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0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch

0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch

Titel: 0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch
Autoren: Die Angst kriecht in das Kellerloch
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Wohnung entkommen kann.«
    »Seine Wohnung? Wie kommt er in seine Wohnung?«
    »Sie liegt am Ende dieses Apartments. Die ersten drei Zimmer sind die Büros, dahinter liegt seine Wohnung.«
    »Und welche Aussichten hat er, aus seiner Wohnung herauszukommen?«
    Das Mädchen zuckte die Achseln.
    »Ich weiß es nicht genau. Aber es scheint, als ob aus seinem Schlafzimmer eine Tür irgendwohin führt. Wie gesagt, ich weiß es nicht.«
    Phil nickte ein paarmal und wandte sich an unsere Kollegen.
    »Jemand bringt die junge Dame runter in die Halle. Sie soll sich dort vorläufig zu unserer Verfügung halten. Ihr zwei seht hinter jeder Tür in diesem Flur nach, ob es eine Verbindung zu Vanders Wohnung gibt. Seid vorsichtig!«
    »Okay, Phil, wir passen schon auf!«, erwiderten die Angesprochenen und entfernten sich schnell. Phil wandte sich an die letzten beiden, die noch übrig waren.
    »Und ihr nehmt den angrenzenden Flur. Vielleicht gibt es von da her eine Tür, die in Vanders Wohnung führt. Jerry und ich werden ihm von hier aus auf die Pelle rücken.«
    Die Kollegen nickten. Einer fragte: »Wollt ihr das Tränengas nicht mitnehmen?«
    Phil sah mich fragend an. Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein. Solange wir nicht wissen, in welchem Raum die beiden Burschen stecken, hat es keinen Zweck. Wir werden auch so mit ihnen fertig werden, sobald wir sie erst einmal entdeckt haben.«
    »Also gehen wir«, sagte Phil. »Das heißt…«
    Er brach plötzlich ab, drehte sich hastig Um und rief dem Mädchen nach, das gerade weggebracht wurde: »Hallo, Miss Anderson!«
    Sie blieb stehen und sah zurück. Phil machte ein paar Schritte in ihre Richtung und fragte: »Was wissen Sie von der Bombe?«
    Das Mädchen zuckte die Achseln: »Nicht allzu viel. Vander bekam den Auftrag, irgendein Werk an der Produktion irgendeines Artikels zu hindern, den auch die Konkurrenz herausbringen will. Da wollte er die Bombe in eine der Fabrikationshallen schmuggeln lassen.«
    »Die Einzelheiten interessieren mich im Augenblick gar nicht«, erwiderte Phil. »Ich möchte wissen, wo die Bombe jetzt ist?«
    »Sie wird im Konferenzzimmer auf dem Tisch liegen!«, rief das Mädchen.
    »Hoffen wir es«, brummte Phil und kam wieder zurück. »Du hast ja gehört, dass sie eine Bombe in der Bude haben. Wenn sie sehen, dass sie keine Chance mehr haben, besteht natürlich die Gefahr, dass sie sich und uns mit der Bombe in die Luft jagen.«
    »Ja«, gab ich zu, »diese Möglichkeit besteht allerdings.«
    »Ändert das etwas an unserem Vorgehen?«, fragte Phil.
    Er sah mich an. Sein Hut saß weit im Genick. Sein Gesicht war gleichsam gefroren. Ich dachte an den Polizisten, der in der Halle angeschossen worden war und jetzt vielleicht auf irgendeinem Operationstisch um sein Leben rang. Und ich sah den alten Tramp, der bis vor wenigen Minuten hier tot im Flur gelegen hatte.
    Ich schüttelte ernst den Kopf.
    »Nein«, sagte ich ruhig. »Ich denke nicht, dass das etwas an unserem Vorgehen ändert.«
    »Okay«, sagte Phil entschlossen. »Worauf warten wir noch? Gehen wir. Und - für den Fall, dass es schiefgehen sollte - manchmal warst du ein ganz netter Kerl.«
    Ich gab ihm einen Stoß in die kurzen Rippen.
    »Du warst nicht immer nur eine reine Freude«, erwiderte ich.
    »Na also«, sagte Phil. »Dann sind wir uns ja einig. Übrigens habe ich gehört, dass die Himmelfahrt mit einer Bombe schneller gehen soll, als man es merken kann.«
    »Das tröstet mich aber sehr«, erwiderte ich.
    Und dann traten wir leise über die Schwelle in Vanders Apartment.
    ***
    Abby Blythe keuchte die Feuerleiter hinauf, bis ihn die Atemnot zwang, eine Verschnaufpause einzulegen. Er setzte sich auf die Stufen und rang nach Luft. Nur ganz langsam kamen seine Lungen zur Ruhe.
    Fast liebevoll glitten seine Hände über das Paket, das er auf seinen Knien liegen hatte.
    »Dynamit«, murmelte er. »Dynamit…«
    Er blickte in die schwindelnde Tiefe hinab. Aus der sechsundzwanzigsten Etage, in der er sich befand, wirkten die Autos unten wie winzige Spielzeugwagen. Und die Menschen sahen aus wie ganz winzige Punkte, die sinn- und ziellos hin und her krabbelten wie Ameisen.
    Wenn ich das Paket hinunterwerfen würde, dachte er, würde es beim Aufprall sicher explodieren.
    Du Dummkopf!, schalt er sich gleich darauf. Und was hättest du davon? Dieses Paket kann dir den Weg in die Freiheit bahnen. Willst du es aufs Spiel setzen, nur damit es da unten einmal kracht und du die Genugtuung hast, dass ein paar
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