Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0238 - Der Geleitzug ins Ungewisse

Titel: 0238 - Der Geleitzug ins Ungewisse
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
vordringlichstes Problem heißt nach wie vor strengste Geheimhaltung.
    Niemand darf ahnen, wer in das vorgelagerte Zwergsystem des großen Andromedanebels eingedrungen ist. Wahrscheinlich werden wir Troja aber unversehrt vorfinden. Die zurückgebliebenen Kommandanten sind keine Dummköpfe. Sie werden sich ausrechnen können, daß wir in Schwierigkeiten geraten sind."
    Atlan ging. Perry Rhodan schaute konzentriert gegen die zartgrün lackierte Tür, bis Gus Fehkers Gesicht erkennbar wurde.
    Er schlängelte sich durch den Spalt, schnalzte erneut lockend mit der Zunge und jonglierte seinen Suppenteller auf den Fingerspitzen.
    „Fangen Sie nur nicht wieder mit Terras grünen Feldern und Auen an", murrte Perry. „Mir ist übel genug. Und hängen Sie ein Handtuch über Ihr Gesicht. Es erinnert mich an die Kraterlandschaft des irdischen Mondes. Kranke soll man nicht mit Heimweh plagen. Ist die Suppe noch heiß?"
    „Warm, Sir", berichtigte Fehker gekrankt. „Bitte sehr, Sir. Welches Handtuch soll ich nehmen?"
    Rhodan schmunzelte unterdrückt.
    „Das rote. Vielleicht wirken Sie dann wie ein Torero. Versuchen Sie es einmal. Mann - und das soll warm sein? Ich vereise mir ja die Zunge!"
    Sergeant Gus Fehker war davon überzeugt, noch nie einen so schwierigen Patienten betreut zu haben wie den Großadministrator des Solaren Imperiums. Fehker kam anschließend zu der Schlußfolgerung, dieser als gerecht bekannte Vorgesetzte könne sich nicht ganz wohl fohlen Damit hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen.
    Als er ging, rief ihm Perry nach: „Verzeihen Sie mir, Gus Ich war widerlich. Sie sind ein erstklassiger Medosergeant."
    Die beiden Posten vor der Kabinentür wunderten sich über Fehkers strahlendes Gesicht. Einer tippte sich gegen die Stirn und fragte: „Ist dir nicht gut, Kleiner?"
    Gus Fehker reckte die spitze Nase noch etwas höher in die Luft.
    Wortlos schritt er an den Wachen vorbei. Der Teller wippte auf seiner Handfläche.
    „Jetzt ist er wahnsinnig geworden", flüsterte der Posten. „Der Chef hat ihm den letzten Nerv gezogen. Armer Teufel."
     
    *
     
    Atlan betrat die Zentrale der CREST II durch das große Hauptschott. Er lauschte einen Augenblick auf das Zischen der zuschwingenden Schotthälften, reichte seinen hüftlangen Umhang einem Roboter und schritt die wenigen Stufen zur Schaltbrücke empor.
    Oberst Cart Rudo fühlte den Kommandantensessel voll aus. Seine mächtigen Schultern ragten über die Wulstränder der Rückenlehne und vermittelten den Eindruck, als hätten dort zwei Männer gesessen Atlans erster Blick galt den Bildschirmen der Panoramagalerie Sie erfaßten einen Winkel von hundert achtzig Grad in der Flugrichtung. Die Heckbeobachtung war nicht weniger umfangreich.
    Cart Rudo grüßte mit einem Kopfnicken. Oberstleutnant Brent Huise der Erste Offizier, warf dem Arkoniden einen forschenden Blick zu und brüllte gleichzeitig einen Programmierer an. Huise war ein stimmgewaltiger Mann, dem man eigentlich niemals etwas recht machen konnte.
    Einen Augenblick lang beobachtete Atlan die Offiziere und Mannschaften der Zentralebesatzung. Sie machten einen guten, disziplinierten Endruck. Hier und da fiel ein Scherzwort oder eine ironische Bemerkung, wie sie für Terraner typisch war.
    Niemand schien es zu stören, daß man sich dem Zentrum eines Sternnebels näherte, den man schon als kleine Galaxis bezeichnen konnte Andro-Beta durchmaß siebentausend Lichtjahre und war dem Andromedanebel nur noch hunderttausend Lichtjahre vorgelagert. Von her aus war es nicht mehr weit bis zu den rätselhaften und noch völlig unbekannten Sonnen und Welten einer Galaxis, die von der Milchstraße fast eineinhalb Millionen Lichtjahre entfernt stand.
    Solche Distanzen konnten von keinem Raumschiff überbrückt werden. Die Triebwerksleistungen wären für solche Fernflüge nur dann ausreichend gewesen, wenn der Materialverschleiß keine Grenzen gezogen hätte.
    Unbekannte Mächte, die man 'Meister der Insel' nannte, hatten bereits vor vielen Jahrtausenden einen Weg zur Überbrückung des Abgrundes zwischen den Galaxien gefunden. Ihre unvorstellbare Technik hatte Gigant-Transmitter geschaffen, die ihre Energie aus natürlich entstandenen, jedoch künstlich plazierten Sonnen bezogen.
    Einer dieser Transmitter - man nannte ihn wegen seines kosmischen Trümmerringes Schrotschußtransmitter - war von Terra nach harten und verlustreichen Kämpfen erobert worden.
    Der Ferntransmitter, der vom Beta-Nebel vierhunderttausend
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher