Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0238 - Der Geleitzug ins Ungewisse

Titel: 0238 - Der Geleitzug ins Ungewisse
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
achtzigtausend Kilometer.
    Major Unis Heyt wurde von der Vollautomatik übertrumpft. Bei Verfolgungsgefechten konnte er noch selbst handeln. Bei laufenden Gefechten Breitseite an Breitseite oder gar bei lichtschnellen Passiergefechten war kein Intelligenzwesen der Galaxis in der Lage, schnell genug zu reagieren.
    Die IMPERATOR nahm den Kampf an. Lordadmiral Atlan wollte unbedingt wissen, wie gut die Waffen des Gegners waren und wie genau er schoß. Das USO-Schiff war noch halb lichtschnell. Es legte pro Sekunde hundertfünfzigtausend Kilometer zurück.
    Diese Fahrtstute hätte von jeder terranischen Zeitpositronik mühelos berechnet und in die Schußunterlagen einbezogen werden können. Wirkungstreffer hätten unter keinen Umständen ausbleiben können.
    Nun warf sich die Frage auf, ob die Twonoser ebenfalls über so hochwertige Zielgeräte verfügten.
    Sie waren der wichtigste Bestandteil einer Offensivbewaffnung. Die besten und stärksten Kanonen nützten nichts, wenn man den Gegner ständig verfehlte.
    Der Erfolg des Unternehmens Brückenkopf hing davon ab, wie genau die Wachflotte von Andro-Beta schoß.
    Atlan war entschlossen, bei dieser ersten Gefechtsberührung alle wichtigen Daten zu ermitteln. Man mußte wissen, was die andere Seite zu bieten hatte.
     
    *
     
    Sie hatte nicht viel zu bieten - wenigstens nicht nach terranischen Maßstäben. Maahks wären viel gefährlicher gewesen. Die Twonoser schienen jedoch nicht mit der Technik der Wasserstoffatmer vertraut zu sein.
    Die IMPERATOR hatte kurz vor Erreichen der äußeren Gefechtsdistanz - sie lag bei drei Millionen Kilometer - ihre Fahrt auf fünfundvierzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit reduziert.
    Atlan riskierte viel, aber er riskierte nicht alles.
    Der feindliche Verband bestand aus vierundvierzig Schiffen. Die Hälfte davon setzte sich aus den größten Einheiten zusammen, die man bisher gesehen hatte.
    Die eiförmigen Zellen waren fünfhundert Meter lang, am halbkugeligen Bug hundertfünfzig Meter und am stark verjüngten Heck vierzig Meter durchmessend.
    Man benutzte zum Vortrieb eine gewaltige Heckdüse von fast gleichem Felddurchmesser und kranzförmig angeordnete Steuerdüsen von wesentlich kleineren Dimensionen.
    Dieses Prinzip war auf Terra- und USO-Schiffen längst überholt. Alle Manöver wurden grundsätzlich mit den großen Haupttriebwerken ausgeführt. Die Strahlumlenkung konnte einwandfrei beherrscht werden.
    Die Twonoser verwendeten das alte Verfahren des unveränderlichen Vortriebschubs mit zusätzlich angeordneten Steuerelementen. Dadurch erklärte sich die minderwertige Manövrierfähigkeit von selbst.
    Die Zielautomatiken schienen bei der Fahrt der IMPERATOR an der äußersten Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angekommen zu sein. Der USO-Raumer stand im Kreuzfeuer von vierundvierzig schweren bis schwersten Einheiten. Heske Alurin hatte sich nach der ersten günstig lautenden Auswertung dazu entschlossen, seine Ausweichmanöver noch langsamer vorzunehmen, als es die Zusatztriebwerke ohnehin erzwangen.
    Trotzdem gingen neunzig Prozent der angemessenen Schüsse mit Abständen von zwanzig bis dreihundert Kilometer vorbei.
    Acht Prozent der Waffenstrahlen verfehlten die IMPERATOR um fünf bis zwanzig Kilometer.
    Eins Komma acht Prozent besaßen Fehlweiten von einem bis zu fünf Kilometer und nur die restlichen Null Komma zwei Prozent kamen in bedrohliche Nähe oder schlugen in die Schutzschirme ein.
    Das bedeutete in taktischer und strategischer Auslegung genau so viel, als hätten nicht vierundvierzig Schiffe angegriffen, sondern nur ein Raumer, der mit einer Kanone hier und da einen Volltreffer anbrachte.
    Die hohe Anzahl der gegnerischen Einheiten wurde durch den Gefechtsverlauf praktisch aufgehoben. Es spielte keine Rolle, ob vierzig Schiffe vorbeischossen oder zehntausend. Entscheidend waren die Wirkungstreffer, und die waren dürftig.
    Die gigantischen Fusionskraftwerke der IMPERATOR versorgten die Schutzschirme mit einer Gefechtsleistung von zehn Millionen Megawatt. Damit hätte der Strombedarf eines hochindustrialisierten Großplaneten gedeckt werden können.
    Die Leistung konnte durch die Zuschaltung der Reservekraftwerke kurzfristig um zwanzig Prozent erhöht werden.
     
    *
     
    Für die gewaltig aussehenden, energetisch aber schwachen Thermostrahlen der Twonoser erwiesen sich die Schutzschirme des Superschlachtschiffes als kaum zu überwindendes Hindernis. Es hätte nur dann beseitigt werden können, wenn es den Rüsselwesen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher