Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

Titel: 0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft
Autoren: Rolf Kalmuczak
Vom Netzwerk:
geleistet, aus Angst, dass ihrer Mutter etwas zustoßen könne.
    Als Monique Brooks mit ihrem Bericht fertig war, fuhren wir alle sofort zum Riverdale Park in die Bronx hinaus, wo die Familie wohnte.
    Jane Brooks war von ihrer Mission bereits zurückgekehrt. Sie und auch die Mutter der Zwillinge waren furchtbar erschreckt, als Monique mit drei unbekannten Männern auf kreuzte.
    Wir stellten Jane Brooks viele Fragen. Es war umsonst. Sie hatte niemanden in der Toreinfahrt gesehen.
    Wir sagten den dreien nicht, worum es sich handelte. Wir wollten ihnen keinen Schrecken einjagen. Aber wahrscheinlich ahnten sie, dass das Verbrechen, an dem sie sich beteiligt hatten, Kidnapping war.
    Wir ließen uns den Brief geben, den die Brooks am Sonntagabend erhalten hatten. Es war das gleiche Papier, wie das des Briefes, den Stevenson bekommen hatte. Auch die Maschinenschrift war die gleiche.
    Als wir kurz vor Mitternacht in das Distriktgebäude zurückfuhren, waren wir sehr gedrückter Stimmung.
    »Und was nun?« Phils Stimme klang müde. »Das waren keine Anfänger. Sie haben uns schön hereingelegt. Da konnte die Kollegin lange in den Waschräumen suchen.«
    »Man hätte die Damentoilette keinen Augenblick unbewacht lassen dürfen«, sagte der Chef. »Jane Brooks hat die Toilette in dem Augenblick verlassen, da Sie Monique verfolgten. Die Regenhaut und die Schutzhülle für den Koffer waren für alle Fälle. Selbst wenn einer von Ihnen die Toilette beacht hätte, wäre es immer noch fraglich gewesen, ob ihm Jane mit Regenhaut und dunklem Koffer aufgefallen wäre.«
    Wir antwortete nicht.
    Was blieb noch zu sagen?
    Seit acht Uhr wurde alle zehn Minuten von einem Kollegen bei Robert P. Stevenson angerufen. Die Antwort auf die Frage unseres Kollegen war immer die gleiche: »Nein.- Bob ist noch nicht hier.«
    ***
    In dem Fall Stevenson hatten wir anfangs eine einzige Pechsträhne, dann aber wendete sich das Blatt.
    Das Ganze geschah plötzlich und in diesem Moment, da wir bereits glaubten, dass wir den Kidnappern nie auf die Spur kommen würden - da wir bereits glaubten, dass auch der Fall Stevenson mit dem Vermerk Nicht erledigt in die Reihe jener Akten wandern würde, an die sich ein G-man nur ungern erinnert.
    Eine einzige Bemerkung war es, die uns auf die richtige Spur brachte, ein einziger Gegenstand dann, der unsere Aufmerksamkeit erweckte.
    Der Rest war ein Kinderspiel.
    Die Bemerkung, über die ich stolperte, wurde am Dienstagmorgen gemacht. Phil und ich waren wieder zu den Brooks hinausgefahren.
    In einem behaglich eingerichteten Wohnzimmer des Bungalows am Riverdale Park saßen wir den drei Frauen gegenüber. Wir stellen bereits seit über einer Stunde Fragen, ohne etwas erfahren zu haben, was uns weiterhelfen konnte.
    Dann, mit einer einzigen Frage kam die Lawine ins Rollen. Und diese Frage war so allgemeiner und simpler Art, dass man es nie für möglich gehalten hätte, dass sie so aufschlussreich sein würde.
    »Wie lange leben Sie eigentlich schon in diesem Haus?«, Phil fragte ohne großes Interesse. Ich hatte fast den Eindruck, dass er die Frage nur stellte, weil ihm gerade nichts Besseres einfiel.
    »Jane und ich sind 1948 in dieses Hause eingezogen«, sagte Mrs. Brooks. »Monique ist bei ihrem Onkel in Los Angeles auf gewachsen. Sie hat hier so gut wie nie gewohnt. Besucht uns aber fast jedes halbe Jahr. Nicht wahr, Monique?« Sie wandte sich mit einem mütterlichen Lächeln an ihre Tochter.
    Ich war wie elektrisiert. Monique hatte nie in diesem Haus gewohnt, sondern kam nur alle halbe Jahre zu Besuch.
    »Einen Augenblick bitte, Mrs. Brooks«, sagte ich. »Habe ich soeben recht verstanden? Ihre Tochter Monique kommt nur ab und zu aus Los Angeles zu Besuch? Ich hatte bisher angenommen, sie wohne ständig bei Ihnen?«
    »Keineswegs, Agent Cotton«, Monique war es, die mir jetzt die Antwort gab. »Ich bin erst am Donnerstag wieder aus Los Angeles gekommen und werde auch nur bis zum nächsten Wochenende bleiben.«
    Auch bei meinem Partner war der Groschen gefallen. Ich sah es an dem Blick, den er mir zuwarf. Wir hatten uns verstanden. Phil war es, der unsere Gedanken aussprach.
    »Ma’am, es ist offensichtlich, dass der Plan des Verbrechers, der Sie alle bedroht hat und der sich Ihrer beiden Töchter für sein Vorhaben bediente, von der Existenz Ihrer beiden Töchter gewusst hat. Nur der Tatsache, dass Ihre Töchter Zwillinge sind und sich zum Verwechseln ähnlich sehen, ist es zuzuschreiben, dass der Trick mit dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher