aber die schwarze Blume, an deren Gift viele zugrunde gehen sollten, blühte im Verborgenen auf. Unbeachtet und unbemerkt wuchs sie, und sie würde vielen Menschen zum Verhängnis werden.
    Zwei Stunden vergingen.
    Frank Esslin stand immer noch am Fenster. Er schien auf jemanden zu warten. Zanaza
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