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024 - Horrorhölle Tansania

024 - Horrorhölle Tansania

Titel: 024 - Horrorhölle Tansania
Autoren: A.F.Morland
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lag auf dem Sofa und wagte sich nicht zu rühren. Die Schnur schnitt schmerzhaft in sein Fleisch, er war in Schweiß gebadet.
    Obwohl ihn im Moment niemand bedrohte, krallte sich die nackte Angst mit eiskalten Fingern in sein Herz.
    Sterben! dachte er verzweifelt. Du wirst sterben! Vielleicht werden die Dämonen dich fressen.
    Wie hatte es nur dazu kommen können? Er war zu vertrauensselig gewesen. Das war seit jeher sein Fehler. Vertrauensselig und hilfsbereit – und wenn ihm jemand 50 Tansania-Shilling gab, kannte diese Hilfsbereitschaft kaum noch Grenzen.
    Das Geld machte ihn blind, das harmlose Äußere des Amerikaners täuschte ihn – und so war es passiert.
    Die Dämmerung setzte ein. Düstere Schatten krochen auf das Haus zu und schlossen es ein. Gegen zehn Uhr wippten Scheinwerfer durch die Finsternis. Sie stießen gegen das einsame Haus, schwenkten ab, bohrten sich in die üppige Vegetation und erloschen.
    Frank Esslin verließ das Wohnzimmer. Er wartete in der Diele.
    Draußen klappte eine Wagentür mit einem schmatzenden Geräusch zu, dann näherten sich der Haustür Schritte.
    Esslins Augen verengten sich, als es klopfte. Er trat an die Tür und öffnete sie. Vor ihm stand ein hellhäutiges Mädchen, eine umwerfende Schönheit mit dunklen, brennenden Augen, langem schwarzen Haar, einer dünnen Bluse, deren Knöpfe von einem vollen Busen beinahe gesprengt wurden. Sie trug einen kornblumenblauen Minirock und hatte die wohlgeformtesten Beine, die Frank Esslin je gesehen hatte.
    »Hallo, Frank«, sagte sie mit einer rauchigen Stimme und wiegte sich lasziv in den Hüften. »Da bin ich.«
    Ihr gewinnendes, engelhaftes Aussehen konnte ihn nicht täuschen. Er spürte, wer sich hinter dieser attraktiven Fassade verbarg.
    »Sei mir herzlich willkommen, Rufus«, sagte er und gab die Tür frei, um den Dämon eintreten zu lassen.
    ***
    Rufus konnte jede Gestalt annehmen. Auf diese Weise gelang es ihm immer wieder, die Menschen zu täuschen. Seine ursprüngliche Gestalt war die eines bleichen Skeletts, das eine lange schwarze Kutte mit hochgeschlagener Kapuze trug. Auch so kannten und fürchteten ihn seine Feinde.
    Rufus gehörte seit langem zur Höllenelite. Er hatte der schwarzen Macht zu vielen Siegen verholfen, mußte in der Vergangenheit aber auch so manche schwere Niederlage hinnehmen, und zwar immer dann, wenn es zu einer Konfrontation mit dem Dämonenhasser Tony Ballard kam.
    Vor vielen Jahren war Rufus der Anführer einer gefährlichen Chicagoer Dämonenclique gewesen. Er erinnerte sich noch gut an diese Zeit. Damals hatte es noch den Dämon Zodiac gegeben.
    Ein Tribunal der Dämonen verurteilte Zodiac, den Versager, zum Tode. Auf dem Richtblock des Grauens sollte er sterben, und seine Henker waren keine geringeren als die apokalyptischen Reiter.
    Zu verdanken hatte Zodiac dieses Todesurteil Tony Ballard, an dem er mehrmals scheiterte. Deshalb verfluchte er den Dämonenjäger in der Stunde seines Todes.
    Und dieser Fluch erreichte Rufus, der es sich zum höchsten Ziel setzte, Tony Ballard zu vernichten. Bisher war ihm das noch nicht gelungen. Daß sich das Tribunal der Dämonen seiner noch nicht angenommen hatte, lag wohl daran, daß er der bessere Höllendiplomat war und unter den Vertretern der schwarzen Macht viele Freunde hatte.
    »Großartige Idee, in der Gestalt eines so schönen Mädchens hierher zu kommen«, sagte Frank Esslin. »Da kann kein Mensch Verdacht schöpfen.«
    »Ich werde mich dieses Aussehens auch weiterhin bedienen«, sagte Rufus. Es war für Frank Esslin ungewöhnlich, ihn mit dieser weichen Mädchenstimme sprechen zu hören.
    »Hat das Mädchen einen Namen?« wollte Esslin wissen.
    »Ihre Papiere weisen sie als Jill Cranston aus. Sie ist Engländerin.«
    Esslin grinste. »Wie aufregend. Und wie möchtest du von mir angesprochen werden? In der Öffentlichkeit mit Jill – und wenn wir unter uns sind mit Rufus?«
    »Besser, du nennst mich immer Jill. Wir könnten mal belauscht werden.«
    »Einverstanden«, sagte Esslin. Er wies mit stolzgeschwellter Brust auf die Wohnzimmertür. »Ich habe bereits ein Versuchskaninchen besorgt. Es brennt darauf, deine Bekanntschaft zu machen.«
    Sie betraten den Raum. Zanaza wandte den Kopf zur Tür. Als er das schöne Mädchen sah, rief er mit weinerlicher Stimme: »Helfen Sie mir! Dieser Mann hält mich hier seit Stunden fest! Er… er ist ein schwarzer Sektierer und hat etwas Schreckliches mit mir vor!«
    Esslin lachte. »Du armer Irrer. Du bellst
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