Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0237 - Die Satans-Gnome

0237 - Die Satans-Gnome

Titel: 0237 - Die Satans-Gnome
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Moment wurde sie von harten, kralligen Fäusten gepackt und umklammert. Ihre Gegenwehr kam zu spät. Sie konnte sich nicht mehr befreien.
    Fünf Gnom-Teufel hielten sie fest und trugen sie zur Treppe. Sie sah, wie Nicole von einer anderen Bestiengruppe bereits nach unten getragen wurde.
    Da begriff Teri, was geschehen sollte.
    Man wollte sie beide in das brodelnde, schwarze Nichts schleudern!
    ***
    Asmodis stand noch immer starr und bewegte sich nicht von der Stelle. Gryf starrte den angreifenden Gnom an, der direkt auf ihn zusprang. Im letzten Moment wich der Druide durch einen kurzen zeitlosen Sprung aus, und der Gnom-Teufel krachte in die vordere Sitzreihe. Holz und Metall splitterte und flog nach allen Seiten.
    Gryf zog seinen Silberstab aus der Jackentasche.
    Bill Fleming sprang empor. Er starrte die zähnefletschende, gehörnte Bestie an, die einem Alptraum entsprungen schien.
    Gryfs Silberstab wurde länger. Erst in der Größe eines Kugelschreibers, wuchs er jetzt auf einen halben Meter an. Noch ehe der Gnom-Teufel erneut angreifen konnte, schleuderte Gryf den Stab.
    Er sah, wie Asmodis in die Knie ging und die Arme schützend vor das Gesicht legte.
    »Deckung, Bill!« schrie Gryf und ließ sich fallen.
    Der Historiker folgte dem Ruf sofort. Im gleichen Moment explodierte der Gnom-Teufel. Fest verankerte Stuhlreihen lösten sich. Die Druckwelle tobte über Gryf, Bill und Asmodis hinweg und ließ zwei der noch heilen Fensterscheiben in voller Breite ins Freie segeln.
    Gryf rollte sich herum. Er hörte die Tür krachen. Jemand mußte sie aufgestoßen haben, als der Gnom-Teufel auseinanderflog, und die Druckwelle schleuderte Tür und Eintretenden zurück. Aber jetzt flog sie wieder auf.
    Gryf erkannte den Captain von der Mordkommission, der breitbeinig in der Tür stand, gefolgt von ein paar anderen Männern.
    Dort, wo der Gnom-Teufel explodiert war, war nichts mehr zu erkennen. Nur eine Rauchwolke kräuselte empor, und Gryfs Stab lag auf dem Boden.
    In diesem Augenblick tauchte der zweite Gnom-Teufel aus dem Zeit-Tor auf!
    ***
    »Doch zuerst sollst du sehen, wie prachtvoll dein Plan fehlschlägt«, sagte der Schamane und zog den Dolch wieder von Zamorras Brust zurück. Er packte zu und drehte den erstarrten Dämonenjäger so, daß er nach unten sehen konnte.
    Zamorra sah einen Schamanen auf dem Steinboden der Höhle liegen. Der Kopf war seltsam angewinkelt. Der Kuttenträger mußte sich beim Sturz das Genick gebrochen haben.
    Aber direkt neben ihm lag Fenrir und rührte sich nicht mehr. Zamorra, der wußte, daß Fenrir ganz nach oben geeilt war, nahm an, daß der Wolf ebenfalls in den Tod gestürzt war. In Wirklichkeit war Fenrir nur bewußtlos…
    Aber das andere, was Zamorra sah, war noch viel schlimmer.
    Nicole und Teri, die von Gnom-Teufeln auf die schwarze, brodelnde Wolke zu getragen wurden! Zamorra konnte sehen, daß Teri sich gegen den Griff wehrte, aber sich nicht befreien konnte. Nicole war starr, wahrscheinlich so starr wie er selbst.
    »Hat man dir in der Festung nicht gesagt, daß dieser Ort uneinnehmbar ist?« fragte der Schamane spöttisch. »Schau, auch wenn wir nicht direkt steuernd auf die Wolke einwirken, brütet sie unvermindert weiter unsere kleinen Diener aus! Ah, du wolltest etwas sagen? Ich gestatte dir zu sprechen.«
    In der Tat, Zamorra konnte wieder Worte bilden.
    »Warum?« fragte er, während verzweifelter Zorn in ihm tobte. »Warum stellt ihr euch gegen euer eigenes Volk?«
    Der Schamane kicherte.
    »Der Höllenfürst befahl es uns, und wir folgen seinem Befehl gern, weil wir es doch sein werden, die alles überleben…«
    Zamorra ahnte etwas.
    »Es… es ist ein Bestandteil des Fluchs?«
    »Ha, du bist klug«, kicherte der Schamane. »Ja… der Fluch der Blauhäutigen ist es, an uns zugrundezugehen… wir, die wir hier die kleinen Diener schaffen, und die anderen, die in der Festung falsche Zukunftsbilder prophezeien, ohne daß jemand merkt, wie schwarz ihre Magie ist…«
    Plötzlich kannte Zamorra des Rätsels Lösung.
    Schwarze Magie der Schamanen! Daher die schwarzmagische Kontrolle über das Tor und das leichte Vordringen der Gnom-Teufel! Deshalb auch die Anfeindung durch jenen Kahlkopf im Thronsaal, als der merkte, daß etwas nicht so lief, wie es laufen sollte - er mußte etwas an Zamorra oder in dem Amulett erkannt haben, das ihm nicht gefiel, und versuchte die Stimmung der Herrscherin dagegen zu lenken!
    »Der, gegen den ich ausgetauscht wurde… er war einer von euch?«
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher