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0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch

0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch

Titel: 0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch
Autoren: Die Angst kriecht in das Kellerloch
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müssen sehen, ob wir eine Aussicht haben, durch meine Wohnung hinauszukommen. Lass dieses hysterische Weibsstück zur Polizei rennen!«
    Laute Schritte hallten aus dem offenstehenden Fenster. Die Stimme der Frau überschlug sich fast, als sie den Männern nachrief: »John, lass mich jetzt nicht im Stich! John, ich liebe dich doch!«
    »Geh zum Teufel!«, schrie der Mann zurück. Blythe verzog sein Gesicht zu einem hässlichen Grinsen. Er hörte, wie die Frau anfing zu weinen.
    Vorsichtig kroch er zwei Stufen höher und hob den Kopf ein wenig. Das Mädchen tupfte sich die Tränen aus dem Gesicht und richtete sich auf zu einer unnatürlich geraden Haltung. Eine feste Entschlossenheit schien sich ihrer bemächtigt zu haben. Mit energischen Schritten ging sie auf eine Tür zu, die nach links abführte. Blythe wartete, bis sie den Raum verlassen hatte.
    Dann aber schwang er sich über das Fensterbrett hinein. Auf dem Tisch lag ein mittelgroßes Paket. Blythe riss es an sich und kletterte wieder hinaus auf die Feuerleiter.
    Dynamit!, dachte er. Und was für eine Menge. Wenn man das mitten im Gebäude explodieren lässt, kann es eine schöne Katastrophe geben…
    Als ich um die Flurecke bog, hörte ich gerade, wie Ruth Anderson sagte: »Ich packe aus. Ich packe alles aus! Bitte, nehmen Sie mich fest! Ich werde Ihnen alles über Vander und über diese Männer erzählen…«
    Verwundert besah ich mir die Szene, während ich näher ging. Phil sah mich kommen, wandte sich aber gleich wieder dem Mädchen zu und fragte: »Wer sind Sie?«
    »Ich bin die Sekretärin von Vander.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Ruth Anderson.«
    »Sind Sie schon lange bei Vander beschäftigt?«
    »Seit über zwei Jahren.«
    »Sie wissen also gut über Vander Bescheid? Auch über das, was diese Männer von Vander wollten?«
    »Natürlich. Ich weiß alles.«
    »Okay, wir werden uns später eingehender unterhalten. Jetzt verraten Sie mir nur eins: Warum haben diese Männer auf uns das Feuer eröffnet?«
    »Weil sie nicht verhaftet werden wollten. Sie glaubten, sie hätten eine Chance, durchzukommen.«
    »Gut, aber warunj fürchteten sie überhaupt, verhaftet zu werden? Was haben sie ausgefressen?«
    »Industrie-Spionage«, sagte das Mädchen nur.
    »Hui!«, sagte Phil.
    Ich stieß einen knappen Pfiff aus und besah mir die Gangster gründlicher. Einer lag im Flur und schien tot zu sein.
    Zwei andere standen an den Wänden und verzogen schmerzlich die Gesichter. Sie waren verwundet, aber auf den ersten Blick war zu erkennen, dass es nicht viel mehr als Schrammen waren, was sie davongetragen hatten.
    »Was ist denn mit dem Tramp los?«, fragte ich leise.
    »Er ist tot«, erwiderte Phil. »Er warf sich in die Schusslinie, als einer dieser Halunken versuchte, den Sergeant zu erschießen. Der alte Mann fing die Kugel für Snyder auf. Die beiden waren doch befreundet. Offenbar seit vielen Jahren.«
    »Und was ist mit dem Sergeant?«
    »Den habe ich niedergeschlagen«, sagte Phil. »Als der alte Mann vor unseren Augen gestorben 'war, übermannte ihn die Wut. Er ging mit den blanken Fäusten auf den Burschen los, der diesen verhängnisvollen Schuss abgefeuert hatte. Er hätte ihn vermutlich totgeschlagen. Und auf Zurufe reagierte er gar nicht.«
    Ich nickte und beugte mich über den Sergeant. Hinter uns wurden Schritte laut. Die angeforderten Kollegen kamen im Laufschritt heran. Wir übergaben ihnen die Gangster, damit sie zunächst einmal im Erdgeschoss vom Arzt der Mordkommission verbunden und hinterher abtransportiert werden konnten. Auch die beiden Leichen wurden von den Kollegen abtransportiert.
    Ich tätschelte dem ohnmächtigen Snyder das Gesicht. Er rekelte sich, stöhnte und schlug die Augen auf.
    »Besorgt ihm ein Glas Wasser oder einen Schluck Whisky!«, bat ich die Kollegen, die nicht mit dem Abtransport der Gefangenen oder der Toten beschäftigt waren.
    Unterdessen hatte sich Phil wieder an das Mädchen gewandt.
    »Wo ist Vander?«, fragte er sie.
    »Noch drin«, erwiderte sie mit einer Kopfbewegung auf die offenstehende Tür des Apartments hin.
    »Wer ist noch bei ihm?«
    »Bill Hough.«
    »Hough? Ist das der Mann, der in der Halle…?«
    »Ja«, unterbrach ihn das Mädchen. »Der in der Halle den einen Polizisten erschossen hat. Deswegen will er sich ja auch nicht ergeben. Er kommt sowieso auf den elektrischen Stuhl. Und Vander wird wohl auch nicht aufgeben.«
    »Wissen Sie, was die beiden Vorhaben?«
    »Vander will versuchen, ob er durch seine
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