Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0237 - Die Satans-Gnome

0237 - Die Satans-Gnome

Titel: 0237 - Die Satans-Gnome
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
zurück!«
    Der Fürst der Finsternis bleckte die Zähne. »Es geht nicht«, sagte er. »Ich muß das Tor offenhalten! Oder wollt ihr eure Freunde nie Wiedersehen? Dann schließe ich es…«
    Gryf schleuderte den Silberstab erneut, verfehlte den Gnom-Teufel diesmal aber. Er wunderte sich, warum die Bestien Asmodis nicht angriffen, obgleich der doch viel näher am Ort ihres Auftauchens war. Aber sie waren schwarzblütig, und sie erkannten einander offenbar als von der gleichen Art…
    Der Gnom-Teufel stürmte herrn.
    Gryf setzte seine Druiden-Kraft ein, stoppte den rasenden Lauf der Bestie. Der Gnom-Teufel verharrte, als sei er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen. Aber sofort begann er dagegen zu schlagen, zu kratzen und zu beißen. Noch während er dies tat, erschienen die vierte und die fünfte Bestie.
    Gryf fragte sich, ob er sie alle aufhalten konnte. Wer konnte wissen, wie viele dieser kleinen Ungeheuer noch kamen! Es mußte etwas Entscheidendes geschehen. Aber das konnte nur darin bestehen, das Zeit-Tor zu schließen, und dann waren die anderen wirklich in der anderen Zeit gefangen!
    Gryf konnte sich nicht dazu durchringen.
    Wieder bellten Schüsse. Der Polizeicaptain feuerte auf einen der drei Gnom-Teufel und erwischte ihn wieder. Doch der Explosionsdruck wuchtete nicht nur die Bestien, sondern auch die Menschen einmal mehr durcheinander, und Gryf verlor die Kontrolle über die unsichtbare Sperrwand. Er stürzte und schlug hart mit der Stirn auf. Für ein paar Sekunden schwanden ihm die Sinne.
    Eine zweite Explosion dröhnte nach einem gezielten Pistolenschuß. Aber der dritte Gnom-Teufel sprang Gryf genau in den Nacken. Und sein mörderisches Gebiß schnappte zu…
    Gleichzeitig hörte Gryf Asmodis gellend schreien.
    »Was ist das?« kreischte der Dämon. »Ich verliere die Kontrolle über das Tor…«
    Die gefährlichen Zähne des Gnom-Teufels schlossen sich um Gryfs Nacken…
    ***
    »Du bist die Zeitlose«, sagte Zamorra.
    Das blaue Schmetterlingsmädchen nickte und lächelte.
    Sie waren auf einer Art Lichtung gelandet. Es war Ruhe eingetreten. Die Tiefe grollte und bebte nicht mehr. Gemeinsam kauerten sie auf dem weichen, warmen Boden, der von Moos überwuchert war. Sie waren alle wieder fit und bei Bewußtsein. Zamorra sah dorthin, wo Süden sein mußte, wenn sein Richtungsgefühl ihn nicht trog. Dort erhob sich schemenhaft ein wahrhaft gigantisches Gebilde, das aus dreieckigen Flächen und Körpern zusammengesetzt war und im Licht der rotgelben, heißen Sonne funkelte.
    Die Festung der Blauhäutigen…
    »Wie konntest du mich hören und kommen?« fragte Zamorra. »Der Schamane behauptete, du könntest es nicht. Und wer bist du - warum nennt man dich die Zeitlose?«
    Das Schmetterlingsmädchen glitt langsam vom Rücken des nervös tänzelnden Einhorns. Obwohl Zamorra Nicole liebte und bei ihr in sehr festen Händen war, war er doch Mann genug, die anmutigen Bewegungen des Schmetterlingsmädchens zu genießen. Ihre Nacktheit war völlig natürlich und keineswegs provozierend. Die Blaue machte einen ähnlich starken Eindruck auf ihn wie einst Ansu Tanaar, die Goldene aus der Geisterstadt. Fühlte auch Fenrir sich an die längst tote Lemurerin erinnert, die er so verehrt hatte? Der Wolf verfolgte jede Bewegung des Schmetterlingsmädchens mit weit geöffneten Augen, und Zamorra glaubte so etwas wie Sehnsucht, unerfülltes Begehren und Trauer aus diesen Blicken zu lesen.
    »Zeitlos bin ich, weil ich überall und immer bin«, sagte die Blaue. »Vielleicht ist es eine Gnade, vielleicht aber auch ein Fluch. Doch niemand hätte mich rufen können - außer dem Auserwählten. Du trägst das Medaillon der Macht, Zamorra. Wer gab es dir? Denn niemals konntest du selbst es formen. Die Zauberer deiner Art beherrschen die Sonnenkraft nicht!«
    Sie streckte die Hand aus. Zamorra nahm das Amulett ab und reichte es ihr. »Die Kraft einer entarteten Sonne«, sagte er.
    Die Zeitlose nahm es entgegen, ließ es aber sofort wieder los. Zamorra fing es auf.
    »Ja«, sagte sie. »Entartet. Ich spüre, wie es brennt. Hüte dich, denn das Dunkle lebt in ihm so stark wie das Helle, und es ruft nach einem Gleichgewicht der Kräfte!«
    »Was bedeutet das?« fragte Zamorra erregt.
    »Es kann nicht nur das Gute bewirken, sondern muß auch das Böse tun«, sagte die Zeitlose.
    Zamorra schluckte.
    »Das hat es lange Zeit getan. Fast tausend Jahre«, sagte er. »Damals gehörte es Leonardo deMontagne, dem schwarzen Magier.«
    »Aber wer gab
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher