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0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

Titel: 0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft
Autoren: Rolf Kalmuczak
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Koffer in der Penn-Station gelang. Die Verbrecher können also nur in Ihrem nächsten Bekanntenkreis anzutreffen sein. Und auch unter Ihren Bekannten können wir schon jetzt eine Auswahl treffen. Es kommen nur jene infrage, die davon gewusst haben, dass Ihre Tochter Monique Sie in dieser Woche besuchen würde. Bitte, Mrs. Brooks, und auch Sie, Jane, denken Sie jetzt einmal scharf nach, wem gegenüber Sie von Moniques Besuch erzählt haben.«
    Die Frauen waren aufs Äußerste geschockt.
    »Einer von unseren Bekannten? Aber… das ist doch unmöglich!« Mrs. Brooks schlug die Hände vors Gesicht.
    »Bitte, überlegen Sie«, sagte Phil hart. »Es geht jetzt darum, einem gefährlichen Verbrecher das Handwerk zu legen. Also? Zu wem haben Sie über den Besuch Ihrer Tochter etwas verlauten lassen?«
    Mrs. Brooks und Jane überlegten angestrengt.
    »Es ist möglich, dass ich hier und da einmal etwas erzählt habe. Genau kann ich mich aber nicht mehr erinnern. Aber warten Sie mal«, Mrs. Brooks legte die Stirn in Falten. Dann hellte sich ihr Gesicht auf und sie sagte: »Mister Fennon hat am Samstag, als er zum Kaffee bei uns war, zum ersten Mal von Moniques Existenz erfahren. Er war sehr erstaunt, sehr schweigsam und hat Monique oft mit einem seltsamen Blick angesehen. Mister Fennon war ganz anders als sonst.«
    »Wo wohnt Mister Fennon?«, fragte ich und griff nach meinem Hut.
    ***
    Ich stoppte den Jaguar in der Arlington Avenue in der nördlichen Bronx. Phil und ich stiegen aus.
    Knapp zwei Minuten später standen wir Alger Fennon gegenüber. Er war mir auf den ersten Blick wenig sympathisch.
    »FBI!« Ich hielt Fennon meinen Ausweis unter die Nase. »Wir möchten uns gern mit Ihnen unterhalten.«
    »Bitte sehr, meine Herren. Kommen Sie herein.«
    Er trat zur Seite, und ließ uns passieren. Wir wurden durch eine kleine Diele geführt und kamen dann in ein üppig eingerichtetes Wohnzimmer, das ganz in weinrot gehalten war, mit viel Plüsch, Nippessachen, kostbarem Porzellan, Wandteppichen und anderen Gegenständen. Die Wände waren mit Bildern, soviel ich sehen konnte, recht kostbare Gemälde, förmlich überladen.
    Wir nahmen Platz, und ich wollte gerade meine erste Frage an Fennon richten, als Phil aufsprang, mit zwei Schritten bei dem Mann war und ihm die Hand schwer auf die Schulter legte.
    »Mister Fennon. Sie sind verhaftet. Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass alles, was Sie jetzt aussagen, vor Gericht…«
    Weiter kam Phil nicht. Fennon kreischte erschrocken auf, fuhr aus seinem Sessel hoch und wollte zur Tür. Aber Phil hielt ihn mit eisernem Griff gepackt. Er riss Fennon zurück, drückte ihn in den Sessel und wandte sich dann mir zu.
    »Jerry, schau dir das Bild mal an.« Mein Kollege deutete auf einen wuchtigen Ölschinken, der mir genau gegenüber an der Wand hing.
    Ich wusste erst nicht, was Phil meinte, denn mir war das Bild völlig unbekannt. Dann aber dämmerte es bei mir.
    »Ist das etwa das Bild, das aus dem Brooklyn Central Museum gestohlen wurde?«
    »Genau das! Um eine Reproduktion kann es sich nicht handeln, dazu kenne ich mich zu genau aus.«
    Auf Phil konnte ich mich völlig verlassen. Er verstand von den bildenden Künsten weit mehr als ich.
    »Zwei Fliegen auf einen Schlag«
    Ich rieb mir die Hände.
    »Also, Mister Fennon. Wollen Sie gleich ein Geständnis ablegen oder sind Sie daran interessiert, mit den-Vernehmungsspezialisten des FBI bekannt zu werden?«
    »Aber, meine Herren, ich bitte Sie…Gewiss, ich habe das Bild gestern unter der Hand gekauft. Fünfzigtausend Dollar habe ich dafür auf den Tisch gelegt.«
    »So so.« Ich drohte mit dem Finger. »Der böse Unbekannte, der Ihnen den Schinken angedreht hat, was?«
    »Aber nein. Ich kenne ihn ganz genau. Es war Jonathan Henry Bakerfield.«
    ***
    Wir hatten uns Fennons Telefon bedient und ein Taxi bestellt, mit dem Phil und Alger Fennon trotz dessen heftiger Proteste zum Distriktgebäude fuhren.
    Ich schwang mich in meinen Jaguar und fuhr zu der Mietskaserne, die mir Fennon bezeichnet hatte.
    Unsere Aktionen schienen heute unter einem guten Stern zu stehen. Erst Fennon, der allein das Kidnapping inszeniert haben konnte und jetzt auch noch den Bilderdieb Bakerfield oder zumindest den Verbindungsmann Bakerfield zum Bilderdieb.
    Im Westen über den Hudson River stand eine dunkle, unheilvolle Wolkenwand. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis sich das Gewitter über der City entlud.
    Ich war noch nicht bei der Mietskaserne angelangt, als bereits
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